Die Embryonalentwicklung der Paradiesschnecke ... - TOBIAS-lib

Kapitel 5
Fig. 1: Relative Hsp70-Gehalte der verschiedenen Testgruppen, Mittlerer Grauwert ± Standardabweichung
Gehalt besaßen als die gegenüber Platin exponierten Embryonen bei 26 ◦ C,
sondern sogar den niedrigsten Wert von allen Expositionsgruppen. Die „weniger
aberrante“ Schalenentwicklung der bei 29 ◦ C gegenüber Platin 2+ exponierten
Tiere kann also nicht auf einen durch die leichte Temperaturerhöhung
induzierten Anstieg des Hsp70-Levels zurückzuführen sein.
Bei den Kontrollen hingegen war eine deutlich erhöhte Hsp70-Induktion
bei 29 ◦ C im Vergleich zur Kontrolle bei 26 ◦ C festzustellen. Vergleicht man
die Kontrollen mit den Platinexpositionen bei den jeweiligen Temperaturen,
so sieht man, dass bei der niedrigeren Temperatur die Schwermetallbelastung
zu einer deutlichen Erhöhung des Hsp70-Levels führt, bei der höheren Temperatur
jedoch zu einer Erniedrigung. Stressproteine können durch Schwermetalle
und Temperaturerhöhungen induziert werden (Gupta et al., 2010;
Kiang und Tsokos 1998). Exponiert man die Embryonen gegenüber zwei
proteotoxischen Stressoren, sollte der Theorie nach eine deutliche Erhöhung
des Hsp70-Gehalts zu beobachten sein. Es ist jedoch oftmals das Gegenteil
der Fall, sodass eine Belastung von Organismen durch mehrere Stressoren
gleichzeitig wie im vorliegenden Fall zum geringsten Hsp70-Gehalt von allen
Expositionsgruppen führt. Es ist jedoch bekannt, dass die Hsp70 Antwort auf
Stress einer Optimumskurve folgt (Köhler et al., 2001). Der Hsp70-Gehalt
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