the Expedition ARKTIS-XIX/4 of the research vessel POLARSTERN ...
the Expedition ARKTIS-XIX/4 of the research vessel POLARSTERN ...
the Expedition ARKTIS-XIX/4 of the research vessel POLARSTERN ...
Create successful ePaper yourself
Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.
8<br />
noch vor der Küste, fern davon aber blieb die dichte und tiefhängende Wolkendecke<br />
auch am 9.9. noch bestehen.<br />
In den kommenden Tagen manifestierte sich, ausgehend von dem ehemaligen<br />
Hurrikan "Fabian", ein kräftiges Zentraltief südwestlich von Island, von dem sich ab<br />
dem 12.9. mehrere Randtiefs ablösten und in nordöstlicher Richtung zogen. Am<br />
13.9. Tag befand sich die <strong>POLARSTERN</strong> auf seismischer Pr<strong>of</strong>ilfahrt in Richtung auf<br />
den Kaiser-Franz-Josephs-Fjord. Durch das im Osten vorbeiziehende Tief nahm der<br />
Nordwind bis zum Mittag auf 7 bis 8 Bft zu, und ließ schon am Abend deutlich ab. Die<br />
nochmals an Land (Geographical Society Island) ausgesetzte Geologengruppe<br />
berichtete von 5 bis 6 Bft. Ein zweites Randtief zog am 14.9. vorbei, jedoch befand<br />
sich die <strong>POLARSTERN</strong> inzwischen bei Kaiserwetter und entsprechend<br />
hervorragenden Sichtflugbedingungen im Fjord, wo wieder einmal der katabatische<br />
Effekt dominierte.<br />
Der Schwerpunkt des ehemaligen Islandtiefs hatte sich nun in das Seegebiet südlich<br />
Spitzbergen verlagert und zog weiter in die Barentssee. Auf seiner Rückseite war<br />
trockene und zunehmend hochreichende Polarluft eingeflossen, die nach fünf<br />
Wochen endlich ausgedehnte Helimag-Einsätze zuließ, zugleich aber über dem<br />
warmen Wasser (3 bis 4°C) labilisiert wurde. Die Bildung von kräftigen, zum Teil<br />
linienförmig angeordneten Schneeschauern war die Folge. Die Verstärkung der<br />
grönländischen Hochs sorgte am 17.9. für eine Abnahme der Schauertätigkeit und<br />
am 18.9. für hervorragendes Sichtflugwetter in einem 60 Seemeilen breiten Streifen<br />
vor der Küste.<br />
Am 19. 9., nach Abschluss des wissenschaftlichen Arbeitsprogramms von<br />
Fahrtabschnitt 4a nahmen wir Kurs auf Spitzbergen. Zwei aufeinanderfolgende<br />
Tiefdruckentwicklungen über Südostgrönland leiteten die verstärkte Zufuhr polarer<br />
Luftmassen ins Europäische Nordmeer ein. Davon noch nicht negativ berührt lief die<br />
<strong>POLARSTERN</strong> am Morgen des 21.9. bei schönem Wetter im Longyearbyen ein.<br />
Verteilung der Windrichtungen ARK 19/4a<br />
Häufigkeit in [%]<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
N NE E SE S SW W NW<br />
Windrichtung<br />
Fig. 1.1-1<br />
Häufigkeit in [%]<br />
Verteilung der Windstärken ARK 19/4a<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8<br />
Windstärke [Bft]<br />
Bevorzugt südliche Windrichtungen und die damit verbundene Zufuhr feucht-warmer<br />
Atlantikluft waren die Ursache häufiger Nebelbildung. Sichtweiten von weniger als 1<br />
Kilometer wurden in 26 % der stündlichen Wetterbeobachtungen gemessen.