22 GESTALTEN CHINA EVONIK-MAGAZIN 3/<strong>2008</strong> > Trockenübungen und Trainingseinheiten vor der Stunde X „Hiervon versprechen wir uns eine reibungslose Übertragung der Sicherheitsphilosophie auf die neue Anlage“, sagt Dr. Horst Hiltner, Betriebsleiter der MMA- Anlage. Auch Andersons Truppe trainierte monatelang in Worms und Darmstadt. 22 Absolventen der SPA und zehn erfahrene Operators sollen vom vierten Quartal an die PMMA-Anlage fahren, rund um die Uhr, sieben Tage in der Woche – wie alle anderen Anlagen auch. Noch sind Trockenübungen angesagt oder Trainingseinheiten auf Computern, welche die noch nicht fertiggestellte Produktions anlage realitätsnah simulieren. Aber im Herbst wird es ernst. Dann ist der Bau der PMMA-Anlage abgeschlossen, dann kann die Wartezeit, bis die Genehmigung eingeht, für die Wasserspiele genutzt werden. Das heißt, die Anlage wird erst einmal mit Wasser befüllt und getestet. Und gegen Ende des Jahres ist es so weit: Die So kam es zu MATCH Das Großprojekt von <strong>Evonik</strong> in China: eine kleine Chronik Dez. 2005 Auswahl des Produktionsverfahrens (C4) und Beginn der Planungen Jan. 2006 Vertragsunterzeichnung mit dem Lizenzgeber zur Erlangung der C4-Lizenz Jan. 2006 Freigabe des Projekts durch Degussa/RAG (heute: <strong>Evonik</strong>) Anlage wird den Betrieb aufnehmen. Und ein kleines Granulat produzieren, das Licht gleich mäßig in TFT-Bildschirmen verteilt, Rücklichter an den Autos leuchten oder Handy-Displays in brillantem Glanz erstrahlen lässt. PRÄCHTIGE STIMMUNG, SPÜRBARE SPANNUNG Dann ist Sander mit seinen Anlagen für Spezialmonomere schon einen Monat lang „online“. Wie hatte Schmidt gesagt? „Wir fan gen mit der Anlage an, die wir am besten kennen.“ Wie, wollen wir von Sander wissen, definiert er den Erfolg seines Werkes? „Erstens: Die Anlage ist pünktlich und im Etat fertig. Zweitens: Das Produkt entspricht der Spezifikation. Drittens: Die Anlage erreicht das Ziel-EBIT; und schließlich viertens: Alle arbeiten gern in der Anlage.“ Wenn nicht alles täuscht, haben er und Anderson den vierten Punkt schon erreicht. März 2007 Freigabe des Projekts durch die zuständige chinesische Behörde in Peking Mai 2007 Beginn der detaillierten Planung mit einem Planungsbüro in Peking Juni 2007 Unterzeichnung des Flächennutzungsvertrags (in China kann man kein Land kaufen) Die Stimmung in den Teams ist prächtig. Sie sind sich ihrer selbst gewiss, wissen, dass sie gut ausgebildet sind, dass sie in den Trainings oder in langen Jahren in Joint Ventures oder im Forschungszentrum das Rüstzeug für ihre Arbeit mitbekommen haben. Sowieso sind alle – Chinesen oder Expats – stolz da - rauf, an diesem Projekt mitzumachen. Dass sich das gut im Lebenslauf machen wird, ist fast nebensächlich. „Solch eine Chance“, sagt Schmidt, „bekommt man einmal im Leben.“ So eint sie alle die Gewissheit: „We will match it“, wir werden es schaffen. Das hat ihnen Klasen immer wieder eingebläut, und das wird er auch noch bis zum Herbst 2009 tun. Und dann, im Dezember 2009, wird er mit dem ganzen Projektteam seinen 50. Geburtstag feiern. „Aber in Deutschland“, sagt er mit hörbarem Ausrufezeichen. Denn dann ist MATCH ganz wahr geworden: Methacrylates to China. < Sept. 2007 Erster Spatenstich und Baubeginn Okt. <strong>2008</strong> Beginn der Produktion, Phase eins: PMMA, Tanklager und Spezialmonomere Sept. 2009 Beginn der Produktion, Phase zwei : Standard monomere (MMA und MAA)
Geschäftiges Treiben wenige Monate vor Produktionsbeginn: In der Hochphase des Baus arbeiten 2.600 Menschen an der Anlage 23