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JOURNAL ASMAC No 1 - février 2020

Régénération - A propos d’humains, de coraux et de déchets Diabète - Le scalpel remplace la pompe Immunologie - Immunothérapie – un aperçu Politique - 75 ans de l’asmac – au début était le salaire

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Diabète - Le scalpel remplace la pompe
Immunologie - Immunothérapie – un aperçu
Politique - 75 ans de l’asmac – au début était le salaire

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Perspectives<br />

Cytotoxic T-lymphocyte associated<br />

antigen 4 (CTLA-4)<br />

Grundsätzlich wird davon ausgegangen,<br />

dass die Blockierung von CTLA-4 eine wesentliche<br />

Rolle während des primings, der<br />

ersten Phase der Aktivierung Antigen-spezifischer,<br />

naiver T-Lymphozyten spielt.<br />

Dieser Schritt erfolgt in der Regel in den<br />

regionären, Tumor-drainierenden<br />

Lymphknoten [2, 5].<br />

Sobald der für ein (Tumor-)Antigen<br />

spezifische T-Zell Rezeptor eines T-Lymphozyten<br />

einen stabilen Kontakt mit dem<br />

Antigen-MHC-Komplex einer APZ etabliert<br />

hat, wird über den T-Zell-Rezeptor<br />

eine aktivierende intrazelluläre Signalkaskade<br />

ausgelöst. Nach diesem ersten Aktivierungsschritt<br />

wird der inhibitorische<br />

Rezeptor CTLA-4 auf den aktivierten<br />

T-Lymphozyten hochreguliert. Dabei<br />

greift CTLA-4 nicht direkt in die Bindung<br />

des Antigen-MHC-T-Zell-Rezeptors ein,<br />

sondern hemmt die weitere T-Zell-Aktivierung<br />

via Kompetition mit dem co-stimulierenden<br />

Molekül CD28. CD28 ist<br />

ebenfalls ein Rezeptor auf der Oberfläche<br />

von T-Lymphozyten und sendet ein aktivierendes<br />

(co-stimulierendes) Signal an<br />

die T-Zellen wenn eine Bindung von CD28<br />

an einen der B7 Liganden B7 – 1 (CD80)<br />

und / oder B7 – 2 (CD86) erfolgt. CTLA-4<br />

besitzt eine deutlich höhere Affinität für<br />

die B7-Liganden als CD28 und verhindert<br />

so eine überschiessende T-Lymphozyten-Aktivierung<br />

(Abbildung 1A). Physiologisch<br />

übernimmt CTLA-4 eine tragende<br />

Rolle in der Kontrolle der Lymphozyten-Proliferation<br />

und der Wahrung der peripheren<br />

immunologischen Toleranz gegenüber<br />

«Selbst-Antigenen». Durch die<br />

Bindung des Antikörpers Ipilimumab an<br />

CTLA-4 wird seine Bindung an die B7-Liganden<br />

blockiert, was zu einer ungehinderten<br />

Co-Stimulation via CD28, einer<br />

Verstärkung der Signalkaskaden vom<br />

T-Zell-Rezeptor und damit zu einer erleichterten<br />

T-Lymphozyten-Aktivierung<br />

und -Expansion führt (Abbildung 1B) [13].<br />

Programmed cell death protein 1<br />

(PD-1) / Programmed cell death<br />

protein ligand 1 (PD-L1)<br />

Im Gegensatz zu CTLA-4, dessen primäre<br />

Funktion in den ersten Schritten der<br />

T-Zell-Aktivierung liegt, spielt die PD-<br />

1 / PD-L1 Signalachse vor allem im Zielgewebe<br />

der Immunantwort eine zentrale<br />

Rolle bei der Erhaltung der peripheren<br />

Toleranz. Der PD-1-Rezeptor wird vornehmlich<br />

auf aktivierten B- und T-Lymphozyten<br />

exprimiert [14]. Die Expression<br />

Abbildung 1<br />

der Liganden für den PD-1-Rezeptor,<br />

PD-L1 und PD-L2, werden auf einer Vielzahl<br />

von Zelltypen wie Tumorzellen oder<br />

Zellen des Immunsystems exprimiert<br />

und sind auf der Zelloberfläche durch Zytokine<br />

wie Interferon-γ (IFN-γ) induzierbar.<br />

Die physiologische Rolle von PD-1<br />

liegt in der Verhinderung einer prolongierten<br />

Immunantwort bei einer chronischen<br />

Stimulation durch ein Antigen. In<br />

Bezug auf die Tumor-Immunologie geht<br />

man davon aus, dass durch die Expression<br />

von PD-L1 auf der Oberfläche von Tumorzellen<br />

oder auch tumorinfiltrierenden<br />

Immunzellen, diese sich vor den angreifenden<br />

Tumor-spezifischen zytotoxischen<br />

CD8 + T-Lymphozyten schützen<br />

und durch Signalübermittlung via PD-1,<br />

die T-Lymphozyten in einen «schlafenden»<br />

Zustand versetzt werden (Abbildung<br />

1C) [15]. Da im Quervergleich von<br />

klinischen Studien mono klonale Antikörper<br />

gegen PD-1 (z. B. Nivolumab, Pembrolizumab<br />

und Cemiplimab) und gegen<br />

PD-L1 (z.Bsp. Atezolizumab, Durvalumab<br />

und Avelumab) vergleichbare Resultate<br />

erzielten, scheint der zweite Ligand für<br />

PD-1, PD-L2 im Zusammenhang mit Immuntherapien<br />

nur eine untergeordnete<br />

Rolle zu spielen [2]. Die Blockierung von<br />

PD-1 oder auch PD-L1 durch monoklonale<br />

Antikörper verhindert die Inaktivierung<br />

von zuvor in den regionären Lymphknoten<br />

geprimten, tumorspezifischen<br />

T-Lymphozyten im Tumorgewebe (Abbildung<br />

1D).<br />

Immuncheckpoint-Inhibitoren<br />

im klinischen Alltag<br />

Seit der Zulassung des ersten ICI Ipilimumab<br />

für die Behandlung von Patienten mit<br />

metastasiertem Melanom, hat sich die Behandlungslandschaft<br />

in der Onkologie rasant<br />

verändert [16]. Wissenschaftliche Innovation<br />

gepaart mit einer wachsenden<br />

wirtschaftlichen Bedeutung für die pharmazeutische<br />

Industrie führte zu einer<br />

Vielzahl von klinischen Zulassungsstudien<br />

mit unterschiedlichen Antikörpern,<br />

insbesondere zur Blockierung der PD-<br />

1 / PD-L1 Achse, die ein besseres Wirkungsund<br />

günstigeres Nebenwirkungsprofil als<br />

die anti-CTLA-4 Antikörper in der Monotherapie<br />

aufweisen. In der Folge werden<br />

wir einige ausgewählte Tumor-Entitäten<br />

in denen ICI mit Erfolg eingesetzt werden<br />

näher ausführen. In der Übersichts-Tabelle<br />

1 sind die onkologischen Indikationen<br />

und die dafür in der Schweiz und / oder<br />

Europa zugelassenen therapeutischen<br />

Antikörper aufgeführt.<br />

Malignes Melanom<br />

Durch den Einsatz von Ipilimumab konnte<br />

erstmals ein Langzeitüberleben (> 3 Jahre)<br />

für mehr als 20 % der behandelten Patien<br />

ten mit metastasiertem Melanom erzielt<br />

werden, einer Erkrankung, für die in<br />

VSAO /<strong>ASMAC</strong> Journal 1/20 33

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