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PLANTEAMIENTO DEL PROBLEMA

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Vergleichende Studie6.2 Persönliche und soziale InteressenNeben den Sachinteressen lassen sich Wünsche und positive Erfahrungen bezüglich der Arbeitsweisen und -arrangements und der damit einhergehenden sozialen und geselligen Erlebnisse identifizieren.Bezogen auf die Unterstützung, die ihnen zur Entwicklung ihrer sozialen Interessen als wichtig erschien,äußerten Mädchen im Bereich „Jugend forscht“,- dass sich AGs als sehr positiv auswirken, da sie auf diese Art und Weise das eigenständige Arbeitenlernen und vertiefen, aber auch die Fähigkeiten zur Teamarbeit weiterentwickeln konnten,- dass ihnen die Angst vor dem Ausprobieren und den möglichen Misserfolgen durch gezielte Projekte anden Schulen genommen wurde, dass sie gelernt haben nicht aufzugeben, dass sich ihr Selbstbewusstseinentwickelt hat,- dass Gruppenarbeit wichtig sei, da sie MitstreiterInnen brauchen, um sich über frustrierende ‚Durststrecken’,aber auch über eventuelle ‚dumme’ Bemerkungen von Mitschülern hinwegzuhelfen,- dass ihnen am Wettbewerb die Kontakte zu anderen Gruppen, das Kennenlernen von Gleichgesinntenund Fachgespräche mit Gleichaltrigen wichtig waren,- dass ihnen die Atmosphäre des Wettbewerbs gefiel, sie Spaß an der Präsentation des Standes und an derTeilnahme hatten.In allen Länderstudien stellten Frauen aus dem Bereich Umwelt im Rückblick fest, dass ihre freiwillige Arbeitim Umweltverband viel zu ihrer Persönlichkeitsentwicklung beigetragen hatte. Eine Frau meinte, dieArbeit im Umweltverband hätte sie persönlich weit gebracht. Sie entdeckte Fähigkeiten an sich, die sie sichvorher nie zugetraut hätte. Die seit mehreren Jahren andauernde Tätigkeit trüge so viel zur Persönlichkeitsentwicklungbei, dass sie die Arbeit so lange es ihr möglich sei fortsetzen will. Eine andere Frau bezeichneteihr Engagement im Umweltverband als „Rundumerfahrung“ für die persönliche Entwicklung, die zu gesteigerterSelbstsicherheit, zum Umgang mit Misserfolgen und zur Erweiterung des sozialen und intellektuellenWissens führte. Die Organisation von Seminaren führte zur Verbesserung der eigenen Arbeitsabläufe, zuKenntnissen über Leitung, Koordination, Organisation, usw. in der Verbandsarbeit. Alles zusammen trugzur Stärkung des eigenen Selbstbewusstseins bei. Auch Mädchen, die zur Zeit der Befragung in Umweltgruppenaktiv waren, sagten von sich, dass es ihnen wichtig sei, Selbstbewusstsein und Kompetenzen weiterzuentwickeln,wie z.B. Teamwork, Kommunikationsfähigkeit, Öffentlichkeitsarbeit.Dass die Verbindung von Umweltengagement und Erziehungsaktivitäten vor allem von Frauen gesucht wird,wird in der italienischen Studie am meisten betont. Dort wird auf einen hohen Prozentsatz von Frauen bei derUmwelterziehung und den Bildungstätigkeiten zur nachhaltigen Entwicklung hingewiesen, die ihre Umwelterziehungsaktivitätenvon der Planung bis zur Durchführung selbst bestimmen. Auch wurde in der italienischenStudie festgestellt, dass Frauen wesentlich stärker und effizienter als Männer da tätig sind, wo es darumgeht, einen Zusammenhang zwischen der Verbandstätigkeit mit der Region und den dort lebenden Menschenherzustellen. Als Motivationen zum Beitritt wurde z.B. der Wunsch genannt, sich mit der Umwelttätigkeitfür die eigene Stadt, den eigenen Bezirk zu engagieren und das Umweltengagement mit dem Bildungs-und Erziehungsbereich verbinden zu können.Wie bei den Sachthemen so gab es auch zum Thema soziale Interessen vielfältige Äußerungen von Lehrerinnenund Lehrern über Mädchen. Dabei wurde deutlich, dass die befragten Frauen zum einen die eigenständigenInteressen bei Mädchen und jungen Frauen als Motivation für Leistungen in einem bestimmtenBereich ansehen und nicht als den Versuch, es Jungen und Männern gleichzutun. So wurde z.B. gesagt, dieMotivation von Mädchen und jungen Frauen, an allen gesellschaftlichen Bereichen zu partizipieren gründenicht in dem Versuch, es Männern gleichzutun oder sie zu übertreffen, sondern in einem „echten, persönlichenInteresse“ an diesen Fächern. Zum anderen wurde eine gewisse Bescheidenheit bzw. Uneigennützigkeitbei Mädchen und jungen Frauen sehr stark betont. Z.B. wurde gesagt, Mädchen würden wenig „Konkurrenzdenken“zeigen, sie hätten nicht den Ehrgeiz, an einem Wettbewerb teilzunehmen, um zu zeigen, wie gut siesind. Stattdessen haben sie den Wunsch, „sich zufrieden“ mit sich selbst zu fühlen, wenn sie sich wissenschaftlichenAufgaben stellen. Auch die Aussage, sie würden eifriger und motivierter lernen und damit bessereErgebnisse erlangen, auch wenn dies keinen beruflichen Nutzen mit sich bringt, weist in diese Richtung.Die Uneigennützigkeit kommt in Äußerungen zum Ausdruck, nach denen Mädchen „nicht auf Machterwerbhin arbeiten“, ihre Aktivitäten als „etwas für die Gesellschaft Nützliches“ verstehen und nicht „als einen38Life e.V. – Berlin, 2003 Seite 38 von 59

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