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Prävention von Jugendgewalt - Eidgenössische Kommission für ...

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schulische prävention<br />

44<br />

Beeinflusste<br />

Risikofaktoren<br />

ser Fertigkeiten bewusst gefördert werden<br />

kann. Solche Sozialkompetenztrainings bestehen<br />

in der Regel aus einem strukturierten Programm<br />

<strong>von</strong> Lektionen, welche in den schulischen<br />

Alltag eingebettet sind und deren<br />

Umsetzung im Alltag durch konkrete Übungen<br />

und Techniken der Generalisierung (z.B.<br />

Anwenden <strong>von</strong> Regeln während des ganzen<br />

Schultages) unterstützt wird. Schulische Sozialkompetenztrainings<br />

haben den praktischen<br />

Vorteil, dass sie die gesamte Zielpopulation<br />

(z.B. Kindergarten, Schule) erreichen können,<br />

dass sie in der Regel vergleichsweise geringe<br />

Kosten verursachen und dass die Umsetzung<br />

relativ einfach ist. Sie haben insgesamt einen<br />

guten und breit abgestützten Wirkungsnachweis<br />

(Lösel und Beelmann 2003).<br />

Verschiedene Programme zur Förderung<br />

sozialer und kognitiver Kompetenzen unterscheiden<br />

sich in den Schwerpunkten, die sie<br />

bei der Beeinflussung <strong>von</strong> Risikofaktoren setzen.<br />

Allerdings beinhalten fast alle Programme<br />

Elemente, welche auf folgende Faktoren<br />

Einfluss zu nehmen versuchen.<br />

Tabelle 11: Übersicht über bekannte schulische Sozialkompetenzprogramme<br />

Aggressive Schemata der Informationsverarbeitung<br />

Ungenügende Selbstkontrolle<br />

Defizite im Umgang mit sozialen Problemen<br />

Abweichende und aggressive Überzeugungen<br />

Fehlende Kompetenzen in prosozialer<br />

Interaktion<br />

Tabelle 11 zeigt einige der bekannteren<br />

und evaluierten Sozialkompetenzprogramme.<br />

Warum sich Programme in einigen Evaluationen<br />

als erfolgreich erweisen und andere<br />

nicht, ist nicht völlig geklärt. Zwei Faktoren<br />

scheinen eine Rolle zu spielen: Zum einen<br />

kommt es auf UMFANG UND QUALITÄT des<br />

Unterrichts an. Wirksame Programme werden<br />

in der Regel mindestens während 60 Minuten<br />

pro Woche unterrichtet. Der Unterricht wird<br />

durch eine sorgfältige Ausbildung vorbereitet<br />

und anschliessend im Rahmen einer Qualitätskontrolle<br />

betreut. Zudem scheint die UNTER-<br />

RICHTSFORM eine wichtige Rolle zu spielen.<br />

Sozialkompetenzprogramme, welche schwer-<br />

Name Altersgruppe Schwerpunkte Wirksamkeit<br />

nachgewiesen<br />

Fit und Stark Kindergarten Soziale und emotionale Kompetenzen, Ja<br />

<strong>für</strong>s Leben bis 4. Klasse Lebenskompetenzen<br />

(Klett Verlag)<br />

I Can Problem Solve 4 bis 9 Jahre Wahrnehmung Ja<br />

(Shure and Spivak) Problemlösen<br />

(Deutsch <strong>von</strong> Lösel, Umgang mit Anderen<br />

Nürnberg) Erkennen <strong>von</strong> Gefühlen<br />

PATHS<br />

(Deutsch als PFAD in 5 bis 12 Jahre Emotionale Kompetenzen Ja<br />

Pilotversuch, Eisner) Selbstkontrolle<br />

Soziale Kompetenzen<br />

Interpersonelles Problemlösen<br />

Second Step Kindergarten Empathie Nein<br />

(Committee for Children) bis 9. Schuljahr Impulskontrolle (teils wider-<br />

(deutsch als Faustlos) Umgang mit Wut sprüchlich)<br />

Problemlösen<br />

Verhaltenstraining 1. und 2. Klasse Soziale und emotionale Unbekannt<br />

<strong>für</strong> Schulanfänger Kompetenzen<br />

(Petermann et al. 2002)<br />

<strong>Prävention</strong> <strong>von</strong> <strong>Jugendgewalt</strong><br />

Warum sind<br />

einige Programme<br />

wirksamer als<br />

andere?

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