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AU PETIT BACCHANT - Koller Auktionen

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200<br />

MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIEGEL, TAPISSERIEN UND DIVERSES<br />

1311*<br />

COLLINI, I. und F. (Gebrüder Ignazio Secondo, 1724-1793, und<br />

Filippo Collini), Louis XVI, Turin um 1780.<br />

„Carrara“-Marmor. Hirtenjunge mit Kappe und Umhang, neben<br />

einer grossen Vase stehend, bzw. Vestalin mit Schleier, faltenreichem<br />

Gewand und Fackel, neben einer Säule stehend, beide auf<br />

Rechtecksockel. Sign. FRATRES COLLINI T<strong>AU</strong>RINENSIS INVENE-<br />

RUNT ET FECERUNT. H ca. 90 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Galerie Carroll, München.<br />

- Aus einer hochbedeutenden deutschen Privatsammlung.<br />

1311 (Detail) 1311 (Detail)<br />

Hochbedeutendes Paar von bestechender Qualität und Eleganz.<br />

Ignazio Secondo Collini absolvierte seine Ausbildung beim Maler Beaumont<br />

und beim Bildhauer Ladatte; hier schuf er die Figur des Heiligen Sebastian, die<br />

Collini ein Stipendium von Karl Emanuel III. verschaffte. Damit reiste Collini<br />

1750 nach Rom, wo er sich bei Maini weiterbilden liess. Die Berichte des sardinischen<br />

Gesandten Rivera über den begabten Künstler und dessen Arbeiten<br />

für den Turiner Hof sowie die Rechnungsbücher liefern genaue Informationen<br />

über das Werk Collinis, insbesondere seit 1754, als der jüngere Bruder Filippo,<br />

ebenfalls dank eines Stipendiums des Königs, zu einem Studienaufenthalt in<br />

Rom eingetroffen war. Die Brüder schufen zusammen eine grosse Anzahl<br />

meisterhafter Werke, hauptsächlich Statuen nach Vorlagen aus der Antike, für<br />

die königliche Galerie im Turiner Palast. Auch Kardinal Albani gehörte zum<br />

illustren Kundenkreis der Collini.<br />

Die erste Arbeit in Marmor schuf Ignazio 1751, eine Büste der Faustina. Für<br />

das kleine Jagdschloss Venaria fertigte er 1756 vier Medaillons mit Allegorien<br />

eines Kriegsfürsten und 2 Flachreliefs mit Alexander und Olympia, nach den<br />

Originalen aus dem Kapitol in Rom. 1760 nahm die Akademie von San Luca<br />

Ignazio als Mitglied; drei Jahre später wurde er zum „Scultore del Re“ ernannt.<br />

Filippo schuf 1760 den „Moses“, eine Kopie der weltberühmten Statue von<br />

Michelangelo, und erhielt dafür von Kardinal Albani grosses Lob: „...che non<br />

vi è presentemente un lavoro di tanta perfetione“. Ein Jahr später lieferte<br />

Filippo eine eigene Arbeit, die allegorische Figur „Fortezza d’animo“, die er für<br />

1600 Lire verkaufte - eine damals immense Summe. 1764 vollendeten die<br />

Brüder die 3 Figuren „Affabilità“, „Giustizia“ und „Beneficenza“ für die königlichen<br />

Gemächer in Turin. Damals berichtete der Gesandte, dass die Brüder<br />

Collini „als die besten Bildhauer in Rom zu gelten hätten“.<br />

1767 war Filippo noch in Rom nachweisbar, Ignazio kehrte in diesem Jahr<br />

nach Turin zurück, wo eine eine Schule gründete. Über die folgende<br />

Schaffenszeit ist nur wenig Genaues bekannt; nur einzelne Arbeiten sind<br />

quellenmässig gesichert. Das gemeinsame Hauptwerk aus dieser Zeit ist das<br />

Grabmal für Karl Emanuel I., das 1782 im Auftrag des Königs im Santuario<br />

von Vico errichtet wurde.<br />

Werke der Collini stehen heute u.a. im Hof der Turiner Universität (Statuen<br />

von Viktor Amadeus II. und Karl Emanuel III.), in den königlichen Schlössern<br />

Palazzo Reale und Stupingi, in der Armeria Reale, in der Grabkirche der<br />

Superga, im Schloss des Herzoges von Chablais und sogar im Winterpalais von<br />

St. Petersburg.<br />

Lit.: V. Viale, Mostra del barocco piemontese - Ausstellungskatalog 1963,<br />

Turin; S. 54-69 (biogr. Angaben und Abb.). Thieme/Becker, Leipzig 1999; 7/8,<br />

S. 234f. (biogr. Angaben).<br />

CHF 120 000.- / 200 000.-<br />

(€ 75 000.- / 125 000.-)<br />

Siehe Abb.<br />

1312<br />

TISCHPENDULE, Empire/Restauration, wohl Wien um 1815/30.<br />

Bronze matt- und glanzvergoldet sowie Perlmutt. Zylindrisches<br />

Gehäuse auf Rundfuss mit profilierter Sockelplatte. Perlmuttzifferring<br />

mit römischen Stundenzahlen, verso analog Datum und<br />

Wochentag. Messingwerk. Zu revidieren. 8x8x17 cm.<br />

Provenienz: Aus einer bedeutenden deutschen Privatsammlung.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 630.- / 940.-)

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