Kompendium 2020 Forschung & Klinik
Das Kompendium 2020 der Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie von MedUni Wien und AKH Wien (o. Univ.-Prof. R. Windhager) stellt einen umfassenden Überblick über die medizinsichen Leistungen und auch die umfangreichen Forschungsfelder dar. Die Veröffentlichungen zeigen die klinische Relevanz und innovative Ansätze der einzelnen Forschungsrichtungen. Herausgeber: Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie MedUni Wien und AKH Wien Prof. Dr. R. Windhager ISBN 978-3-200-07715-7
Das Kompendium 2020 der Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie von MedUni Wien und AKH Wien (o. Univ.-Prof. R. Windhager) stellt einen umfassenden Überblick über die medizinsichen Leistungen und auch die umfangreichen Forschungsfelder dar. Die Veröffentlichungen zeigen die klinische Relevanz und innovative Ansätze der einzelnen Forschungsrichtungen.
Herausgeber: Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
MedUni Wien und AKH Wien
Prof. Dr. R. Windhager
ISBN 978-3-200-07715-7
Create successful ePaper yourself
Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.
<strong>Klinik</strong><br />
11<br />
Neben der Polytrauma-Versorgung im unfallchirurgischen Bereich, die auf<br />
wenige Trauma-Zentren konzentriert ist, sind es vor allem komplexe Tumoroperationen<br />
und rekonstruktive Eingriffe im Bereich der Extremitäten und<br />
der Wirbelsäule. Hierunter fallen komplexe Gliedmaßenfehlbildungen wie<br />
Skolioseoperationen und En-bloc-Resektionen an der Wirbelsäule bei primär<br />
malignen Knochentumoren. Als tertiäres Versorgungszentrum sind wir auch<br />
die einzige Anlaufstelle für alle multimorbiden Patientinnen und Patienten,<br />
die sonst nirgendwo zur Operation aufgenommen werden.<br />
„Auch während der Zeit des harten<br />
Lockdowns in der Corona-Krise wurden<br />
alle Tumoroperationen ebenso<br />
wie septische Eingriffe entsprechend<br />
der Notwendigkeit durchgeführt.“<br />
Reinhard Windhager<br />
Hat sich die Krise auch auf die <strong>Forschung</strong>stätigkeit ausgewirkt?<br />
Die Zeit des Lockdowns hat sicherlich mehr Möglichkeiten geboten, Studien<br />
die bereits durchgeführt oder in Ausarbeitung waren, fertigzustellen und<br />
abzuschließen. Andererseits konnten interessante Konzepte für weitere Studien<br />
in dieser Zeit geboren werden. Dank dem Einsatz aller Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter wurden prospektiv randomisierte Studien nur geringgradig<br />
in Bezug auf Rekrutierung während des Lockdowns beeinträchtigt, jedoch<br />
insgesamt nicht unterbrochen.<br />
Welche herausragenden <strong>Forschung</strong>sgebiete sehen Sie – in der Gegenwart,<br />
aber auch in der Zukunft?<br />
Entsprechend dem allgemeinen Trend der Personalisierung konzentrieren<br />
wir uns seit längerer Zeit nicht nur auf die Individualisierung von Behandlungskonzepten,<br />
sondern auch auf die differenzierte Planung und Durchführung<br />
von Operationen im Rahmen des institutionsübergreifenden Projektes<br />
des 3D-Druckverfahrens, das sowohl für Kunststoff als auch Metalle an der<br />
Universität umgesetzt werden kann. Weiter ausgebaut werden auch die Analyse<br />
von Biomarkern als Prognosefaktoren im Polytrauma-Management, die<br />
Anbindung verschiedenster differenzierter bildgebender Verfahren inklusive<br />
der biochemischen Bildgebung und das zukunftsträchtige <strong>Forschung</strong>sgebiet<br />
der Biochip-Technologie, mit der organtypische, gewebsähnliche Mikrosysteme<br />
als dreidimensionales Krankheitsmodell des Gelenkes dargestellt<br />
werden können und die degradative sowie inflammatorische Prozesse<br />
simulieren lässt.<br />
Wie liegt die MedUni bei der <strong>Forschung</strong> im internationalen Vergleich?<br />
Der wissenschaftliche Output der MedUni Wien kann der Homepage<br />
entnommen werden und ist mehr als beeindruckend. Auch in unserem<br />
Bereich ist eine kontinuierliche Zunahme des wissenschaftlichen Out -<br />
puts über die letzten Jahre und entsprechend der Zunahme der Impact-<br />
Faktoren auch ein kontinuierlicher Anstieg der Qualität der publizierten<br />
<strong>Forschung</strong>sergebnisse zu verzeichnen. Direkte Vergleiche mit anderen<br />
Institutionen sind nur schwer möglich, da die Ergebnisse öffentlich nur<br />
als Gesamtergebnis wiedergegeben werden und somit ein direktes<br />
Benchmarking verunmöglichen.<br />
Welche Kooperationen gibt es mit Firmen bzw. anderen <strong>Klinik</strong>en?<br />
Die Interaktion mit verschiedenen <strong>Klinik</strong>en ist durch die zahlreichen<br />
klinischen Boards bestens etabliert und im Alltag vollkommen integriert.<br />
Aus diesen klinischen Kooperationen, die alle wesentlichen Schwerpunkte<br />
der <strong>Klinik</strong> betreffen, ergeben sich zahlreiche Fragestellungen und damit<br />
Ansatzpunkte für neue <strong>Forschung</strong>sprojekte. Die Kooperationen mit den<br />
Firmen sind jahrelang etabliert, wobei für neue, interessante Aspekte<br />
weiterhin Platz sein wird.