Prävention von Jugendgewalt - Eidgenössische Kommission für ...
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erkenntnisse und folgerungen<br />
60<br />
Alltag einschliessen, haben sich in vielen Evaluationen<br />
als wirksam erwiesen. Wir sind der<br />
Auffassung, dass zukünftige Massnahmen<br />
vermehrt solche Programme berücksichtigen<br />
sollten.<br />
Besondere Herausforderungen stellen<br />
sich in Schulen, welche durch einen hohen Anteil<br />
<strong>von</strong> Kindern mit erhöhten Risikofaktoren<br />
gekennzeichnet sind. Dies sind oft Schulen in<br />
unterprivilegierten städtischen Quartieren<br />
mit einer hohen Fluktuation der Wohnbevölkerung<br />
und einem hohen Anteil <strong>von</strong> Familien<br />
mit Migrationshintergrund. In solchen Schulen<br />
ist es oft schwieriger, Eltern <strong>für</strong> eine Unterstützung<br />
schulischer <strong>Prävention</strong> zu gewinnen.<br />
Diesem Problem sollte vermehrt Aufmerksamkeit<br />
geschenkt werden.<br />
Teilbereich<br />
Nachbarschaft / Quartier<br />
In sozial wenig privilegierten und ethnisch-kulturell<br />
stark durchmischten Quartieren<br />
ist die Mobilisierung der Wohnbevölkerung<br />
<strong>für</strong> <strong>Prävention</strong>sanliegen, der Aufbau <strong>von</strong><br />
Vertrauen und die aktive Beteiligung aller<br />
Gruppen eine wichtige Voraussetzung <strong>für</strong> die<br />
Umsetzung <strong>von</strong> <strong>Prävention</strong>smassnahmen. Gut<br />
umgesetzte Modelle der gemeinsamen Problemlösung<br />
nach dem Ansatz <strong>von</strong> Communities<br />
that Care können helfen, solche Prozesse<br />
in Gang zu setzen.<br />
Es ist gerade in ethnisch-kulturell durchmischten<br />
Quartieren anzustreben, dass Migrantinnen<br />
und Migranten sowie die Polizei<br />
gemeinsam in <strong>Prävention</strong>sprojekte, aber auch<br />
in Massnahmen der problemorientierten Polizeiarbeit<br />
einbezogen werden.<br />
Ein quartierbezogenes «Götti»-Programm,<br />
bei dem gefährdete Jugendliche mit Migrationshintergrund<br />
einen Mentor erhalten, ist<br />
eine in der bestehenden Forschung abgestützte<br />
Strategie, die weiter zu bedenken wäre.<br />
Angebote im Freizeitbereich sind nach<br />
aktuellem Wissensstand als <strong>Prävention</strong>smassnahmen<br />
nur sinnvoll, wenn ihnen ein klarer<br />
und attraktiv umgesetzter pädagogischer<br />
Auftrag zugrunde liegt.<br />
Im Bereich der selektiven <strong>Prävention</strong><br />
scheinen besonders Ansätze der multisystemischen<br />
Therapie vielversprechend, welche verschiedene<br />
Lebensbezüge <strong>von</strong> Jugendlichen<br />
berücksichtigen und sozialpädagogische, familiäre<br />
und schulisch-berufliche Interventionen<br />
miteinander verbinden.<br />
<strong>Prävention</strong> <strong>von</strong> <strong>Jugendgewalt</strong>