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56Technical and tactical analysisTECHNISCH-TAKTISCHE ANALYSEDie FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Brasilien2014 war von hochklassigem, offensivemFussball geprägt, ebenso von einer positivenGrundeinstellung von Trainern und Spielern,die nicht in erster Linie Gegentore und Niederlageverhindern, sondern selbst Tore erzielenund gewinnen wollten. Als Folge davon fieleninsgesamt stattliche 171 Tore (im Schnitt 2,67pro Spiel), womit die Bestmarke von Frankreich1998 egalisiert wurde.Für frischen Wind sorgten aufstrebende Teamswie Costa Rica oder Algerien, die sich den etabliertenNationen hartnäckig und erfolgreichwidersetzten.Die Partien waren schneller und dynamischerals jemals zuvor. Oft ging es fast pausenlos hinund her, und viele Begegnungen standen biszuletzt auf Messers Schneide, so dass es immerwieder Nuancen waren, die über Sieg oderNiederlage entschieden. Die erfolgreichstenTeams hatten herausragende Schlüsselspielerin allen Mannschaftsteilen, die durch ihre spielerischenQualitäten, ihr Engagement und ihreAusstrahlung wichtige Akzente setzten.Von den 16 Spielen der K.-o.-Phase gingenacht in die Verlängerung, und vier davon wurdensogar erst im Elfmeterschiessen entschieden.Dies unterstreicht, wie eng die Weltspitzezusammengerückt ist, und belegt die ausgezeichneteEntwicklungsarbeit, die von denMitgliedsverbänden geleistet wird.FormationenGrundsätzlich versuchten die Trainer, jedenSpieler auf der Position aufzustellen, auf derer für die Mannschaft am wertvollsten war.Statt einer statischen Formation wählten dieTeams mit Vorliebe ein flexibles System, indem die Spieler je nach Situation unterschiedlichePositionen einnahmen und so ihre Fähigkeitenstets optimal einsetzen konnten.Die erfolgreichsten Mannschaften waren gutund effektiv organisiert. Die Abwehr bestandmeist aus einer Viererkette, aber auch Systememit drei zentralen Verteidigern waren wiedervermehrt zu beobachten (z. B. bei Chile, denNiederlanden, Uruguay, Mexiko und CostaRica). Viele Abwehrspieler zeichneten sichdurch grosse Ballsicherheit und Zweikampfstärkeaus.Vor der Abwehr postierten die besten Teamsnur noch einen defensiven Mittelfeldspieler(nicht mehr zwei wie noch 2010 in Südafrika),der mit den Innenverteidigern ein defensivesDreieck bildete. Die beiden äusseren Mittelfeldspielerunterstützten sowohl den Angriffals auch die Abwehr. Die Aussenverteidigergingen immer wieder mit nach vorne, zogenso das Spiel in die Breite und schlugen vielegefährliche Flanken.Den Angriff bildeten in der Regel zwei (odersogar drei) Spieler; die wenigen Teams, die aufeinen Einmannsturm setzten, schieden allefrüh aus.Im Spielaufbau wurde der Ball vorwiegendkontrolliert und über mehrere Stationen nachvorne getragen. Lange Pässe in die Spitze warenfast nur dann zu sehen, wenn eine Mannschaftmüde wurde oder kurz vor Schluss imRückstand lag.Die Topteams dieser Endrunde waren nichtauf einen einzelnen Spielgestalter ausgerichtet,sondern verteilten diese Verantwortungauf mehrere Schultern. Herausragende Kreativspielerwie Neymar (Brasilien, 10), Messi(Argentinien, 10), Robben (Niederlande, 11),Kroos (Deutschland, 18) oder Rodríguez (Kolumbien,10) konnten jederzeit eine spielentscheidendeAktion auslösen, waren sich aberauch für die Defensivarbeit nicht zu schade.Taktisches VerhaltenDie meisten Mannschaften waren bestrebt,den Ball flach zu halten. Weite Zuspiele warenselten und erwiesen sich kaum je als probatesMittel.Oft setzten die Teams ihre Gegner in der Startviertelstundesehr aggressiv unter Druck undgingen danach zu einem halbhohen Pressingim Mittelfeld über, um nach einem BallgewinnRaum für schnelle Konter zu haben.Die defensiven Mittelfeldspieler gingen häufignicht mit nach vorne, sondern sicherten fürdie über die Seiten vorstossenden Aussenverteidigerab. Bei gegnerischem Ballbesitzverstärkte in der Regel einer der Stürmer daszentrale Mittelfeld, während sich die Abwehrreihemindestens 40 Meter vor dem eigenenTor formierte. Auf diese Weise entstand einkompakter, hoch stehender Defensivblock mitvielen Spielern in Ballnähe.Besonders eng wurde es oft im Zentrum, dasich die Flügelspieler nach einem Ballverlustmeist sofort zur Mitte hin verschoben.

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