Mit Bibel und Spaten? - Theologisches Studienjahr Jerusalem
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„Nichts ist so beständig wie<br />
ein Loch!“<br />
Bericht zur Exkursion des Forum<br />
<strong>Studienjahr</strong> <strong>Jerusalem</strong> in den Libanon<br />
Es war eine Exkursion der ganz<br />
besonderen Art, zu der das Forum<br />
<strong>Studienjahr</strong> zum Jahreswechsel<br />
2010/2011 eingeladen hatte: mit<br />
Professor Martin Metzger in den Libanon.<br />
In das Land, das die meisten<br />
von uns aus dem <strong>Studienjahr</strong>s-Referat<br />
„Die Schweiz des Nahen Ostens“<br />
kennen, in das Land der Phönizier, in<br />
den Widerpart der aktuellsten kriegerischen<br />
Auseinandersetzung Israels.<br />
Es sollte eine Reise werden, die vom<br />
Vorstand, besonders von Uta Zwingenberger,<br />
sehr gut organisiert <strong>und</strong><br />
geplant war, von Professor Metzger<br />
<strong>und</strong> Georg Röwekamp bis in die<br />
menschlichsten Details („Und ich<br />
hatte eben noch gemurrt“) begleitet,<br />
sowie von unseren libanesischen Reiseleitern<br />
Marie <strong>und</strong> William kompetent<br />
aufbereitet wurde. Durch ihren<br />
Einsatz konnten wir in nur sechs Tagen<br />
einen vielfältigen <strong>und</strong> aufschlussreichen<br />
Einblick in die verschiedensten<br />
Facetten des Libanon erlangen.<br />
Ihnen allen sei an dieser Stelle unser<br />
herzlicher Dank ausgesprochen!<br />
Es begann am Abend des 28.<br />
Dezember 2010. Die Ankunft am<br />
Flughafen Frankfurt im deutschen<br />
Schneechaos, der Flug in den Libanon<br />
<strong>und</strong> der Transfer vom Flughafen ins<br />
Pilgerhotel Notre Dame du Mont in<br />
Fatqa-Adma, hoch über der Bucht<br />
von Jounieh, unmittelbar nördlich von<br />
Beirut, liefen problemlos. Die erste<br />
Cardo<br />
Nacht war kurz: Nach drei St<strong>und</strong>en<br />
Schlaf <strong>und</strong> einem „opulenten“ orientalischen<br />
Frühstück fuhren wir<br />
in unseren zwei Bussen mit kleinen<br />
Augen zum Empfang durch Kardinal<br />
Sfeir, Oberhaupt der maronitischen<br />
Kirche. „Der Libanon ist mehr<br />
als ein Land, er ist eine Botschaft“,<br />
wurde Papst Johannes Paul II. am<br />
Ort dieses Ausspruches zitiert. Diese<br />
prophetische Botschaft konnten wir<br />
in den kommenden Tagen in diesem<br />
von verschiedenen Religionen<br />
geprägten Land mehrfach auf ihren<br />
Gehalt hin testen. Dem Kardinal<br />
durften wir einige Fragen stellen, die<br />
dann auch mehr oder weniger beantwortet<br />
wurden, stets gefolgt von der<br />
rhetorischen Frage „Est-ce que vous<br />
êtes contents de ma réponse?“ („Sind<br />
Sie zufrieden mit meiner Antwort?“).<br />
Für die libanesischen Medien, die<br />
sich zahlreich eingef<strong>und</strong>en hatten,<br />
waren wir offensichtlich eine Sensation.<br />
Danach ging es katholisch weiter,<br />
hoch auf den Berg zum Marienwallfahrtsort<br />
Harissa, von wo aus Notre<br />
Dame du Liban die Metropole Beirut<br />
überblickt. Hier hatten wir unsere<br />
erste Begegnung mit einer der zahlreichen<br />
Freiluftkrippen, die in wechselnden<br />
Kitschgraden das Zentrum <strong>und</strong><br />
den Norden des Landes schmücken.<br />
Nach dem Aufstieg auf die Madonnenstatue<br />
fuhren wir die Küste entlang<br />
nach Norden, um in der Stadt<br />
Byblos, die der <strong>Bibel</strong> ihren Namen<br />
gegeben hat, das archäologische Programm<br />
der Reise zu starten. Es war<br />
unser Erstkontakt sowohl mit dem<br />
libanesischen Pf<strong>und</strong>/Lira als auch mit