Mit Bibel und Spaten? - Theologisches Studienjahr Jerusalem
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nicht kontextualisierten Episoden einer<br />
stringenten Darstellung der „Israelischen<br />
Archäologie“. Der Leserin<br />
<strong>und</strong> dem Leser bleibt es größtenteils<br />
selbst überlassen, die basalen Gr<strong>und</strong>thesen<br />
herauszufiltern <strong>und</strong> die Ausführungen<br />
des Autors in eine Synthese<br />
zu überführen. Dennoch lässt<br />
sich der Studie ein gewisser „Spaßfaktor“<br />
nicht absprechen: Vor allem<br />
als an Archäologie Interessierte(r)<br />
wird man an der Lektüre der teilweise<br />
absurden <strong>und</strong> bizarren Anekdoten<br />
(wie z.B. an den Ereignissen um den<br />
uneinsichtigen Antikenhändler <strong>und</strong><br />
Grabungsräuber General M. Dayan)<br />
Freude haben. Auch die teilweise<br />
höchst komplexen <strong>und</strong> konfliktreichen<br />
Entstehungshintergründe der<br />
bis heute noch bedeutendsten Israelischen<br />
Museen (z.B. des Israel Museums<br />
<strong>und</strong> des Rockefeller Museums)<br />
begeistern. Hier weiß R. Kletter das<br />
Archivmaterial in anekdotischer<br />
Leichtigkeit zu verknüpfen, zum<br />
Cardo 31<br />
Sprechen zu bringen <strong>und</strong> damit Leserinnen<br />
<strong>und</strong> Leser zum Schmunzeln<br />
zu verleiten.<br />
Der vorliegende Band ist trotz all<br />
der bisher genannten (größtenteils<br />
methodischen) Vorbehalte ein nicht<br />
zu unterschätzender erster Einblick<br />
in die Anfänge der „Israelischen Archäologie“<br />
<strong>und</strong> in bedeutendes Archivmaterial,<br />
das sicherlich weiterer<br />
wissenschaftlicher Aufarbeitung <strong>und</strong><br />
Erforschung bedarf. Auch wenn der<br />
Band den strengen Kriterien historischer<br />
Arbeit nicht ganz entsprechen<br />
kann/will, so dürfte vielleicht gerade<br />
der kühne <strong>und</strong> „freche“ Pfad, den der<br />
Autor mit seinem Buch beschreitet,<br />
für eine größere Breitenwirkung sorgen<br />
<strong>und</strong> so als Initial detaillierter Studien<br />
fungieren, die zu einer Reflexion<br />
der archäologischen Gegenwarts-Praxis<br />
im Heiligen Land <strong>und</strong> ihrer Implikationen<br />
anregen könnten.<br />
Katharina Pyschny, Bochum