Heft 2 - 2002 (PDF-Datei) - Förderverein Gymnasium Schönberg ...
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unmerklich und widerspruchslos zur „FDJ-Kulturgruppe“ und<br />
somit zu Bestandteilen eben der FDJ-Schulgruppe heran.<br />
Kurzum: Die Politisierung der Schulgruppe steckte erst in ihren<br />
Anfängen. In ihrem Vorstand allerdings konzentrierten sich<br />
bereits Gefolgsleute der SED. Aber, wohlgemerkt, auch die<br />
Standhafte-sten derjenigen, die gegen diese Entwicklung<br />
opponierten oder die für die beiden fraglichen Lehrer Partei<br />
ergriffen, gehörten der Schulgruppe an, zum Teil sogar zu<br />
deren Funktionären oder zu sonstigen schulischen<br />
Amtsinhabern wie beispielsweise Klassensprechern.<br />
Der Coup, dem Toll und Raban unwiderruflich zum Opfer<br />
fallen sollen, bahnte sich wahrscheinlich Ende Januar und<br />
Anfang Februar 1950 an. An der Oberschule, die im<br />
einladenden „Herrenhaus“ des Bauhofs untergekommen war,<br />
rumorte es bedenklich und politische Misstöne wurden laut.<br />
Freilich war die weitere Entwicklung oder gar deren Ausgang<br />
nicht sogleich abzusehen, und es ist wenig wahrscheinlich, dass<br />
die Kunde von diesen Anfangsstadien nennenswert aus der<br />
Oberschule hinausdrang.<br />
Das öffentliche Interesse an den innerschulischen<br />
Zwistigkeiten erregte vermutlich erst ein giftiger Artikel aus<br />
<strong>Schönberg</strong>, den die SED-gelenkte Landeszeitung (LZ) am 21.<br />
Februar auf ihrer Grevesmühlener Kreisseite brachte iii . Bemüht<br />
harmlos las sich die Überschrift „Lehrer und FDJ-Gruppe<br />
haben gleiche Interessen“, dagegen ließ der Untertitel „aber<br />
Studienrat Toll ist anderer Meinung“ Unheil ahnen. Der<br />
anonyme <strong>Schönberg</strong>er Gewährsmann (oder waren mehrere<br />
Gewährsleute am Werk ?) ging denn auch sofort zum Angriff<br />
über:<br />
Ein Vorfall, der hoffentlich nicht ohne Nachspiel bleibt,<br />
ereignete sich anlässlich der Leitungswahl der zentralen FDJ-<br />
Schulgruppe der Oberschule <strong>Schönberg</strong>. Neben der<br />
Mitgliedschaft waren auch einige Lehrer als Gäste anwesend.<br />
Da die Neuwahl etwa sechs Stunden dauerte, gingen einige<br />
Lehrer bereits vor Schluss nach Hause. An sich wäre hiergegen