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194 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIEGEL, TAPISSERIEN UND DIVERSES 1305* 1 PAAR GIRANDOLEN „A LA PSYCHE“, Empire, Frankreich um 1810/20. Bronze vergoldet bzw. teils brüniert. Stehende Psyche mit Schmetterlingsflügeln und Rose, auf dem Kopf ein Gefäss mit Zentraltülle und 3 geschweiften Lichtarmen mit vasenförmigen Tüllen und Blumenkranz tragend, auf fein reliefiertem Zylindersockel mit Quaderplatte. H 58 cm. Provenienz: Privatbesitz, Deutschland. CHF 6 000.- / 10 000.- (€ 3 750.- / 6 250.-) Siehe Abb. 1306* TOTENMASKE DES KAISERS NAPOLEON I., sign. DR. F. ANTOMMARCHI (Francesco Antommarchi, 1780-1838, Leibarzt des Kaisers) und bez. FONDU PAR L. RICHARD ET QUESNEL A PARIS (Zusammenarbeit 1826-1836 von Louis Richard, „fondeur“, 1791-1879, und E. Quesnel, „ciseleur“, tätig 1810/50), dat. 1833, Frankreich. Bronze brüniert. L 35 cm. Provenienz: - 1871 in den Besitz einer Augsburger Familie gelangt, als Geschenk eines hohen französischen Offiziers, zum Dank für seine gute Behandlung als Kriegsgefangener. - Durch Erbgang im Besitz der selben Familie. Die Originalmaske aus Gips, welche nach dem Tod Napoleons 1821 von Antommarchi gefertigt wurde, befindet sich heute im Musée National du Château de Malmaison. Nachforschungen ergaben, dass der Leibarzt des Kaisers vermutlich bereits 1824 von Richard et Quesnel einige Masken in Bronze giessen liess und 1833 noch einmal einige wenige Exemplare in Auftrag gab. Zertifikat von Hofrat Prof. Dr. Karl Koetschau, Düsseldorf, 28.9.1948: „Wir wissen aus einer zeitgenössischen Mitteilung, dass Napoleons Leibarzt auf St. Helena, der Korse Dr. F. Antommarchi, noch am Todestag, nachdem des Kaisers Schädel rasiert war - die Familienangehörigen bekamen das Haupthaar 1305 als Andenken - die Totenmaske abgenommen hat. Zunächst behielt sie der Arzt, dann kam sie in das Musée de l’Armée nach Paris. Ob aber die Maske so schnell gemacht worden ist, wie es hätte geschehen müssen, nämlich als das Blut noch warm war, ist nicht anzunehmen. Es war schon eine gewisse Erstarrung der Muskeln eingetreten. Der Arzt ist auf der rechten Seite des Halsansatzes der nach dem Gipsabdruck hergestellten Bronze als Verfertiger genannt. Die mit dem Bronzeguss betraute Firma ist auf der linken Seite angegeben, und auf einem Medaillon, das den Kopf des Kaisers zeigt und in der Mitte des Halsansatzes angebracht ist, liest man das Jahr der Entstehung der Bronze: 1833. Ein Abguss der Bronzeform befindet sich im Musée Carnavalet zu Paris. Es sollen im ganzen nur fünf Abgüsse hergestellt worden sein. In zwei neueren Werken, welche die Totenmasken behandeln, in dem von Ernst Burkard: „Das ewige Antlitz“ (Berlin 1927) und in dem von Richard Langer und Hans W. G(....): „Totenmasken“ (Leipzig 1927) ist die Napoleon-Maske in Vorder- und Seitenansicht wiedergegeben und zwar nach dem Gips-, nicht nach dem Bronzeabguss. Die Abbildungen im zweiten Werk sind besser als die im ersten. Gipsmasken befinden sich in der Totenmasken-Sammlung der Düsseldorfer Kunst-Akademie und im Ethnographisch-Anthropologischen Museum in Dresden. Man kann daraus ersehen, dass der Bronzeguss nicht überarbeitet worden ist, dass er vielmehr mit aller gebotenen Schonung behandelt wurde, und dass man nur die ohne weiteres erkennbaren Teile am Hinterkopf und am Hals hinzufügte, die notwendig waren, um die Maske an der Wand aufhängen zu können.“ Francesco Antommarchi studierte Medizin in Pisa und wurde 1812 Prospektor im Hospital Santa Maria in Florenz. 1818 verliess er auf Wunsch des Kardinals Fesch Italien und reiste zur Insel St. Helena, um den verbannten Napoléon zu pflegen. Der frühere Kaiser empfing ihn anfänglich mit grossem Misstrauen, doch dem Leibarzt gelang es mit der Zeit, das Vertrauen des launischen Bonaparte zu gewinnen, der ihn schliesslich im Testament mit 100 000 Francs bedachte. Nach dem Tod Napoléons erklärte Antommarchi, dass sein Patient nicht an Magenkrebs, sondern an einem auf der Insel herrschenden Fieber gestorben sei, und weigerte sich, das Obduktionsprotokoll zu unterschreiben. Er kehrte dann nach Paris zurück und verfasste 1823 die „Dernier moments de Napoléon“. Antommarchi starb 1838 in Santiago de Cuba. CHF 40 000.- / 70 000.- (€ 25 000.- / 43 750.-) Siehe Abb.
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