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Heft 2 - 2002 (PDF-Datei) - Förderverein Gymnasium Schönberg ...

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"Parteiaktiv der SED" diese Missfallensgeste der Toll und<br />

Raban. - Nebenbei bemerkt: In der folgenden Nacht wurde die<br />

Scheibe des Schaukastens eingeschlagen und der Artikel<br />

entfernt - von zwei oder drei Oberschülern, die außerdem der<br />

FDJ angehörten. - Es ist heute nicht mehr erkennbar, ob Toll<br />

und Raban unmittelbar nachteilige Folgen zu spüren bekamen.<br />

Soviel zu den beiden Lehrern, die 1950 scheinbar überraschend<br />

an den Pranger gestellt und entlassen wurden. In der Affäre<br />

taten sich zwei weitere Personen hervor, als Drahtzieher<br />

allerdings. Zum einen Wilhelm John, der Toll in der<br />

Schulleitung gefolgt war. Sein bisheriger Lebenslauf, besonders<br />

sein beruflicher Werdegang, und die Gründe seiner<br />

<strong>Schönberg</strong>er Bestallung blieben mindestens den Schülern ein<br />

Rätsel, zumal John wegen seines ungepflegten Äußeren und<br />

seiner cholerischen Ausfälle alles andere als einnehmend war.<br />

Auch erscheint der Zusatz angebracht, dass ihn Auftreten und<br />

Äußeres krass von seinem Amtsvorgänger Toll unterschieden;<br />

der trat stets denkbar korrekt gekleidet auf und neigte zum<br />

Gravitätischen.<br />

Überflüssig zu betonen, dass John der SED angehörte. Ihm war<br />

denn auch der Geschichtsunterricht anvertraut, der in Richtung<br />

"Rotlicht-Bestrahlung", d. h. einer marxistisch-leninistischen<br />

Schulung abtrieb. Doch welche politischen Ansichten er in<br />

seiner Brust bewegte, ob man seine gelegentlichen kritischen<br />

Anspielungen für bare Münze annehmen durfte - das wagt bis<br />

heute keiner seiner damaligen Schutzbefohlenen zu<br />

beurteilen. Weitaus eher fiel er durch Linientreue auf. Alles in<br />

allem gab es genug Gründe, John zu meiden. Im Fall<br />

Toll/Raban nun musste John, ob er wollte oder nicht, seiner<br />

Stel- lung entsprechend eine tragende Rolle spielen.<br />

Offenkundig wollte er sie spielen.<br />

Bei der zweiten Person, die übrigens zu John in<br />

undurchschaubarer Tuchfühlung stand, handelt es sich um<br />

Klaus Nitsch aus der Abiturklasse. Das Gerücht wollte wissen,<br />

dass er John „in der Hand“ habe. Ursprünglich CDU-Mitglied

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