Die Embryonalentwicklung der Paradiesschnecke ... - TOBIAS-lib
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Ergebnisse<br />
Kapitel 3: Marschner, L., Staniek, J., Schuster, S., Triebskorn, R.,<br />
Köhler, H.- R., 2013. External and internal shell formation in the<br />
ramshorn snail Marisa cornuarietis are extremes in a continuum of<br />
gradual variation in development. BMC Dev. Biol. 13, 22.<br />
Im Zuge dieser Studie wurden Embryonen gegenüber Platin 2+ und leicht<br />
erhöhten Temperaturen exponiert und in einem Zeitraum zwischen 3 und<br />
17 Tagen nach <strong>der</strong> Eiablage untersucht. Eine Erhöhung <strong>der</strong> Temperatur<br />
während <strong>der</strong> Platinexposition um 2 − 4 ◦ C führt zu einer sehr hohen morphologischen<br />
Variation innerhalb <strong>der</strong> exponierten Individuengruppe: Normal<br />
entwickelte Schnecken, Individuen mit interner Schale und Tiere mit<br />
„Teilschalen“, bei denen unterschiedlich große Teile des Eingeweidesacks von<br />
dieser Schale bedeckt sind, während ein Teil des oberen Eingeweidesacks<br />
nackt bleibt, treten unter diesen Bedingungen parallel auf. <strong>Die</strong> <strong>Embryonalentwicklung</strong><br />
dieser Schnecken mit „Teilschalen“ wurde rasterelektronenmikroskopisch<br />
und histologisch untersucht und mit <strong>der</strong> Entwicklung von Kontrollen<br />
und bei 26 ◦ C gegenüber Platin 2+ exponierten Embryonen mit interner<br />
Schalenbildung verglichen. Zusätzlich wurden histologische Schnitte von<br />
adulten Individuen, die sich unter Kontrollbedingungen entwickelt hatten,<br />
und exponierten Schnecken mit „Teilschalen“ angefertigt.<br />
<strong>Die</strong> genaueren Untersuchungen <strong>der</strong> Entwicklung von Mantel, Schalendrüse<br />
und Mantelrand in gegenüber Platin 2+ exponierten Embryonen zeigten,<br />
dass zwar Schalendrüse und Mantelrand nach Erreichen von Stadium VI<br />
nicht mehr wachsen, das Mantelgewebe jedoch weiter proliferiert. Da ein<br />
Überwachsen des Eingeweidesacks durch den Mantel durch den starren Ring<br />
aus Schalendrüse und Mantelrand blockiert wird, wächst das Mantelgewebe<br />
in das Innere <strong>der</strong> Schnecke und legt sich um die Mitteldarmdrüse, wobei<br />
eine Lücke („Mantellücke“) zwischen dem inneren Teil des Mantelgewebes<br />
und dem äußeren Teil („Mantelfalte“) entsteht. Zwischen diesen beiden Teilen<br />
des Mantelgewebes liegt die innere Schale, die aus vom Mantel und <strong>der</strong><br />
Schalendrüse abgegebenen Schalenmaterial besteht.<br />
Bei gegenüber Platin 2+ und bei erhöhter Temperatur exponierten Embryonen<br />
kommt es zunächst ebenfalls zu einer vertikalen Rotation des Ein-<br />
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