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Prävention von Jugendgewalt - Eidgenössische Kommission für ...

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<strong>Prävention</strong> <strong>von</strong> <strong>Jugendgewalt</strong><br />

erweitern. Das Training besteht aus verschiedenen<br />

Modulen: Konfliktbearbeitung, Selbstwahrnehmung<br />

sowie Kommunikation bilden<br />

die Themenschwerpunkte.<br />

Inzwischen wurde das Kernprogramm durch<br />

ein Programm <strong>für</strong> Kinder (CHILI FÜR KIN-<br />

DER), ein Programm <strong>für</strong> Schulen und Schulgemeinden<br />

sowie ein Programm auf der Ebene<br />

<strong>von</strong> Stadtquartieren ergänzt. Am ersten<br />

umfassenden Schulhaus-Projekt nahmen im<br />

aargauischen Dottikon 650 Kinder und Jugendliche<br />

sowie alle Lehrkräfte teil. Im kulturell<br />

durchmischten Quartier Tscharnergut im<br />

Westen <strong>von</strong> Bern wurde erstmals CHILI FÜR<br />

QUARTIERE umgesetzt. Es existieren allerdings<br />

bisher keine Wirkungsevaluationen des<br />

Programms.<br />

Fazit<br />

prävention in nachbarschaft und freizeitbereich<br />

Auch die Angebote des Vereins TASKFORCE<br />

INTERKULTURELLE KONFLIKTE TIKK<br />

zielen darauf ab, Konflikte im öffentlichen<br />

Raum zu bearbeiten. TikK ist eine Beratungsund<br />

Fachstelle <strong>für</strong> interkulturelle Konflikte<br />

und Gewalt im öffentlichen Raum. Es leistet<br />

vor Ort unmittelbare Hilfe und bietet Gemeinden,<br />

Schulen und anderen Organisationen<br />

neben direkter Unterstützung bei der <strong>Prävention</strong>sarbeit<br />

auch Weiterbildungskurse an.<br />

Thematisch reicht das Spektrum <strong>von</strong> Gewalt<br />

zwischen meist jugendlichen, gemischt-ethnischen<br />

Gruppierungen, über Vandalismus, Drohungen<br />

und Tätlichkeiten unter Annahme<br />

eines kulturellen Hintergrundes bis hin zu<br />

Übergriffen auf Ausländerinnen und Ausländer,<br />

z.B. <strong>von</strong> Seiten der Polizei. Über die Wirksamkeit<br />

liegen keine wissenschaftlich gesicherten<br />

Kenntnisse vor.<br />

In sozial wenig privilegierten und ethnisch-kulturell stark durchmischten<br />

Quartieren ist die Mobilisierung der Wohnbevölkerung <strong>für</strong><br />

<strong>Prävention</strong>sanliegen, der Aufbau <strong>von</strong> Vertrauen und die aktive<br />

Beteiligung aller Gruppen eine wichtige Voraussetzung <strong>für</strong> die Umsetzung<br />

<strong>von</strong> <strong>Prävention</strong>smassnahmen. Gut umgesetzte Modelle der<br />

gemeinsamen Problemlösung nach dem Ansatz <strong>von</strong> Communities<br />

that Care können helfen, solche Prozesse in Gang zu setzen.<br />

Es ist gerade in ethnisch-kulturell durchmischten Quartieren anzustreben,<br />

dass Migrantinnen und Migranten sowie die Polizei gemeinsam<br />

in <strong>Prävention</strong>sprojekte, aber auch in Massnahmen der problemorientierten<br />

Polizeiarbeit einbezogen werden.<br />

Ein quartierbezogenes «Götti»-Programm, bei dem gefährdete<br />

Jugendliche mit Migrationshintergrund einen Mentor erhalten, ist<br />

eine in der bestehenden Forschung abgestützte Strategie, die weiter<br />

zu bedenken wäre.<br />

Angebote im Freizeitbereich sind nach aktuellem Wissensstand als<br />

<strong>Prävention</strong>smassnahmen nur sinnvoll, wenn ihnen ein klarer und<br />

attraktiv umgesetzter pädagogischer Auftrag zugrunde liegt.<br />

57<br />

Taskforce<br />

interkulturelle<br />

Konflikte –<br />

TikK

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