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GESTALTUNG<br />
Fassade Merzhauser Straße nach Fertigstellung<br />
Auf dem „Deck“ des Sonnenschiffs<br />
stehen neun zweigeschossige<br />
Penthäuser. Ihre<br />
Dächer produzieren Strom. Dazwischen<br />
ist eine bemerkenswerte Flachdach-<br />
Landschaft aus Rollrasen, Hügelbeeten,<br />
Wegen und Terrassen entstanden.<br />
Die unter der Federführung von<br />
Architekt Rolf Disch gebaute Solarsiedlung<br />
liefert 410.000 kWh im Jahr ins<br />
Netz der Stromversorger. Das sind<br />
10 % der in Freiburg durch „Solarkraftwerke“<br />
produzierten elektrischen Energie.<br />
Unter den komplett mit Fotovoltaik-Modulen<br />
belegten Dächern leben<br />
ca. 120 Bewohner in Reihenhäusern.<br />
Der Standard-Haustyp ist zweigeschossig<br />
mit Pultdach, nicht unterkellert. Ein<br />
Abstellraum ist als so genannte Remise<br />
vor dem Hauseingang platziert. Es gibt<br />
aber auch Ausbauhäuser, bei denen die<br />
Käufer Geschosswohnungen im Reihenhaus<br />
eingerichtet haben.<br />
24<br />
GARTEN- UND LANDSCHAFTSBAUVERBAND ÖSTERREICH<br />
<strong>GALABAUJournal</strong><br />
Das Freiburger Sonnenschiff<br />
WOHNEN ZWISCHEN<br />
SOLARKRAFTWERK<br />
UND DACHGARTEN<br />
Das 125 m lange Sonnenschiff ist die westliche Begrenzung<br />
der Solarsiedlung „Am Schlierberg“ und bildet zusammen<br />
mit dieser einen Teil eines neuen Freiburger Stadtteils.<br />
Das besondere Image des Stadtquartiers<br />
hat schon in den 90er Jahren<br />
die gegenüber liegende Vauban-Siedlung<br />
mit unkonventionellen Wohn- und<br />
Bauweisen geprägt. Mittlerweile leben<br />
hier 5.000 Einwohner, wo noch vor 20<br />
Jahren französisches Militär in Kasernen<br />
zu Hause war. Übrig geblieben ist nur der<br />
Name Vauban. Auf den ehemaligen<br />
Sportplätzen steht heute die Solarsied-<br />
Kontrastreicher Wechsel am Eingang des Penthauses<br />
mit Granitplatten, weißem Marmorsplitt<br />
und Ziegelsubstrat<br />
Dachterrasse zwischen den Penthäusern als<br />
Innenhof mit Wohnterrasse aus Holzbohlen,<br />
Rollrasen, Ziegelsubstrat Zincolit, Beet-Begrenzung<br />
aus Stahlblech, Granitplatten-Weg<br />
lung. Im Zentrum schließt das Sonnenschiff<br />
als vorerst letzter Bauabschnitt eine<br />
Versorgungs- und Dienstleistungslücke.<br />
Den Kopfbau im Norden des gestreckten<br />
Gebäuderiegels belegt das renommierte<br />
Freiburger Öko-Institut. Die Stadt hat<br />
eine Straßenbahnlinie hierher verlängert.<br />
Die Schienen sind in der hier typischen<br />
Art in Rasenflächen verborgen. Wären<br />
da nicht die asphaltierten Fahrspuren der<br />
Merzhauser Straße, man könnte über<br />
diesen „grünen Teppich“ direkt von der<br />
Solarsiedlung in das Vauban-Gelände gehen.<br />
An der Peripherie befinden sich Einrichtungen<br />
zu nachhaltigen Wirtschaftsformen<br />
und neuen Technologien wie das<br />
Heliotrop, das Institut für solare Energiesysteme<br />
der Fraunhofer Gesellschaft<br />
(FhG-ISE), die International Solar Energy<br />
Society (ISES) und die Ökostrom-Gruppe.<br />
So unkonventionell wie die Architektur<br />
ist auch die Finanzierung der knapp<br />
11.000 m 2 großen Siedlung. Es wurden<br />
in einjährigem Turnus 4 Immobilienfonds<br />
aufgelegt, mit jeweils 10 Jahren<br />
Laufzeit. Einige Häuser der Solarsiedlung<br />
sind im Besitz der Fonds, verwaltet<br />
durch die 4 Mitarbeiter der eigens gegründeten<br />
Solarsiedlung GmbH. Sie ist<br />
auch Vermieter der Büros und Geschäfte<br />
im Sonnenschiff-Gebäude. Die auf<br />
der Dachterrasse stehenden neun<br />
Penthäuser werden verkauft.<br />
Das Projekt Sonnenschiff wurde<br />
gefördert von der Deutschen Bundes-