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Prävention von Jugendgewalt - Eidgenössische Kommission für ...

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lebenslauf und gewalt<br />

18<br />

Überlappung mit anderen Formen <strong>von</strong> Problemverhalten<br />

verstärkt sich noch, wenn man<br />

den Vergleich auf jene Jugendlichen einschränkt,<br />

welche mehrfach Gewalt ausgeübt<br />

haben. Ähnliche Zusammenhänge sind aus<br />

vielen empirischen Studien belegt (vgl. die<br />

Übersicht in Huizinga und Jakob-Chien 1998).<br />

Der Befund, dass Gewalt und Aggression<br />

in allen Lebensphasen Teil eines Syndroms<br />

<strong>von</strong> Verhaltensproblemen sind, hat wichtige<br />

Implikationen <strong>für</strong> die <strong>Prävention</strong>. Er bedeutet,<br />

dass wirksame Gewaltprävention in der Regel<br />

auch positive Auswirkungen auf andere<br />

Lebensbereiche hat, dass Gewaltprävention<br />

mithin Teil einer breiteren Förderung <strong>von</strong><br />

Lebenschancen ist.<br />

Die Alterskurve <strong>von</strong> strafrechtlich<br />

verfolgter Gewalt<br />

Strafrechtlich verfolgte Gewalt (d.h. Tötungsdelikte,<br />

Körperverletzung, Raub, Vergewaltigung)<br />

hat in allen westlichen Gesellschaften<br />

einen typischen Verlauf über die<br />

Altersentwicklung hinweg (Abbildung 3). Wir<br />

illustrieren diese sogenannte ALTERSKURVE<br />

anhand <strong>von</strong> Daten des Kantons Zürich. Sie<br />

zeigen die Rate der polizeilich registrierten<br />

Täter, bezogen auf die jeweilige Wohnbevölkerung<br />

im Durchschnitt der Jahre 1999 bis<br />

2004. Man sieht, dass die Täterraten ab etwa<br />

dem 12. Altersjahr steil ansteigen und im<br />

Alter <strong>von</strong> etwa 20 Jahren die maximale Häufigkeit<br />

erreichen.<br />

Tabelle 5: In verschiedenen Lebensphasen mit Aggression assoziierte Verhaltensprobleme<br />

Alter Mit Aggression und Gewalt korrelierte<br />

Verhaltensprobleme<br />

Säugling / Kleinkind Schwieriger Charakter, Trotz, Wutausbrüche<br />

Primarschulalter Emotionale Probleme, Aufmerksamkeitsschwäche, Impulsivität, Diebstahl<br />

Jugendalter Delinquenz, Alkohol, Drogenmissbrauch, Promiskuität, erhöhtes Unfallrisiko,<br />

Schwänzen<br />

Erwachsenenalter Delinquenz, Alkohol-, Drogenmissbrauch, Arbeitslosigkeit, instabile<br />

Beziehungen, psychische Probleme<br />

Abbildung 3: Alterskurve <strong>für</strong> Gewaltdelikte, pro 100 000 der Bevölkerung,<br />

Delikte gegen Leib und Leben, Raub, Vergewaltigung<br />

pro 100 000<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

10 20 30 40 50 60 70 80<br />

Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik des Kantons Zürich, 1999–2004.<br />

Leib und Leben<br />

Vergewaltigung (x 20)<br />

Raub (x 2)<br />

Anmerkung: Die Werte sind mit Faktor 20<br />

bzw. 2 multipliziert worden, um eine bessere<br />

Darstellung zu ermöglichen.<br />

<strong>Prävention</strong> <strong>von</strong> <strong>Jugendgewalt</strong>

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