Die Embryonalentwicklung der Paradiesschnecke ... - TOBIAS-lib
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Kapitel 5<br />
Embryotests mit Marisa cornuarietis konnten zeigen, dass die Wirkung<br />
von Platin 2+ bei einer Temperaturerhöhung um 2 − 4 ◦ C deutlich schwächer<br />
ist, als bei <strong>der</strong> konventionell verwendeten Temperatur von 26 ◦ C. Bei leicht<br />
erhöhten Temperaturen traten Schnecken mit sogenannten „Teilschalen“ auf.<br />
<strong>Die</strong>se Teilschalen waren zum Teil internalisiert, also vom Mantel bedeckt, und<br />
zum Teil extern, also unbedeckt. Bei niedrigeren Platin 2+ -Konzentrationen<br />
im Testmedium konnten solche Teilschalen nicht beobachtet werden (Osterauer<br />
et al., 2010a). Um zu ermitteln, ob die beobachtete „Abschwächung“ <strong>der</strong><br />
Platinwirkung bei erhöhten Temperaturen auf eine Induktion von Stressproteinen<br />
zurückzuführen ist, wurden Embryonen von Marisa cornuarietis bei<br />
26 ◦ C und 29 ◦ C gegenüber Platin exponiert, <strong>der</strong> Gehalt an Hsp70 ermittelt<br />
und mit dem <strong>der</strong> jeweiligen Kontrollembryonen verglichen.<br />
Material und Methoden<br />
Um eine genügende Anzahl an Embryonen für die Stressproteinanalyse zu<br />
gewinnen, wurden für die beiden Kontrollen (bei 26 ◦ C bzw. 29 ◦ C) jeweils<br />
4 Petrischalen mit Aquarienwasser gefüllt und je 25 frisch abgelegte Eier<br />
eingesetzt. Für die Platinexposition bei 29 ◦ C wurden 8 Petrischalen und<br />
für die Platinexposition bei 26 ◦ C 12 Petrischalen mit Platinchloridlösung<br />
(200 µL/L) gefüllt und jeweils 30 Eier eingesetzt. <strong>Die</strong> Petrischalen wurden<br />
bei den jeweiligen Temperaturen in Klimaschränken bei einem Hell-Dunkel-<br />
Rhythmus von 12:12 Stunden aufbewahrt. Nach 9 Tagen wurde die Embryonen<br />
mit Kanülen aus den Eihüllen entfernt und in mit Extratktionsgemisch<br />
aus 980 µl konzentriertem Extraktionspuffer gefüllte Reaktionsgefäße überführt<br />
(80mM Kaliumacetat, 5mM Magnesiumacetat, 20mM Hepes, aufgefüllt<br />
auf 500 ml mit Aqua bidest) + 20 µl Proteasehemmer, wobei 40 µl für die<br />
Kontrollen und 29 ◦ C Platin und 30 µl bei <strong>der</strong> 26 ◦ C Platin- Exposition verwendet<br />
wurden. Hierbei wurden die Embryonen gepoolt (26 ◦ C Kontrolle:<br />
8 Embryonen, 26 ◦ C Platin: 30 Embryonen, 29 ◦ C Kontrolle: 8 Embryonen,<br />
29 ◦ C Platin: 18 Embryonen). <strong>Die</strong> Embryonen wurden dann auf Eis mit einem<br />
Ultraschallgerät homogenisiert und das Homogenat danach 10 Minuten<br />
bei 4 ◦ C und 20000g abzentrifugiert.<br />
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