Prävention von Jugendgewalt - Eidgenössische Kommission für ...
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gewalt <strong>von</strong> jugendlichen in der schweiz<br />
14<br />
Die Gewaltbelastung<br />
hängt<br />
mit der sozialen<br />
Lage und den<br />
Lebenserfahrungen<br />
<strong>von</strong> immigriertenGruppen<br />
zusammen<br />
Die Auswertungen zeigen, dass es bezüglich<br />
der Gewaltausübung KEINE GENE-<br />
RELLE Übervertretung <strong>von</strong> Jugendlichen mit<br />
Migrationshintergrund gibt. Jugendliche,<br />
deren Eltern aus westlichen Industriestaaten<br />
in die Schweiz gekommen sind (vor allem aus<br />
Deutschland, Österreich, USA – meistens mit<br />
hoher Bildung und hohen beruflichen Qualifikationen)<br />
haben eine TIEFERE Belastung<br />
als schweizerische Jugendliche. Hingegen weisen<br />
Jugendliche, deren Eltern oft mit wenig<br />
Bildung aus dem ehemaligen Jugoslawien,<br />
aus Italien, der Türkei und anderen südeuropäischen<br />
Staaten (Spanien, Portugal, Griechenland)<br />
in die Schweiz gekommen sind, eine<br />
ERHÖHTE Belastung auf.<br />
Tabelle 3: Selbstberichtete Gewalt nach Nationalität, 15-jährige Jugendliche im Kanton Zürich, 1999<br />
Im letzten Jahr Kein eigenes Keine Berufsaus- Kein Schulabschluss<br />
Gewalt ausgeübt Zimmer bildung des Vaters der Mutter<br />
Schweiz 12% 6% 2% < 1%<br />
Westliche 8% 5% 2% < 1%<br />
Industriestaaten<br />
Ehem. Jugoslawien 18% 43% 28% 12%<br />
Andere Südeuropa 22% 28% 40% 12%<br />
Italien 24% 18% 34% 11%<br />
Türkei 25% 40% 60% 25%<br />
Quelle: Zürcher Jugendbefragung, Eisner, Manzoni, Ribeaud (2000).<br />
Die Tabelle vermittelt ausserdem einen<br />
Eindruck da<strong>von</strong>, wie stark sich die Lebenserfahrungen<br />
und familiären Hintergründe dieser<br />
Gruppen unterscheiden. Beispielsweise<br />
haben 40 Prozent der türkischen Jugendlichen<br />
kein eigenes Zimmer, während dies bei 6 Prozent<br />
der Schweizer Jugendlichen der Fall ist.<br />
60 Prozent der türkischen Väter hatten keine<br />
Berufsausbildung und 25 Prozent der Mütter<br />
haben keinen Schulabschluss, beides Phänomene,<br />
die Schweizer Jugendliche praktisch<br />
nicht aus eigener Familienerfahrung kennen.<br />
Insgesamt zeigt die Tabelle einen wichtigen<br />
Sachverhalt: Unterschiede in der Gewaltwahrscheinlichkeit<br />
zwischen Gruppen <strong>von</strong><br />
Immigrierten sind im Wesentlichen eine Funktion<br />
der sozialen Lage der immigrierten Bevölkerungsgruppe.<br />
<strong>Prävention</strong> <strong>von</strong> <strong>Jugendgewalt</strong>