Kreis Herzogtum Lauenburg - Willkommen- ukrainisch, russisch
Create successful ePaper yourself
Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.
Für ein gutes Miteinander<br />
Einige Hinweise über das Leben<br />
in Deutschland<br />
• Privatsphäre ist vielen Personen in Deutschland wichtig.<br />
So kommt es oft vor, dass im Bus oder Restaurant nicht<br />
viel mehr als „Moin“ bzw. „Guten Tag“ oder „Auf Wiedersehen“<br />
gesagt wird. Wenn man eine Person besuchen möchte,<br />
die man noch nicht gut kennt, kann es sinnvoll sein seinen<br />
Besuch vorher anzukündigen. Dies wird jedoch sehr unterschiedlich<br />
gehandhabt und es macht Sinn, einfach über dieses<br />
Thema zu sprechen.<br />
• Sonntag ist in Deutschland ein Ruhetag. ist in<br />
Deutschland ein Ruhetag. Die meisten Läden haben geschlossen<br />
und viele Leute müssen nicht arbeiten. Es ist üblich am<br />
Sonn- und Feiertagen ganztägig und an jedem anderen Tag<br />
nachts zwischen 22Uhr und 6-7 Uhr, sowie in der Mittagszeit<br />
zwischen 13Uhr und 15Uhr nicht zu laut im Wohnhaus<br />
zu sein. Es kann passieren, dass sich Nachbarn beschweren,<br />
wenn sie sich z.B. durch laute Musik gestört fühlen.<br />
• Toiletten sind in Deutschland nicht mit einem Wasserschlauch<br />
ausgestattet. Stattdessen wird Toilettenpapier benutzt,<br />
das in die Toilette geworfen und mit herunter gespült<br />
wird. Das Abwassersystem ist so ausgelegt, dass das Toilettenpapier<br />
problemlos abtransportiert werden kann, anderes<br />
Papier, Essensreste oder Damen-Hygieneartikel (Tampons,<br />
Binden) dürfen jedoch nicht in die Toilette geworfen werden,<br />
da sie sonst verstopfen kann. Damit die Toilette für den nächsten<br />
Besucher sauber und trocken ist, sollte sie von Männern<br />
und Frauen im Sitzen benutzt werden, wenn kein Urinal zur<br />
Verfügung steht. Auch wichtig für die Hygiene ist das Händewaschen<br />
nach jedem Toilettengang. In der Öffentlichkeit zu<br />
urinieren ist nicht erlaubt.<br />
• Lautes Sprechen an Orten, an denen sich viele Menschen<br />
auf wenig Platz befinden (z.B. im Bus oder in Wartebereichen)<br />
kann von manchen Personen als störend empfunden<br />
werden.<br />
• Rauchen ist in öffentlichen Gebäuden und in den meisten<br />
geschlossenen Räumen nicht erlaubt. In Wohnungen und<br />
anderen Gebäuden befinden sich Rauchmelder, die bei einem<br />
Feuer vor der Gefahr warnen sollen. Wird in der Nähe geraucht,<br />
kann dieser ausgelöst werden und es ertönt ein lautes<br />
Piepen. Es ist verboten Rauchmelder zu entfernen. Von Zeit<br />
zu Zeit muss allerdings die Batterie ausgetauscht werden.<br />
• Persönliche Freiheiten Freiheiten gibt es in Deutschland<br />
für jeden Menschen. Jeder kann sich offen zu einer Religion<br />
bekennen oder sich als nicht-religiös bezeichnen. In der<br />
Regel wird dies als Privatangelegenheit angesehen. Es gilt die<br />
Pressefreiheit und jede Person hat das Recht seine Meinung<br />
frei zu äußern, solange sie niemand anderen in seiner Freiheit<br />
einschränkt oder jemanden diskriminiert oder beleidigt. In<br />
der Öffentlichkeit ist es nicht ungewöhnlich, dass verheiratete<br />
oder unverheiratete Paare Händchen halten oder sich küssen<br />
und körperliche Nähe zeigen. Auch Homosexualität ist in<br />
