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AU PETIT BACCHANT - Koller Auktionen

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182<br />

MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIEGEL, TAPISSERIEN UND DIVERSES<br />

1290 (Seitenansicht)<br />

1290 (Detail)<br />

1290*<br />

PRUNK-KONSOLE „<strong>AU</strong>X TETES DE SANGLIERS“, Restauration,<br />

nach Zeichnungen von G.B. PIRANESI (Giovanni Battista Piranesi,<br />

Treviso 1720-1778 Rom), sign. YOUF (Jean-Baptiste Youf,<br />

tätig in Lucca 1815-1841), Paris um 1830/35.<br />

Mahagoni geflammt und fein eingelegt mit Zitronenholzfilets.<br />

Rechteckige „Carrara“-Platte auf gerader Zarge mit 4 markant<br />

geschweiften Stützen mit Wildschweinköpfen und verspiegelter<br />

Rückwand mit eingezogenem Sockel. Front mit 1 Schublade. Ausserordentlich<br />

feine, matt- und glanzvergoldete Bronzebeschläge<br />

und -applikationen in Form von Früchtekörben, Palmetten und<br />

Zierfries. 151x54x97 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Aller Wahrscheinlichkeit nach gefertigt für Jérôme Bonaparte (1784-1860),<br />

König von Westphalen.<br />

- Aus einer französischen Sammlung.<br />

Hochbedeutende Konsole von perfekter Qualität und Eleganz.<br />

S. Youf stellte 1834 an der „Exposition des Produits de l’Industrie Française“<br />

diverse Möbel mit identischen Bronzen aus; davon wurde mindestens ein<br />

Guéridon nach Fontainebleau geliefert, in die „antichambre des appartements<br />

de la Reine“. Es war später Bestand der Sammlung G. Rossi, wurde bei<br />

Sotheby’s London am 12.3.1999 (Katalognr. 1444) verkauft und ist abgebildet<br />

in: D. Ledoux-Lebard, Le mobilier français du XIXe siècle, Paris 1986; S. 644.<br />

Es ist jedoch wahrscheinlich, dass mehrere Möbel mit dieser Formgebung für<br />

die königlichen Räumlichkeiten gefertigt und geliefert wurden.<br />

Der Entwurf für die Bronzen unserer Konsole wurde im Werk von G. Piranesi<br />

„Vasi, candelabri, cippi, sarcofaghi“ publiziert, das 1778 erschien und für<br />

viele bedeutende italienische und französische Prunkmöbel Inspirationen lieferte.<br />

Zusammen mit seinem Bruder Sébastien liess sich J.B. Youf auf Bitte der<br />

Prinzessin Elisa Bonaparte 1805 in einem ehemaligen Karmeliterkloster in<br />

Lucca nieder. Unter dem Einfluss der Prinzessin, die sich ihren Palast von den<br />

beiden Brüdern einrichten liess, gewann das Unternehmen Youf rasch an<br />

Bedeutung; bereits 1807 fehlte es an Handwerkern, daher beschloss man,<br />

Waisenkindern das Kunsthandwerk beizubringen. 1808 wurde Prinzessin<br />

Elisa Grossherzogin der Toskana und hielt sich nun häufig in Florenz auf, wo<br />

sie den Gebrüdern Youf den Auftrag für die Einrichtung eines grossen Teiles<br />

des Palazzo Pitti erteilte. Kaiser Napoleon erklärte sich bereit, eine gewisse<br />

Anzahl Objekte für den „Garde-Meuble“ zu bezahlen, was zur Folge hatte,<br />

dass heute noch eine genaue Auflistung der Möbel in den Nationalarchiven zu<br />

finden ist.<br />

Lit.: D. Ledoux-Lebard, Le mobilier français du XIXe siècle, Paris 1989; S.<br />

641-644 (biogr. Angaben).<br />

CHF 80 000.- / 140 000.-<br />

(€ 50 000.- / 87 500.-)<br />

Siehe Abb.

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