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Technical and tactical analysis 59StandardsituationenInsbesondere in den Achtel-, Viertel- undHalbfinalspielen hatten Freistösse und Eckbällemehrmals entscheidende oder zumindest wegweisendeTore zur Folge, so zum Beispiel beim1:0-Sieg Deutschlands gegen Frankreich sowiebei den jeweils ersten Treffern Brasiliens gegenChile, Frankreichs gegen die Schweiz undDeutschlands gegen Brasilien. Beim Gastgebergingen zudem drei seiner vier Tore in der K.-o.-Phase auf das Konto von Standardsituationen.11 % aller Treffer fielen nach Eckbällen – deutlichmehr als in anderen Topwettbewerbenwie der UEFA Champions League mit einerQuote von lediglich 2–3 %. Insgesamt wurden32 Tore per Kopf erzielt, sechs mehr als 2010 inSüdafrika, 18 davon bei Standardsituationen.Standardsituationen haben enorm an Bedeutunggewonnen und wurden von allenMannschaften als Angriffswaffe genutzt. Entsprechendachteten die verteidigenden Teamsstets darauf, dem Gegner möglichst keineFreistösse in Strafraumnähe zuzugestehen.Erstmals bei einer WM-Endrunde kam der Freistosssprayzum Einsatz, mit dem die Schiedsrichterden von der Mauer einzuhaltendenAbstand markieren konnten. Dies verhinderteDiskussionen und längere Spielunterbrüche.TorhüterTrotz der zahlreichen Tore, die bei diesemTurnier fielen, zeigten auch die Torhüter ausgezeichneteLeistungen. Die neue Generationist vielseitiger ausgebildet als ihre Vorgängerund begnügt sich nicht mit dem Vereitelngegnerischer Torchancen, sondern bietet sichals Anspielstation an, wenn der ballführendeVerteidiger unter Druck gerät, und beteiligtsich aktiv am Spielaufbau.Ein moderner Torwart agiert bei eigenemBallbesitz wie ein zusätzlicher Feldspieler undleitet häufig mit präzisen, kurzen oder langenPässen von hinten heraus die Angriffe seinesTeams ein. Zudem kann er das Spiel gut lesenund schreitet bei Bedarf auch ausserhalbseines Strafraums ein.Gute Beispiele für diese neue Torhütergenerationwaren Neuer (Deutschland, 1), Navas(Costa Rica, 1), Ospina (Kolumbien, 1), Bravo(Chile, 1), Benaglio (Schweiz, 1), Ochoa (Mexiko,13) und M‘Bolhi (Algerien, 23).Wichtigkeit der letzten 15/30 MinutenVon den 171 Toren des Turniers wurden 106– also fast zwei Drittel – erst in der zweitenHalbzeit oder in der Verlängerung erzielt.Davon fielen 82 entweder in den letzten 30Minuten der regulären Spielzeit (33 Trefferzwischen der 61. und 75. Minute, 41 in derSchlussviertelstunde) oder in der Verlängerung(acht Tore), wenn bei vielen Spielerndie Kräfte allmählich nachliessen und dieim Rückstand liegenden Teams noch einmalalles nach vorne warfen, was dem Gegnerwiederum auch mehr Räume für Konter gab.Die vielen späten Tore waren ein klares Indizfür:- die hohe physische Belastung der Spielerund- den nie nachlassenden Offensivdrang allerMannschaften.Ausschlaggebend dafür, wie erfolgreich einTeam die Schlussphasen seiner Spiele gestaltenkonnte, war nicht zuletzt die körperlicheFitness der Spieler.Wirkungsvolle WechselDie FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Brasilien2014 war auch das Turnier der Jokertore.Nicht weniger als 32 Treffer (19 %) wurdenvon eingewechselten Spielern erzielt – mehrals doppelt so viele wie vor vier Jahren in Südafrika–, die manchmal gleich mit einem ihrerersten Ballkontakte erfolgreich waren (z. B.Klose nach nur zwei Minuten gegen Ghana).Den Spitzenplatz in dieser Wertung teiltensich mit je vier Toren Belgien und die Niederlande,für die Depay (21) sogar in zwei Partienvon der Bank kam und traf.Dass der bisherige WM-Rekord von 23 Jokertoren(Deutschland 2006) so deutlich übertroffenwurde, lag sowohl am guten Gespürder Trainer, die genau wussten, wie sie demSpiel ihrer Mannschaft neue Impulse verleihenkonnten, als auch an der hohen Qualität derErgänzungsspieler, die meist sofort und mühelosins Spiel fanden.Die starken Leistungen von der Bank hingenauch damit zusammen, dass die betreffendenSpieler nicht mit ihrer Reservistenrollehaderten, sondern immer bereit waren unddie Trainer stets auf eine gute Stimmung imMannschaftslager achteten.

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