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Titelthema: Moosfrösche

PanoramaLangzehen-Querzahnsalamander (Ambystoma macrodactylum)wir einige Langzehen-Querzahnsalamander (Ambystomamacrodactylum) finden – zugegeben, dieser Name ist einZungenbrecher. Wir haben kein komplett ausgewachsenesTier entdeckt, dafür aber Jungtiere in verschiedenen Stadien.Unsere Individuen waren schwarz und hatten zweifleckige goldene Streifen auf dem Rücken. Der restlicheKörper war dunkel mit vereinzelten goldenen Sprenkeln.In derselben Wasserstelle schwammen auch Kaulquappendes Waldfrosches (Lithobates sylvaticus). Vom Waldfrosch,auch Eisfrosch genannt, haben wir zwei ausgewachseneTiere gefunden. Wie unsere europäischen Braunfröschehaben Waldfrösche eine schwarze Maske, die bis über dieMurmeltiereTrommelfelle reicht. Eine besondere Eigenschaft ist, dassdieser Frosch sehr niedrige Temperaturen toleriert, sodasser sogar einfrieren kann, wenn es noch kälter wird, ohnezu verenden. Dabei wird das in der Leber gespeicherteGlykogen in Glukose umgewandelt und im Blut freigesetzt.Die hohe Zuckerkonzentration verhindert die Bildung vonEiskristallen und somit die Schädigung des Gewebes (Matsudaet al. 2006). Wenn es wärmer wird, wird der Kreislaufwieder hochgefahren, und der Frosch lebt munter weiter.Manchmal kann man eben überraschen, selbst wenn mangewöhnlich aussieht.Mit diesem kurzen Reisebericht wollte ich zeigen, welcheDiversität in einem so weit nördlich gelegenen Land möglichist. Wir haben uns nur auf einen kleinen Teil Westkanadasbeschränkt, aber es gibt noch zahlreiche weitere Reptilienund Amphibien zu bestaunen. Kanada hat mich trotzder überschaubaren Artenzahl mit seiner Herpetofaunaüberzeugt – es lohnt sich, bei einer Reise die Augen nachdiesen Tierchen aufzuhalten.LiteraturBooth, W. & G.W. Schuett (2016): The emerging phylogenetic pattern ofparthenogenesis in snakes. – Biological Journal of the Linnean Society118(2): 172–186.Champoux, A. & C. Ommanney (1986): Evolution of the Illecillewaet Glacier,Glacier National Park, B.C., Using Historical Data, Aerial Photographyand Satellite Image Analysis. – Annals of Glaciology 8: 31–33.Matsuda, B.M., D.M. Green & P.T. Gregory (2006): Royale BC MuseumHandbook: Amphibians and Reptiles of British Columbia. – Royale BCMuseum, Victoria, Canada.Nussbaum, R.A., E.D. Brodie, Jr. & R.M. Storm (1983): Amphibians and Reptilesof the Pacific Northwest. – University of Idaho Press, Moscow, USA.Russel, A.P. & A.M. Bauer (2000): The Amphibians and Reptiles of Alberta: AField Guide and Primer of Boreal Herpetology. – University of CalgaryPress, Calgary, Canada.Sherbrooke, W., G. Middendorf & C. Guyer (2001): Blood-Squirting Variabilityin Horned Lizards (Phrynosoma). – Copeia 2001(4): 1114–1122.46

PanoramaHaltung rettet ArtenKoordinierte Erhaltungszucht in Menschenobhut ist ein grundlegenderBaustein im Kampf gegen das Artensterben. In CitizenConservation bündeln Zoos und Privathalter ihre Kräfte.Auf der ersten Beiratstagung der neu gegründeten Citizen ConservationFoundation gGmbH konstituierten sich die Fachbeiräte für Fische undReptilien. Damit es nach den Amphibien nun auch mit weiterenTierklassen hoch hinaus gehen kann, ist CC auf die Unterstützungweiterer Partner und Spender angewiesen. Nur gemeinsamkönnen wir der exponentiellen Entwicklung des Artensterbensetwas entgegensetzen.Citizen Conservation Foundation gGmbHSpendenkonto GLS BankIBAN: DE38 4306 0967 1271 7068www.citizen-conservation.orgEine Gemeinschaftsinitiative vonCC dankt seinen Gesellschaftern…und weiteren Ermöglichern…47

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