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Prävention von Jugendgewalt - Eidgenössische Kommission für ...

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<strong>Prävention</strong> <strong>von</strong> <strong>Jugendgewalt</strong><br />

halten – wie zum Beispiel Stören des Unterrichts<br />

– auf der anderen Seite zu bestimmen. Im<br />

Rahmen des Projektes werden nach einem randomisierten<br />

Kontrollgruppenprinzip versuchsweise<br />

zwei Programme eingeführt, welche<br />

darauf abzielen, die sozialen Fähigkeiten <strong>von</strong><br />

Kindern nachhaltig zu stärken. Triple P (Positive<br />

Parenting Programme) ist ein Kursprogramm<br />

<strong>für</strong> Eltern, in welchem den Eltern Techniken<br />

zur Unterstützung bei alltäglichen Erziehungsaufgaben<br />

vermittelt werden. PFAD (Programm<br />

zur Förderung alternativer Denkmuster) besteht<br />

aus einer Reihe <strong>von</strong> Lektionen, die in den<br />

Schulklassen umgesetzt werden und die sozialen,<br />

emotionalen und kognitiven Fähigkeiten<br />

<strong>von</strong> Kindern unterstützen, – d.h. sie darin fördern,<br />

mit Konflikten umsichtiger umzugehen,<br />

ihre Gefühle besser zu verstehen und Probleme<br />

angemessener wahrzunehmen.<br />

Entsprechend der kulturell heterogenen<br />

Zusammensetzung <strong>von</strong> Familien in der Stadt<br />

Zürich haben über die Hälfte der an der Studie<br />

teilnehmenden Kinder einen Migrationshintergrund.<br />

Die Studie wird zu Kenntnissen darüber<br />

führen, ob Kinder mit Migrationshintergrund<br />

<strong>für</strong> Massnahmen der Frühprävention<br />

erreicht werden können – und ob die Massnahmen<br />

Wirkungen zeigen. Mit Ergebnissen<br />

ist gegen Ende 2006 zu rechnen.<br />

ELTERN UND SCHULE STÄRKEN KINDER<br />

ESSKI (Fachhochschule Aargau Nordwestschweiz<br />

FHA; Institut <strong>für</strong> Familienforschung<br />

und Beratung der Universität Fribourg; Pädagogische<br />

Hochschule Zürich PHZH; und Fachstelle<br />

<strong>für</strong> Alkohol- und andere Drogenprobleme<br />

SFA): Das Projekt richtet sich an Kinder der<br />

ersten bis fünften Primarklasse aus den Kantonen<br />

Aargau, Basel-Stadt, Basel-Landschaft,<br />

Schaffhausen, Thurgau und Zürich, die 52 Lehrpersonen<br />

dieser Schulklassen sowie die etwa<br />

1000 Eltern bzw. Erziehungsberechtigten der<br />

teilnehmenden Schülerinnen und Schüler.<br />

Mit Hilfe eines randomisierten Kontrollgruppendesigns<br />

werden die Wirkungen <strong>von</strong> zwei<br />

Interventionen überprüft. Die Lehrpersonen<br />

besuchen einen Stress- und Selbstmanagementkurs,<br />

bei dem in ca. 20 Stunden die fünf<br />

Kursbausteine Grundlagen, Spannung und<br />

Entspannung im (Schul-)Alltag, der innere<br />

Dialog als Ressource, Engagement und Distanz<br />

im Lehrberuf sowie eine Einführung in den<br />

Gebrauch des Lehrmittels FIT UND STARK<br />

FÜRS LEBEN behandelt werden. Die Eltern<br />

4 Vgl. Berichte unter http://www.suchtundaids.bag.admin.ch/themen/sucht/praevention/unterebenen/00414/index.html.<br />

evidenzbasierte gewaltprävention<br />

hingegen absolvieren ein Triple-P-Training (<strong>für</strong><br />

Informationen vgl. oben), welches ihre Erziehungskompetenz<br />

steigert. Die Ergebnisse der<br />

Erhebungen werden 2006 vorliegen.<br />

SUPRA-F-STUDIE (Bundesamt <strong>für</strong> Gesundheit):<br />

Dieses multizentrische Programm zur<br />

Suchtprävention und Gesundheitsförderung<br />

bei gefährdeten Jugendlichen im Alter <strong>von</strong><br />

11 bis 20 Jahren in Gemeinden basiert auf<br />

Prinzipien der evidenzbasierten <strong>Prävention</strong>. Es<br />

besteht aus 12 ambulanten supra-f-Zentren in<br />

der deutschen und französischen Schweiz. Mit<br />

schulischen, sozialpädagogischen und psychologischen<br />

Interventionen sollen Jugendliche in<br />

schwierigen Lebenssituationen dahingehend<br />

unterstützt werden, dass sich ihre Situation in<br />

Schule oder Berufslehre stabilisiert. Die ersten<br />

Ergebnisse zeigen eine gute Wirkung der<br />

Massnahmen der supra-f-Studie. 4<br />

Unter den der supra-f-Studie zugewiesenen<br />

Jugendlichen sind knapp die Hälfte ausländischer<br />

Nationalität. Die supra-f-Studie ermöglicht<br />

empirisch gut abgestützte Aussagen über<br />

die Wirksamkeit <strong>von</strong> intensiven Massnahmen<br />

bei gefährdeten Jugendlichen mit Migrationshintergrund.<br />

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