Untitled - Willkommen beim Pfaelzischen Verein für Soziale ...
Untitled - Willkommen beim Pfaelzischen Verein für Soziale ...
Untitled - Willkommen beim Pfaelzischen Verein für Soziale ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
als heute zu verteilen und damit eine neue Lebenskultur zu<br />
schaffen.<br />
Dabei geht es der LIGA nicht um Arbeit um jeden Preis,<br />
sondern um Arbeit, die den Lebensbedürfnissen der Menschen<br />
und den Vorstellungen von „guter“, menschenwürdiger Arbeit<br />
entspricht. Hierauf haben auch niedrig qualifizierte und benachteiligte<br />
Menschen einen Anspruch.<br />
Die LIGA will Armut präventiv bekämpfen. Deshalb dürfen<br />
die Menschen weder in der (Er-werbs-)Arbeit, noch ohne (Erwerbs-)Arbeit<br />
verarmen.<br />
Aufhebung der Trennung in einen „ersten“ und<br />
„zweiten“ Arbeitsmarkt<br />
Die LIGA fordert eine neue Beschäftigungs- und<br />
Arbeitsmarktpolitik, die die diskriminierende und ordnungspolitisch<br />
fragwürdige Trennung in einen sogenannten „ersten“<br />
und einen sogenannten „zweiten“ Arbeitsmarkt überwindet und<br />
vor allem den Benachteiligten am Arbeitsmarkt Chancen eröffnet.<br />
Um dieses Ziel zu realisieren, braucht es eine neue Art der<br />
Förderung von Beschäftigung, die davon ausgeht, dass die<br />
Sozialunternehmen integraler Bestandteil des regulären Arbeitsmarktes<br />
sind. Zukünftig soll deshalb allen Betrieben, die<br />
leistungs-geminderte und benachteiligte Personen beschäftigen<br />
bzw. neu einstellen, ein individueller Leistungsausgleich<br />
gewährt werden. Damit wären die Betriebe der „freien“ und<br />
der „sozialen“ Wirtschaft gleichgestellt und könnten ihre jeweiligen<br />
Ressourcen in ihren Geschäftsfelde m nutzen.<br />
Finanzierung der neuen Politik<br />
Die Finanzierung einer Politik der Armutsvermeidung, der<br />
Schaffung sinnvoller Arbeit und der Einführung einer neuen<br />
Balance von Erwerbsarbeit und nicht erwerbsorientierter Tätigkeiten<br />
kann durch die sozialstaatliche Umverteilung des gesellschaftlichen<br />
Reichtums im Sinne des Artikels 14 des Grundgesetzes<br />
(Sozialpflichtigkeit des Eigentums) sichergestellt<br />
werden. Hierzu schlagen wir u.a. die Wiedereinführung bzw.<br />
den angemessenen Gebrauch der Vermögenssteuer <strong>für</strong> die<br />
Länder vor.<br />
Landespolitische Forderungen und Vorschläge<br />
In der aktuellen Situation teilweise zusammenbrechender<br />
arbeitsmarktpolitischer Trägerstrukturen brauchen wir rasch<br />
klare Regelungen, die den Trägern der Eingliederungs- und<br />
Integrationsbetriebe die nötige Planungssicherheit geben und<br />
verhindern, dass insbesondere die Benachteiligten am Arbeitsmarkt<br />
„auf der Strecke“ bleiben.<br />
Beim Aufbau neuer Strukturen - insbesondere der Job-Center<br />
und der PSAs - soll die partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />
aller örtlichen arbeitsmarktpolitischen Akteure gefördert werden.<br />
Perspektivisch schlagen wir Folgendes vor:<br />
• Vorlage eines transparenten und konsequenten landespolitischen<br />
Konzeptes, aus dem hervorgeht, wie das Land seine<br />
Steuerungsfunktion auf Landesebene wahrnehmen wird<br />
und aus dem u.a. die Strategien, Zielgruppen und Maßnahmen<br />
der Arbeitsmarktpolitik sowie die Verteilung der Ressourcen<br />
ersichtlich sind.<br />
• Vernetzung der Politikfelder innerhalb der Landespolitik<br />
und Umsetzung in praktisches Handeln.<br />
• Etablierung von regionalen Arbeitsmarktkonferenzen und<br />
Zielvereinbarungen als Steuerungsinstrumente, welche eine<br />
vernetzte bedarfsorientierte Arbeitsmarktpolitik ermöglichen.<br />
• <strong>Verein</strong>fachung und Bündelung von Förderinstrumenten<br />
sowie Schaffung von Pfanungssi-cherheit und wirtschaftlicher<br />
Sicherung <strong>für</strong> Träger von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen.<br />
Die jährliche „Zitterpartie“ <strong>für</strong> die Beschäftigungs- und<br />
Qualifizierungsträger muss beendet, Zinslasten aus Vorfinan-<br />
19<br />
AS-Magazin auf LIGA Kongress<br />
vertreten<br />
Im Rahmen des LIGA Kongresses ProjektA wurden<br />
innovative Projekte vorgestellt, zu denen auch das<br />
Magazin AS gehörte. Die Kongressteilnehmer<br />
konnten sich am AS-Stand im Foyer des Mainzer<br />
Rathauses über das Magazin informieren.<br />
Foto: Peter Bügler<br />
zierungen müssen - soweit sie nicht vermieden werden können<br />
- refinanzierbar werden.<br />
• Einbindung der freien Wirtschaft mit Einforderung der Übernahme<br />
gesellschaftspolitischer Verantwortung; Wirtschaftsförderung<br />
sollte als Bestandteil von Arbeits- und Sozialpolitik<br />
(und umgekehrt) betrachtet werden. Auch Eingliederungs- und<br />
Integrationsbetriebe der Freien Wohlfahrtspflege müssen Zugang<br />
zu Mitteln des Wirtschaftsministeriums und nicht nur des<br />
Sozialministeriums haben.<br />
Anerkennung und Förderung von sog. .Humanvermögen’<br />
und von Schlüsselqualifikationen, die nicht ausschließlich an<br />
den oft kurzfristigen Bedarfen von Betrieben und Unternehmen<br />
ausgerichtet sind.<br />
Erweiterung der Räume <strong>für</strong> Selbstorganisation und -Vertretung<br />
von arbeitslosen Menschen in Rheinland-Pfalz.<br />
Anerkennung der „Reproduktions“-, Familien- und gemeinwohlorientierter<br />
Arbeit inklusive des gesellschaftlich relevanten<br />
ehrenamtlichen und freiwilligen Engagements als notwendige<br />
Ergänzung zur Erwerbsarbeit.<br />
Mainz, 15. Mai 2003