the Expedition ARKTIS-XIX/4 of the research vessel POLARSTERN ...
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1.1 Wetterverlauf ARK <strong>XIX</strong>/4a<br />
Bei sonnigem Wetter nahm die <strong>POLARSTERN</strong> am 10. August 2003 um 17 UTC<br />
Abschied von Tromsö und dem europäischen Supersommer und tauchte schon bald<br />
nach dem Verlassen des Tromsøfjordes unter die geschlossene Wolkendecke eines<br />
alternden und nach Osten ziehenden Tiefausläufers. Die Fahrt auf direktem Kurs zur<br />
Insel Store Koldewey vor der ostgrönländischen Küste verlief recht ruhig, dank eines<br />
sich von den Britischen Inseln bis in die Norwegische See erstreckenden Hochkeils.<br />
Sonnige Passagen waren rar, vielmehr häuften sich Abschnitte mit Nebel oder tiefem<br />
Stratus. Dennoch konnte am 12. August ein erster Testeinsatz mit dem Helikopter<br />
durchgeführt werden.<br />
Nach Ankunft vor Store Koldewey am Morgen des 13. August stand ein<br />
umfangreiches Flugprogramm auf der Tagesordnung. Ein Langstreckenflug nach<br />
Scoresbysund (ca. 3 Stunden) war erforderlich, um einen Nautiker als Ersatz für<br />
einen erkrankten Kollegen abzuholen. Das Satellitenbild zeigte über See verbreitet<br />
Nebelfelder, die mit südlicher Strömung (um 4 Bft) nach Norden drifteten, im direkten<br />
Küstenbereich dagegen überwiegend wolkenarme Bedingungen. Tatsächlich<br />
berichtete der Pilot später von ausreichendem bis gutem Sichtflugwetter, allerdings<br />
auch von teilweise starken Turbulenzen aufgrund katabatischer Winde. Der andere<br />
Heli transportierte währenddessen Mensch und Material im Dauereinsatz zur Insel,<br />
auf der ein 3 ½ -wöchiges Geologiecamp eingerichtet wurde. Der ständige Wechsel<br />
zwischen tiefem Stratus und guten Flugbedingungen behinderte diese Arbeiten<br />
jedoch kaum.<br />
Die folgenden Tage waren vom Zustrom feuchter Warmluft aus südlichen Richtungen<br />
geprägt, bedingt durch hohen Druck über Nordsibirien und tiefen Druck über<br />
Nordgrönland, gestützt durch nach Norden ziehende Zyklonen über Labradorsee und<br />
Baffinbai. Eine meist geschlossene Nebel- oder Hochnebeldecke ließ den<br />
Flugbetrieb meist ruhen. Nur der Küstenbereich zeigte sich immer wieder wolkenarm,<br />
bedingt durch ein lokales Hoch über dem Inlandeis und den damit verbundenen<br />
Kaltluftabfluss. Am Nachmittag des 15. August gelang eine komplette Helimag-<br />
Mission, als der Hochnebel wider Erwarten für ein paar Stunden aufriss. Am 16. und<br />
17. wurden kurze Aufhellungen zum Sammeln von Eisproben genutzt, an anderen<br />
Tagen lief nichts. Eine signifikante Änderung wurde durch ein Baffinbaitief eingeleitet,<br />
dessen Fronten Grönland überquerten. Auf deren Rückseite entwickelte sich am 18.<br />
und 19. August ein neues kräftiges Hoch, was zu einer Strömungsumkehr über der<br />
Grönlandsee führte und die Wolkendecke am 20. August weit nach Süden<br />
zurückdrängte. Zurück blieben flache Nebelfelder und nochmals konnten<br />
Meereisproben gesammelt werden. Leider führte der Wegeplanung die<br />
<strong>POLARSTERN</strong> südwestwärts wieder unter die Wolkendecke und am 21. August<br />
stellte sich auch die Südströmung wieder ein.<br />
Ein flaches Tief entwickelte sich am 22. August an der nordostgrönländischen Küste<br />
und zog langsam ostwärts, so dass die dortigen Nebelfelder von westlichen bis<br />
nordwestlichen Winden auf See hinausgetrieben wurden. Obwohl die Bedingungen<br />
an der Schiffsposition (76.8°N 13°W) bei Südwind von kurzen Aufheiterungen<br />
abgesehen noch meist schlecht waren, starteten beide Helikopter nach Store<br />
Koldewey, um den Umzug des Geologiecamps an einen anderen See