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Untitled - Willkommen beim Pfaelzischen Verein für Soziale ...

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Erziehen ist besser als Strafen<br />

Mehr als die Hälfte der Ermittlungsverfahren<br />

gegen<br />

straffällig gewordene Jugendliche<br />

wird in Rheinland-Pfalz<br />

durch die Verhängung erzieherischer<br />

Maßnahmen seitens der Staatsanwaltschaft<br />

erledigt, ohne dass sich die<br />

Gerichte mit dem Fall beschäftigen<br />

müssen. Nach Angaben von Justizminister<br />

Herbert Mertin ist die so genannte<br />

Diversionsstrategie damit<br />

weiterhin auf Erfolgskurs.<br />

Laszlo Sömen vom ASZ bei Pflegearbeiten mit<br />

Jugendlichen im Kaiserslauterer Stadtpark<br />

Foto: Peter Bügler<br />

Im Jahr 2002 wurden im Arbeits- und sozialpädagogischen<br />

Zentrum Kaiserslautern<br />

287 Betreute Arbeitsauflagen und<br />

33 Betreuungsweisungen durchgeführt<br />

Nach der Diversionsstrategie solle<br />

bei leichteren strafrechtlichen Verfehlungen<br />

Jugendlicher und Heranwachsender<br />

von einem förmlichen richterlichen<br />

Verfahren abgesehen werden,<br />

wenn erzieherische Maßnahmen als<br />

ausreichend und gegenüber strafrechtlichen<br />

Sanktionen vorzugswürdig erscheinen,<br />

so der Minister. Dadurch sei<br />

es möglich, in kürzester Zeit nach der<br />

Tat individuell auf die junge Täterin<br />

bzw. den jungen Täter einzuwirken und<br />

damit einer erneuten<br />

Straffälligkeit<br />

entgegenzuwirken.<br />

Als Beispiele <strong>für</strong><br />

solche erzieherische<br />

Maßnahmen<br />

nannte er die Teilnahme<br />

am Verkehrsunterricht,<br />

die<br />

Kranken- und Altenpflege<br />

oder Aufräumarbeiten<br />

zum<br />

Natur- und Landschaftsschutz.<br />

Im Jahr 2002<br />

seien so landesweit<br />

10.493 bzw. rund<br />

53% aller 19.788<br />

anklagefähigen Verfahren<br />

in Jugendsachen<br />

ohne ein<br />

Gerichtsverfahren<br />

erledigt worden, erklärte<br />

Mertin. Dies<br />

bedeutete gegenü-<br />

22<br />

ber dem Vorjahr (9.392 Verfahren) eine<br />

erhebliche Steigerung um 11,7 %. Im<br />

Jahre 1990 seien noch weniger als ein<br />

Drittel, im Jahre 1985 gar nur 15,6 %<br />

der Jugendverfahren durch erzieherische<br />

Maßnahmen erledigt worden.<br />

Mertin: „Straftaten junger Menschen<br />

sind häufig entwicklungsbedingt. Sie<br />

entstehen zumeist aus jugendlichen<br />

Konfliktsituationen, Abenteuerlust,<br />

Kraftprotzerei oder aus der leichten<br />

Verführbarkeit einer noch ungefestigten<br />

Persönlichkeit. Der Staat braucht<br />

hier ein breites Instrumentarium, um<br />

auf verschiedene Tätertypen individuell<br />

reagieren zu können. Bei schwerer<br />

Kriminalität oder völlig uneinsichtigen<br />

jugendlichen und heranwachsenden<br />

Straftätern sind angemessene Strafen<br />

erforderlich, um den Betroffenen zu<br />

verdeutlichen, dass es so nicht weiter<br />

gehen kann. Die rheinland-pfälzischen<br />

Gerichte verhängen in diesen<br />

Fällen auch langjährige Jugendstrafen.<br />

Bei den meisten Straftaten junger Menschen<br />

handelt es sich aber nur um<br />

leichtere Verfehlungen. Auf diese Jugendlichen<br />

kann am wirkungsvollsten<br />

erzieherisch eingewirkt werden, um sie<br />

wieder auf den richtigen Kurs zu bringen.<br />

Nur mit dieser breiten Palette an<br />

Reaktionsmöglichkeiten - von gemeinnütziger<br />

Arbeit bis zu langjährigen Jugendstrafen<br />

- kann die Justiz in jedem<br />

Einzelfall angemessen auf straffällig<br />

gewordene Jugendliche reagieren.“<br />

(jm)<br />

Einweisung in Gießkeramik<br />

Zu einer Einführung in die Technik der Gießkeramik fanden<br />

sich Bewohner des St. Christophoros Resozialisierungsheim<br />

in der Keramikwerkstatt des ASZ ein. Im Resobereich von St.<br />

Christophoros werden wohnungslose Personen auf ein Leben<br />

nach der Wohnungslosigkeit vorbereitet. Dazu zählen im<br />

Bereich Arbeit und Beschäftigung auch keramische Arbeiten.<br />

Um diesen Bereich zu erweitern, besuchte Frank Rheinschmidt<br />

mit seinen Schützlingen den Kurs im Arbeits- und sozialpädagogischen<br />

Zentrum (ASZ), mit dem St. Christopherus schon<br />

seit längerer Zeit eng zusammenarbeitet. Die Schulung wurde<br />

vom Keramiker des ASZ, Martin Spanier, geleitet.<br />

Foto: Peter Bügler

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