1 Einleitung - Universität zu Lübeck
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Die Anlagerung und Einwanderung von Leukozyten an bzw. in die Intima sind weitere,<br />
entscheidende, frühe Schritte <strong>zu</strong>r Bildung einer atherosklerotischen Läsion. Vaskuläre<br />
Adhäsionsmoleküle binden vornehmlich in der frühen Phase der Atherogenese<br />
Lymphozyten und Monozyten fest an das Endothel und begünstigen die Einwanderung<br />
dieser Zellen in den subendothelialen Raum (14, 15). Die Rekrutierung der<br />
inflammatorischen Zellen in den subintimalen Raum findet in Anwesenheit von Lipiden<br />
statt, so dass eine subintimale Lipidakkumulation die Einwanderung inflammatorischer<br />
Zellen begünstigt (16).<br />
Der Einwanderungsprozess der Leukozyten in den subendothelialen Raum wird über<br />
verschiedene Chemokine und Zytokine reguliert (17). Sind Monozyten/Makrophagen in<br />
der Intima lokalisiert, können sie Cholesterin, insbesondere in Form von oxidiertem LDL<br />
(ox-LDL), aufnehmen. Sie verändern sich <strong>zu</strong> Schaumzellen. Moleküle an der<br />
Zelloberfläche der Makrophagen, so genannte „scavenger receptors“, sind für die Bindung<br />
der modifizierten Lipoproteine verantwortlich (18). Schaumzellen bilden das<br />
histopathologische Korrelat der frühen atherosklerotischen Läsion, der so genannten<br />
Fettstreifenläsion, welche man schon in der Kindheit und Jugend in der Aorta<br />
Verstorbener nachweisen kann. Die Präsenz von Entzündungszellen und Schaumzellen<br />
innerhalb der Intima ist reversibel und führt in der Regel nicht <strong>zu</strong>r Manifestation einer<br />
atherosklerotischen Erkrankung.<br />
Die atherosklerotische Plaque besteht aus einer Deckplatte, welche fibröses<br />
Bindegewebe und glatte Muskelzellen beinhaltet. Die glatten Muskelzellen der fibrösen<br />
Deckplatte produzieren Wachstumshormone, die ihre Proliferationsrate erhöhen.<br />
Weiterhin produzieren sie Matrixproteine wie Kollagen und Elastin. So trägt die<br />
Deckplatte, die den thrombogenen, lipid- und zellreichen Kern der Plaque vom Blutstrom<br />
trennt, <strong>zu</strong>r Stabilität der atherosklerotischen Läsion bei (19). Das Gleichgewicht<br />
bestimmter pathophysiologischer Abläufe determiniert die Entwicklung der Plaque.<br />
Die Mehrzahl der arteriellen Gefäßverschlüsse resultiert aus einer Ruptur der fibrösen<br />
Deckplatte atherosklerotischer Plaques. Insbesondere Plaques mit einem großem<br />
Lipidpool und einer dünnen Deckplatte sind rupturgefährdet. An der Stelle der Ruptur, in<br />
der Regel der so genannten "Plaqueschulter", finden sich gehäuft Makrophagen und T-<br />
Lymphozyten (20). Zytokine selbst können Apoptose von glatten Muskelzellen und<br />
anderen Zellen induzieren und somit <strong>zu</strong> einer weiteren Destabilisierung der Läsion führen<br />
(21).<br />
Destabilisiert sich die Deckplatte, entsteht eine rupturgefährdete, vulnerable Plaque. Tritt<br />
im Falle einer Plaqueruptur der thrombogene Plaqueinhalt mit dem Blutstrom in Kontakt,<br />
kann sich ein Thrombus bilden, welcher das Gefäßlumen partiell oder vollständig