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Titelthema: Moosfrösche

PanoramaColumbia-Frosch

PanoramaColumbia-Frosch (Rana luteiventris)Fischadlerwieder ein und begab sich zurück ins Auto. Just in demMoment durchstreifte ein ausgewachsener Schwarzbärunser Blickfeld. Somit zeigte sich mal wieder, dass nur dieGeduldigen belohnt werden. Neben Bären und Lachsendürfen bei einem echten Kanadatrip natürlich auch Greifvögelnicht fehlen. Glücklicherweise konnten wir nur wenigeStunden nach unserer Schwarzbärbegegnung gleich eineganze Familie von Fischadlern beobachten, und so warenauch die Ornithologen unter uns zufrieden.Im Revelstoke National Park haben wir zwei GewöhnlicheStrumpfbandnattern (Thamnophis sirtalis) gefunden. DasHabitat dieser häufigsten Schlangenart in Kanada zeichnetsich durch mit Moos bewachsene Nadelwälder aus.An unserem Fundort war der Boden noch zusätzlich mitGiftefeu bewachsen. Diese Pflanze sieht unscheinbar langweiligaus, hat es aber in sich. Sie ruft in Verbindung mitUV-Licht Hautverbrennungen hervor, weshalb wir beimFotografieren der Strumpfbandnattern besonders aufpassenmussten. Leider gab es trotz größter Vorsicht und teilsstarker Verrenkungen der Fotografen leichte Verletzungen,die sich jedoch gelohnt haben.Gewöhnliche Strumpfbandnattern können farblich extremvariabel sein. Unsere Exemplare hatten einen hellen Streifenauf dem Rücken sowie eine helle Unterseite; die beidendunklen Streifen waren rot gepunktet. Auch hierbei handeltees sich um etwa 20 cm große Jungtiere.Auch wenn die momentane Nachrichtenberichterstattungdurch Pandemie und Kriege geprägt ist, bleibt weiterhinder Klimawandel eine unserer größten global zu bewältigendenHerausforderungen, und in Kanada lassen sich weitGewöhnliche Strumpfbandnatter (Thamnophis sirtalis)44

PanoramaWo der Gletscher weicht, bleibt eine Moränenlandschaft zurückfortgeschrittene Symptome dieser „verdrängten Krankheit”an den einst so majestätischen Gletschern hautnah beobachten.Diese sind oftmals schon während der letzten Eiszeitentstanden, und das Eis ist daher schon mehrere tausendJahre alt. So haben wir am Illecillewaet-Gletscher sehenkönnen, wie dieser sich in nur wenigen Jahren veränderthat und wie wenig Eis heute nur noch übrig ist. Innerhalbvon 100 Jahren hat der Gletscher bis 1951 28 % seiner Masseeingebüßt (Champoux & Ommanney 2017), und es wird auchheute immer weniger. Zurück bleibt die Landschaft, diedurch die Eismassen Richtung Tal U-förmig eingeschnittenwurde. Die sogenannten Moränen, an denen man festmachenkann, wo das Eis einst war, sind nach der Gletscherschmelzenun sichtbar.Dieses Phänomen haben wir auch vom Burgess Shale, einerweltbekannten Lagerstätte für Fossilien aus dem Kambriumim Yoho National Park, auf dem Michael‘s Peak beobachtenkönnen. Auf der Rückwanderung vom IllecillewaetGletscher querte ein ausgewachsener Grizzlybär unserenWeg. Dies war während unserer Reise damit schon diezweite Begegnung mit den riesigen Braunbären. Beim erstenMal konnten wir leider nur das Hinterteil zwischen denNadelbäumen verschwinden sehen, als wir eine GruppeDickhornschafe an einem Steilhang beobachteten. Es istäußerst beeindruckend, in welchen Höhen und an was fürSteilhängen diese auf den ersten Blick wenig grazil anmutendenPaarhufer klettern können. Außerdem haben wirauf dem Burgess Shale eine Horde Schneeziegen im Nebelerblickt. Diese wirken wegen ihrer Wolle sehr plump underinnern mehr an Kuscheltiere als an gute Kletterer.Unser letzter Stopp war in Kananaskis Country in derProvinz Alberta. Hier befinden sich mehrere NationalParks am Fuße der Rocky Mountains. Jeden Tag warenwir woanders unterwegs. Auf einer dieser Touren konnten„Eisfrosch“ (Lithobates sylvaticus)45

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