Deutschland erlaubt und gesellschaftlich akzeptiert.<br />
• Gleichberechtigung von Mann und Frau ist<br />
ein wichtiger Wert in der deutschen Gesellschaft. Die Diskriminierung<br />
wegen Geschlecht, Hautfarbe, Religion oder<br />
sexueller Orientierung ist in Deutschland verboten. Sich körperlich<br />
Männern oder Frauen zu nähern wenn diese das nicht<br />
möchten, ist gesetzlich verboten.<br />
• Die Begrüßung von Personen (Männer und Frauen<br />
gleichermaßen), die man noch nicht gut kennt findet meist<br />
in Form von Händeschütteln statt. Unter Freunden (Männer<br />
und Frauen) ist es jedoch oft üblich sich zu umarmen. Auch<br />
ein Küssen auf die Wangen kann man in Deutschland teilweise<br />
beobachten, dies jedoch eher selten zwischen befreundeten<br />
Männern.<br />
• Pünktlichkeit ist vielen Menschen in Deutschland<br />
wichtig. Es gilt als unhöflich jemanden warten zu lassen und<br />
zu spät zu einem Termin zu erscheinen, ohne sich zu melden.<br />
Dies gilt im Privatleben und vor allem im Arbeitsleben.<br />
• Nein-Sagen ist in Deutschland nicht unüblich. Oft<br />
wird direkt gesagt, was man denkt und meint dies in der<br />
Regel nicht böse. Vielmehr wird meist Wert auf konstruktive<br />
Kritik gelegt. Aus Höflichkeit erst einmal „Ja“ zu sagen,<br />
obwohl man eigentlich „Nein“ meint, ist eher unüblich.<br />
Wenn man also einen Termin nicht wahrnehmen kann oder<br />
möchte, kann es passieren, dass die Mitmenschen verärgert<br />
sind, wenn man ihnen zunächst zusagt und dann doch nicht<br />
kommt.<br />
Allgemeine Hinweise<br />
• Das Leitungswasser aus dem Wasserhahn ist in der<br />
Regel Trinkwasser und kann bedenkenlos getrunken werden.<br />
• „Zeitumstellung“: In Deutschland wird zweimal<br />
im Jahr die Uhr um eine Stunde verstellt. Die Sommerzeit<br />
beginnt am letzten Sonntag im März und endet am letzten<br />
Sonntag im Oktober, wenn die Winterzeit beginnt.<br />
• Umgang mit Dokumenten: Bewahren Sie alle<br />
wichtigen Unterlagen und Briefe nach Themen sortiert auf<br />
und heften Sie diese ab.<br />
• Haustürgeschäfte: Schließen Sie keine Geschäfte in<br />
Ihrer Wohnung ab und lassen Sie niemanden hinein, den Sie<br />
nicht kennen und der keine Befugnis hat hereinzukommen.<br />
Es gibt Menschen die ausnutzen, dass Sie (noch) nicht gut<br />
Deutsch sprechen können und neu in Deutschland sind, um<br />
an Ihr Geld zu kommen. Unterschreiben sie auf keinen Fall<br />
etwas, das Sie nicht richtig verstanden haben.<br />
Sozialamtsmitarbeitern müssen Sie Einlass gewähren, wenn<br />
Ihre Wohnung durch das Sozialamt angemietet wurde. Lassen<br />
Sie sich jedoch von diesen deren Dienstausweis zeigen.<br />
Dies gilt auch für Polizist:innen.<br />
Arbeiten<br />
Ob, und unter welchen Bedingungen Sie arbeiten dürfen,<br />
hängt von Ihrem Aufenthaltsstatus und den gesetzlichen Bestimmungen<br />
ab.<br />
Mit einem Aufenthaltstitel dürfen Sie grundsätzlich uneingeschränkt<br />
arbeiten. Das Jobcenter und die Agentur für Arbeit<br />
unterstützen Sie bei der Jobsuche und ggf. bei einer weiteren<br />
Qualifizierung oder Umschulung.<br />
Tipps unabhängig vom Aufenthaltsstatus:<br />
• Melden Sie sich bei der Agentur für Arbeit „arbeitssuchend“<br />
und nehmen Sie die angebotene Berufsberatung<br />
in Anspruch.<br />
18<br />
19