Evonik Magazin 3/2008 - Evonik Industries

EVONIK-MAGAZIN 3/2008
Der zweite Aufbruch
Chinas Wirtschaftswunder setzt nicht mehr auf Wachstum um jeden Preis, sondern auf
nachhaltige Entwicklung. Die dazu notwendigen modernen Technologien kommen aus dem Ausland
Auffahrten zur Nanpu-Brücke über
den Huangpu in Schanghai. Vor
15 Jahren gab es hier noch Reisfelder
FOTO: MARTIN PUDDY/GETTY IMAGES
CHINA
TEXT RUTH KIRCHNER
GESTALTEN
EINE BOOTSFAHRT auf dem Huangpu-
Fluss von Schanghai ist mehr als ein touristischer
Höhepunkt. An kaum einem anderen
Ort werden Chinas Gegensätze so deutlich
wie im Hafenbecken der glitzernden Hafenmetropole.
Hier spiegeln sich Alt und Neu,
Abgesang und Aufstieg direkt neben ei nander
wider: auf der einen Seite am sogenannten
Bund die alte Flaniermeile mit den verschnörkelten
Kolonialfassaden. Gegenüber,
auf der anderen Seite des breiten Stromes,
das neue Finanzviertel Pudong – mit dem
kitschig-rosafarbenen Fernsehturm und
der atemberaubenden Skyline von Hochhäusern
wie dem Jin-Mao-Wolkenkratzer
oder, direkt daneben, dem neuen Shanghai
World Financial Center, dem dritthöchsten
Gebäude der Welt.
Kaum eine Metropole hat sich so rasant
entwickelt wie Schanghai. „Hier waren
noch vor 15 Jahren überall Reisfelder“,
sagt ein HSBC-Banker, der noch in einem
der ersten Hochhäuser Pudongs sein
Büro hat, beim Blick aus dem Fenster.
Jetzt leuchten ringsum an den modernen
Fassaden überall die Visitenkarten der Welt
AG: Citibank, Deutsche Bank, Siemens,
Volkswagen. Pudong, das keine 20 Jahre
alte Stadtviertel Schanghais, ist Symbol
für Chinas wirtschaftlichen Aufstieg. >
7