PORZELLAN, FAYENCE & GLAS - Koller Auktionen
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<strong>PORZELLAN</strong>, <strong>FAYENCE</strong> & <strong>GLAS</strong><br />
1590<br />
<strong>GLAS</strong><br />
#1590<br />
FLÖTE, Façon de Venise, wohl Antwerpen, 16./17. Jh. Rauchfarbenes<br />
Glas mit Vergoldung, die schmale Flötenform über Nodus-<br />
Schaft in Form von Löwenköpfen zwischen godronnierten Friesen<br />
vergoldet und zwischen Ringscheiben, auf flachem umgeschlagenen<br />
Scheibenfuss, Lippenrand vergoldet, H 22 cm, Vergoldung<br />
leicht berieben.<br />
CHF 2 500.- / 3 500.-<br />
(€ 1 610.- / 2 260.-)<br />
Siehe Abb. S.<br />
#1591<br />
KELCH<strong>GLAS</strong>, England oder Niederlande, Mitte 18.Jh. Farbloses<br />
Glas mit Mattschnitt, über Balusterschaft und zweifachem Nodus,<br />
glockenförmige Kuppa mit Stadtansicht und der niederländischen<br />
Inschrift: ‘HET. WELL. VAAREN. VAN. HET. BROGISKE. VRIJE.’,<br />
Schnitt Niederlande, H 17 cm.<br />
CHF 500.- / 700.-<br />
(€ 320.- / 450.-)<br />
#1592<br />
‘ZWISCHENGOLD<strong>GLAS</strong>’ BECHER, Böhmen, um 1720-30. Konische<br />
Doppelwandung, facettiert, mit seltener umlaufender Szene aus<br />
radierter Goldfolie der vier Zeitalter im Leben eines Paares, zwischen<br />
einer Akanthusblatt- und einer ‘dentil d’or ‘- Bordüre an den Rändern,<br />
der rot gebeizte Boden mit einem Rundmedaillon in Gold mit einem<br />
Paar Ziegenböcken in einer Ringbordüre, H 7,5 cm.<br />
Provenienz: Dragesco-Cramoisan, Paris.<br />
Zur Herstellung von Zwischengoldglas beschreibt Johann Kunckel im Jahre 1679<br />
in seinem Werk ‘Ars vitrania experimentalis’’ ‘... Man verwende zwei Becher gleicher<br />
Höhe, die genau ineinander passen, und verziere den äusseren Becher auf<br />
seiner Innenseite durch Marmorierung in Ölfarben. In die getrocknete Malerei graviere<br />
man aderförmige Linien. Anschliessend überklebe man dies mit Goldfolie.<br />
Eine weitere Goldfolie klebe man auf die äussere Wandung des inneren Bechers.<br />
Beide Becher passe man dann ineinander und verkitte die obere Fuge mit Kreide<br />
und Firnis...’ Höfisches Leben oder Genreszenen gehören zu den selteneren und<br />
damit auch interessanteren Dekorationen. O.Drahotova, in: Das Böhmische Glas.<br />
Passauer Glasmuseum, I, S.56ff.<br />
CHF 2 500.- / 3 500.-<br />
(€ 1 610.- / 2 260.-)<br />
#1593<br />
SELTENER RANFTBECHER ‘L’ESPÉRANCE’, Wien, Anton Kothgasser,<br />
um 1820. Signiert. Transparentes Glas, geschlägelter Ranft mit<br />
vergoldeten Schliffkonturen, fehlender Bodenstern, die Wandung<br />
geschweift, mit Transparentmalerei eines an einem Felsen lehnenden<br />
Ankers, und einem Schiff in der Entfernung unter der durch die Wolken<br />
scheinenden Sonne, in ocker-gebeiztem Rahmen mit vergoldetem<br />
Blattdekor, darunter bezeichnet in Schwarz ‘L’espérance’. Seltene<br />
Signatur ‘A.C.’ eingeritzt an der unteren Wölbung des Ranftes. H 10,4<br />
cm, leichter Kratzer in der Wandung, oberer Rand an einer Stelle<br />
leicht abgeschliffen.<br />
Literatur:<br />
Abgebildet in: Michael Kovacek, Glas aus vier Jahrhunderten, Wien, 1985, Nr. 87.<br />
S. 164,165.<br />
G.E.Pazaurek, Gläser der Empire- und Biedermeierzeit, 1923, S.203.<br />
CHF 5 000.- / 7 000.-<br />
(€ 3 230.- / 4 520.-)<br />
Siehe Abb.<br />
#1594<br />
SELTENER RANFTBECHER ‘L’AMOUR EN CROISSANT’, Wien,<br />
Anton Kothgasser, um 1825. Signiert. Transparentes Glas, geschlägelter<br />
Ranft mit vergoldeten Schliffkonturen, Boden mit gelb-geätztem<br />
Bodenstern, auf der geschweiften Wandung rechteckiger gelbgebeizter<br />
Goldblattrahmen, mit Transparentmalerei eines geflügelten<br />
Putto mit Pfeilen und Bogen auf einer Mondsichel inmitten des<br />
Sternenhimmels über Wolken, darunter bezeichnet in Gold ‘L’amour<br />
en croissant’, ‘die zunehmende Liebe’, der obere Rand vergoldet<br />
und mit einer geometrischen Bordüre in Gold. Gemalte Signatur ‘A<br />
K’ an der unteren Wölbung des Ranftes. H 10,6 cm.<br />
Literatur:<br />
G.E.Pazaurek, Gläser der Empire- und Biedermeierzeit, 1923, S.213ff, zu ähnlichen<br />
Gläsern mit Nachthimmel s.S.214.<br />
CHF 5 000.- / 7 000.-<br />
(€ 3 230.- / 4 520.-)<br />
Siehe Abb.