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Untitled - Willkommen beim Pfaelzischen Verein für Soziale ...

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Gut funktionierende<br />

Trägerlandschaft erhalten<br />

ProjektA 2003 fordert Arbeit statt Ausgrenzung<br />

Unter dem Motto „Arbeit <strong>für</strong> alle!?“ veranstaltete<br />

die Liga der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege<br />

in Rheinland-Pfalz (LIGA) in Mainz<br />

eine Fachtagung, bei der sich zahlreiche Eingliederungsbetriebe<br />

sowie Träger von Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen<br />

präsentierten.<br />

Die Schirmherrin der Veranstaltung, Staatsministerin<br />

Malu Dreyer, sagte „es sei wichtig, die gewachsene und<br />

sehr gut funktionierende arbeitsmarktpolitische Trägerlandschaft<br />

zu erhalten und auf die neuen Gegebenheiten<br />

einzustellen.“ Obwohl es oberstes Ziel sein müsse, die<br />

Arbeitslosen nach Möglichkeit in den ersten Arbeitsmarkt<br />

zu integrieren, müssen <strong>für</strong> diejenigen, <strong>für</strong> die dies mitteloder<br />

langfristig nicht möglich sei, sinnvolle regionale Strukturen<br />

der Beschäftigung und Qualifizierung genutzt und weiterentwickelt<br />

werden, so die Ministerin weiter.<br />

Vor dem Hintergrund stetig steigender Arbeitslosenzahlen<br />

sollte die Fachtagung deutlich machen, dass der<br />

zur Zeit beschrittene Weg, dem so genannten zweiten Arbeitsmarkt<br />

die Existenzgrundlage zu entziehen zum scheitern<br />

verurteilt sei. Professor Karl-Georg Zinn von der RTWH<br />

Aachen betonte in seiner Rede, dass dies zwangsläufig<br />

zu einem „massenhaften Arbeitslosenelend führen würde“.<br />

Wie Prof. Zinn weiter ausführte, kann „der Erfolg einer<br />

beschäftigungspolitischen Rezeptur nicht allein an den<br />

Daten der Arbeitslosenstatistik gemessen werden sondern<br />

es muss auch die Lebenslage der Menschen möglichst<br />

umfassend in Betracht gezogen werden“. Eindringlich warnte<br />

er vor der Entstehung einer Klasse von „arbeitenden<br />

Armen“ die bei einer Ausweitung des Niedriglohnsektors<br />

zwangsläufug entstehen würde. Dies sei mit den sozialen<br />

Menschenrechten nicht vereinbar, denn auch das<br />

Sklavenhaltersystem kannte Vollbeschäftigung, so Zinn<br />

weiter.<br />

Symbolisch <strong>für</strong> die, in den Mitgliedsbetrieben der LIGA<br />

gekürzten oder ganz gestrichenen Beschäftigungs- und<br />

Qualifizierungsmaßnahmen, wurden zwanzig schwarze<br />

Holzkreuze im Eingangsbereich des Rathauses aufgestellt.<br />

Die aktuell verfolgte Vorgabe, statt geförderter Beschäftigung<br />

das Allheilmittel in der Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt<br />

zu sehen muss zwangsläufig scheitern, da es<br />

an offenen Stellen mangelt. Gerade im niedrig qualifizierten<br />

Bereich ist ein rapider Rückgang an Arbeitsplatzangeboten<br />

zu verzeichnen.<br />

Ziel einer effektiven Arbeitsmarktpolitik muss es sein,<br />

wenn nötig auch durch Subventionen, eine Beschäftigung<br />

<strong>für</strong> benachteiligte Gruppen wie gering qualifizierte oder ältere<br />

Menschen zu schaffen. Dies wurde von der LIGA in<br />

der Mainzer Erklärung gefordert (siehe Seite 18). Es gehe<br />

um Arbeit, die den Vorstellungen von menschenwürdiger<br />

Arbeit entspricht. Darauf haben auch niedrig qualifizierte<br />

und benachteiligte Menschen einen Anspruch.<br />

Peter Bügler<br />

16<br />

Bildtext<br />

oben:<br />

Schwarze Holzkreuze waren symbolisch <strong>für</strong> die Maßnahmen<br />

aufgestellt, die mangels Förderung gekürzt oder ganz<br />

gestrichen wurden.<br />

mitte:<br />

Willi Schattner, Geschäftsführer des ASZ begrüßt Ministerin<br />

Malu Dreyer am Stand des Pfälzischen <strong>Verein</strong>s <strong>für</strong><br />

Straffälligenhilfe.<br />

unten:<br />

Edelgard Jung bei Flechtarbeiten.<br />

rechts:<br />

Weithin sichtbar, das von Ulli Gondorf am Mainzer Rathaus<br />

angebrachte Transparent, mit der zentralen Forderung der<br />

ProjektA.<br />

Fotos: Peter Bügler

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