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Mit Bibel und Spaten? - Theologisches Studienjahr Jerusalem

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Schutz <strong>und</strong> der Erforschung der F<strong>und</strong>e<br />

(wie z.B. das erlassene Antikengesetz<br />

der britischen Mandatsmacht) verdeutlicht.<br />

Abschließend erläutert er eine<br />

Studie der Universität Tel Aviv, die sich<br />

mit der Archäologie in den besetzten<br />

Gebieten auseinandersetzt.<br />

Den Abschluss des Sammelbandes<br />

bildet der Zeitungsartikel von Ze’ev<br />

Herzog „Die Mauern Jerichos zerlegen“,<br />

der im Oktober 1999 in der<br />

Ha’aretz erschien. Dieser Artikel soll<br />

dem Leser die innerjüdische Sicht auf<br />

die Archäologie nahebringen. Der Artikel<br />

spiegelt das Gefühl der israelischen,<br />

jüdischen Bevölkerung wider, dass die<br />

einzige gemeinsame Basis, der Staat,<br />

durch die Archäologie ins Wanken gerät.<br />

Das Skurile an dieser Situation aber<br />

ist, so der Autor, dass die israelische<br />

Bevölkerung dabei schweigt <strong>und</strong> die<br />

Ergebnisse nicht beachtet. <strong>Mit</strong> diesem<br />

Aufsatz schließt sich der Kreis der vielerlei<br />

ungünstigen (<strong>und</strong> auch schadhaften)<br />

Verquickungen von Archäologie<br />

<strong>und</strong> Politik, der sich über die vier Aufsätze<br />

dieses Sammelbandes hindurchzieht.<br />

Claudia Köckert, Halle<br />

Kletter, Raz<br />

Just Past? The Making of Israeli<br />

Archaeology<br />

Verlag: Equinox Publishing, London/<br />

Oakville 2006, 362 Seiten, ISBN: 978-<br />

1845530853, Preis: 59,99 €.<br />

rchäologie im Heiligen Land war<br />

A seit ihren Anfängen im 19. Jh.<br />

bis heute zweifelsohne stets großen<br />

Veränderungen <strong>und</strong> Entwicklungen<br />

hinsichtlich Fragestellung(en), Me-<br />

Cardo 29<br />

thodik/Methoden, Verfahren u.v.m.<br />

unterworfen. Dabei lässt sich der<br />

folgende Aspekt in ihrer Geschichte<br />

als unumstößliche Konstante hervorheben:<br />

Archäologie in Israel/<br />

Palästina barg <strong>und</strong> birgt immer auch<br />

eine politische Dimension in sich.<br />

Umso verw<strong>und</strong>erlicher erscheint es<br />

dabei, dass bislang einschlägige Publikationen<br />

zu den Anfängen <strong>und</strong> der<br />

Entstehung der sog. „Israeli Archaeology“<br />

(1948-1967) nur sporadisch<br />

zu finden sind.<br />

In der vorliegenden Studie „Just<br />

Past? The Making of Israeli Archaeology“<br />

sucht R. Kletter, ehemals<br />

Angestellter der Israelischen Antikenbehörde<br />

(1990-2007) <strong>und</strong> zurzeit<br />

Dozent für Near Eastern Archaeology<br />

an der Universität von Helsinki,<br />

diese forschungsgeschichtliche Lücke<br />

zu schließen. Dabei liegen seinen<br />

Ausführungen eine Vielzahl von bislang<br />

unveröffentlichten Dokumenten<br />

des Israelischen Nationalarchivs<br />

zugr<strong>und</strong>e, die überwiegend aus dem<br />

Israeli Department of Antiquities<br />

and Museums (IDAM) stammen.<br />

Sich der gegenwärtigen politischen<br />

Brisanz seiner Studie vollkommen<br />

bewusst, stellt R. Kletter in seiner<br />

Einleitung – etwas apologetisch anmutend<br />

– klar: „Just Past? focuses on<br />

Israel and on Israelis. It does not and<br />

cannot represent the other groups,<br />

but it does not ignore them. It has<br />

been written not to please any particular<br />

group, nor to judge the past,<br />

but to <strong>und</strong>erstand it better. … Just<br />

Past? is a private study that reflects<br />

my personal views and nothing else”<br />

(S. XV).

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