Evonik Magazin 3/2008 - Evonik Industries
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te. Im Dezember 2005 begannen die<br />
Planungs arbeiten für MATCH, ein Jahr später<br />
beschloss der Vorstand, 250 Millionen €<br />
zu investieren – die zweitgrößte Investition<br />
im Geschäftsfeld Chemie, nur eine Methionin-Anlage<br />
in Antwerpen (Belgien) hat mehr<br />
gekostet. Im März 2007 kam die Erlaubnis aus<br />
der Hauptstadt Peking, im September fand<br />
der erste Spatenstich statt. Und so sehen die<br />
weiteren Meilensteine auf dem Zeitstrahl<br />
aus: Juli <strong>2008</strong> Richtfest, viertes Quartal<br />
<strong>2008</strong> Produktionsbeginn der ersten Phase;<br />
September 2009 Produktions beginn der<br />
gesamten Anlage.<br />
KEINE CHEMIEANLAGE<br />
VON DER STANGE<br />
Was sich liest wie der Fahrplan eines 100mal<br />
erprobten Anlagenbaus, hat es in sich.<br />
Dass es keine Chemieanlage von der Stange<br />
gibt, ist bekannt. Aber bei MATCH kommt<br />
einiges mehr zusammen. Da ist zunächst einmal<br />
der Verbund. MATCH besteht eigentlich<br />
aus sieben verschiedenen, aber eng verzahnten<br />
Anlagen, zusammengefasst in drei<br />
Produktionsgruppen: Standard monomere,<br />
Spezialmonomere und Polymere. Die beiden<br />
letzten brauchen MMA als Ausgangsprodukt.<br />
„Wir werden die Spezialmonomer anlage<br />
ab Ende <strong>2008</strong> in Betrieb nehmen“, erläutert<br />
Wilfried Schmidt, der Leiter der Produk-<br />
EVONIK-MAGAZIN 3/<strong>2008</strong><br />
Wilfried Schmidt, künftig für die Produktion der gesamten Anlage verantwortlich<br />
tion. „Die große MMA-Anlage folgt im dritten<br />
Quartal 2009.“ Der Vorzug ist, dass sie<br />
mit den kleineren Anlagen schon mal Erfahrung<br />
gewinnen können. Ob bei Schmidt<br />
oder Ingo Sander, dem künftigen Betriebsleiter<br />
im Bereich Spezial monomere, oder<br />
Marlin Anderson, dem Chef der Polymer-<br />
Anlage: Bei allen ist Spannung zu spüren.<br />
Nicht, dass die Anlage nicht funktionieren<br />
würde, aber es sind doch viele Herausforderungen<br />
zu meistern. Klasen zählt auf: „Wir<br />
haben den Verbund selbst und einen im Aufbau<br />
befindlichen Produktionsstandort mit<br />
vielen neuen Serviceleistungen und neuen<br />
Mitarbeitern. Wir haben uns hier für einen<br />
für <strong>Evonik</strong> neuen Prozess der Herstellung<br />
von MMA entschieden, der in dieser Größenordnung<br />
bisher nicht realisiert wurde.<br />
Und dann kommt noch der China-<br />
Faktor hinzu. Der erstreckt sich einmal<br />
auf das eingesetzte Material, zum anderen<br />
auf die Menschen in der Anlage. Ein Team<br />
von elf Experten ist ständig im Land unterwegs,<br />
um bei den Zulieferern Qualitätskontrollen<br />
zu machen, damit Pannen wie<br />
beim Schornstein die Ausnahme bleiben.<br />
Klasens Assistentin Maggie Lu hat zusammengezählt,<br />
wie viele Stunden das Engineering-Team<br />
in China unterwegs war und<br />
ist auf stolze 25.000 gekommen. Allerdings<br />
waren 11.000 davon Wartezeiten, weil Termine<br />
platzten oder Flugzeuge nicht gingen,<br />
CHINA<br />
Das Dickschiff der<br />
China-Flotte legt ab<br />
GESTALTEN<br />
Papiere nicht da waren oder man schlicht<br />
und einfach mal wieder anderthalb Stunden<br />
warten musste, um überhaupt in den<br />
Chemiepark einge lassen zu werden – dank<br />
besonderer Sorgfalt wegen der Olympischen<br />
Spiele.<br />
Doch der menschliche Faktor ist Klasen<br />
wichtiger: „Letztlich ist es doch ‚people<br />
business‘“ . Und das trägt Namen wie<br />
Wenxing Zhang, Tao Pei, Yingming Yuan<br />
oder Kim Gu und Sun Yanfei. Sie sind Production<br />
Manager, Teamleiter oder für die<br />
Labors in den Anlagen zuständig, und aus<br />
ihren Rängen werden schon in wenigen<br />
Jahren die Anlagenchefs kommen. Leiter,<br />
Production Manager, Teamführer, Operator<br />
– so ist die Hierarchie in der Anlage.<br />
Schon jetzt beschäftigt die Anlagenchefs,<br />
wie sie künftig die Mitarbeiter halten sollen.<br />
„Mit der Ausbildung, die sie bei uns bekommen“,<br />
sagt Sander, „verdoppeln sie ihren<br />
Marktwert schlagartig. Und wir haben hier<br />
einen solchen Boom, dass gute Leute händeringend<br />
gesucht werden.“<br />
Viele kommen von der Shanghai Petrochemical<br />
Academy (SPA), einer Art Berufsschule,<br />
die auch von <strong>Evonik</strong> unterstützt<br />
wird. Sie haben in anderen Anlagen in China,<br />
im Forschungszentrum Xinzhuang oder<br />
in Deutschland gelernt. So war zum Beispiel<br />
das komplette MMA-Team während<br />
unseres Besuches gerade in Deutschland. ><br />
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