D'HANDWIERK 07/2017
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ÉDITORIAL<br />
<strong>D'HANDWIERK</strong> <strong>07</strong>|<strong>2017</strong><br />
Das Handwerk verlangt dementsprechend vom Arbeitsminister<br />
und von der Regierung, schnellstmöglich ein<br />
entsprechendes Spezialgesetz auf den Instanzenweg zu<br />
schicken, das Anzahl, Eintrittsbedingungen und Ausbildung<br />
der Arbeitsinspektoren regelt und auch ihre Karriere<br />
und Arbeitsbedingungen anders als im allgemeinen<br />
öffentlichen Dienst festlegen soll. Schliesslich sollen die<br />
Arbeitsinspektoren nicht tagein-tagaus im Büro hocken,<br />
sondern in den Betrieben und auf den Baustellen Arbeitssicherheit<br />
und Arbeitsbedingungen kontrollieren und verbessern<br />
helfen. Auch nach Feierabend und am Wochenende<br />
(Schwarzarbeit lässt grüssen!). Diese Inspektoren<br />
brauchen die entsprechende Ausbildung, die Machtfülle,<br />
aber auch die Lohnbedingungen, die solche Arbeitsbedingungen<br />
und Arbeitszeiten ermöglichen!<br />
Passiert dies alles nicht binnen kürzester Frist (die Nationalwahlen<br />
2018 werfen schon lange Schatten voraus) darf<br />
in den Augen des Handwerks nie wieder ein Mitglied<br />
dieser Regierung über Arbeitssicherheit und Arbeitsschutz<br />
referieren, einfach weil man nicht ernst genommen<br />
werden kann, wenn man nicht ernst macht!<br />
Romain Schmit | Secrétaire Général<br />
T +352 42 45 11 - 26 | E r.schmit@fda.lu<br />
I www.fda.lu | twitter @romschmi<br />
Darüber hinaus müssen endlich aber auch alle Verwaltungen<br />
in Sachen Arbeitssicherheit und Sozialdumping<br />
aktiv werden. Schliesslich hat diese Regierung angekündigt,<br />
dass mit dem Silodenken zwischen den Verwaltungen<br />
Schluss sei. Dies muss ergo auch in Sachen<br />
Sozialdumping gelten, oder? Es geht also nicht, dass<br />
die Sozialversicherung ihrerseits so tut, als ob sie nichts<br />
mit der Gewerbeinspektion zu tun hätte und sich einfach<br />
weigert, ihr die nötigen Informationen bezüglich der<br />
Arbeitsunfälle zuzustellen. Dies ist umso mehr der Fall,<br />
als der Gesetzgeber eigentlich den entsprechenden Informationsaustausch<br />
vorgesehen hat.<br />
Ihrerseits ist die Unfallversicherung seit Jahren nicht<br />
mehr im Bereich der präventiven Unfallvermeidung<br />
auf Betriebsebene aktiv, andererseits ermöglicht es die<br />
Sozialversicherung der ITM nicht, durch die Zurverfügungstellung<br />
der Untersuchungsresultate der Arbeitsunfälle,<br />
selber präventiv tätig zu werden und gezielt beispielsweise<br />
gegen sich wiederholende Gefahrenmuster<br />
und -situationen vorzugehen. Hier müsste eigentlich der<br />
Minister für soziale Sicherheit nach dem Rechten sehen,<br />
was ja umso einfacher sein müsste, als er am Rosengärtchen<br />
Ministeriumsgebäude samt Parkplatz mit dem für<br />
die Gewerbeinspektion zuständigen Arbeitsminister<br />
teilt und beide auch noch der gleichen Partei angehören.<br />
Wenn wir also in der letzten Ausgabe unserer Zeitschrift<br />
von Bautenminister François Bausch forderten, in Sachen<br />
öffentliche Ausschreibungen für faire Wettbewerbsbedingungen<br />
zu sorgen, um Sozialdumping zu vermeiden,<br />
so ist es dieses Mal an Arbeitsminister Nicolas Schmit<br />
und am Minister des öffentlichen Dienstes Dan Kersch,<br />
das geforderte Spezialgesetz betreffend die Arbeitsbedingungen<br />
und Karrieren der Arbeitsinspektoren endlich<br />
auf den Weg zu bringen, um aus der Gewerbeinspektion<br />
etwas anderen als einen zahnlosen Tiger zu<br />
machen. Schliesslich ist es dann auch an Sozialminister<br />
Romain Schneider dafür zu sorgen, dass „seine“ Verwaltung<br />
nicht länger die Zusammenarbeit mit der Gewerbeinspektion<br />
verweigert und den Informationsaustausch<br />
ernst nimmt, damit die ITM gezielt ihrer Aufgabe nachkommen<br />
kann.<br />
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