SMS Meer GmbH - Metall-web.de
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CO2COOL ® Kälte aus <strong>de</strong>m Ofen<br />
Deutliche Reduzierung von CO 2 -Emissionen<br />
Eine neu entwickelte Kältemaschine <strong>de</strong>r Firma Schwartz <strong>GmbH</strong> aus Simmerath<br />
wur<strong>de</strong> bei einer gasbeheizten Ofenanlage vor <strong>de</strong>m Presshärten von Stahlblechen<br />
nachträglich eingebaut.<br />
Wenn man von Öfen<br />
spricht, <strong>de</strong>nkt man naturgemäß<br />
an Wärme. Kälte<br />
kommt nie aus Öfen, o<strong>de</strong>r<br />
doch? In vielen Fabriken ist es meist warm<br />
genug. Insbeson<strong>de</strong>re in südlich gelegenen<br />
Län<strong>de</strong>rn, in welche Fertigungsstandorte<br />
aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Lohnkosten verlagert<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Eine ungewöhnliche Aussage kommt nun<br />
von <strong>de</strong>r Firma Schwartz aus Simmerath.<br />
Die Firma behauptet: „Kälte, die aus <strong>de</strong>m<br />
Ofen kommt“ auch von bereits installier-<br />
METALL | 65. Jahrgang | 1-2/2011<br />
ten Ofenanlagen, bereitstellen zu können.<br />
Das klingt wie ein Perpetuum-Mobile und<br />
damit entgegen gelten<strong>de</strong>r physikalischer<br />
Gesetze. Aber das Patentamt München hat<br />
<strong>de</strong>nnoch die Patentanmeldung bestätigt,<br />
also doch kein Unsinn?<br />
Der weltweit operieren<strong>de</strong> Hersteller von<br />
Wärmebehandlungsanlagen aus Simmerath<br />
bei Aachen zeigt ein neuartiges System,<br />
das die Abwärme eines Industrieofens<br />
nutzt. Nicht wie üblich, in<strong>de</strong>m ohnehin<br />
bereits überschüssiges warmes Wasser<br />
erzeugt wird o<strong>de</strong>r über Wärmetauscher,<br />
CO2COOL® nutzt Abwärme <strong>de</strong>s Industrieofens um Kühlwasser mit 5°C zu erzeugen.<br />
Foto: Schwartz <strong>GmbH</strong><br />
METALL-MAGAZIN<br />
METALL-RUBRIK<br />
die Werkhalle geheizt wird, son<strong>de</strong>rn die<br />
Schwartz <strong>GmbH</strong> nutzt eine speziell für die<br />
aus Industrieöfen austreten<strong>de</strong> Abgase konzipierte<br />
Absorptions-Kältetechnik. Die<br />
Anlage kann platzsparend oberhalb <strong>de</strong>s<br />
Ofens angeordnet wer<strong>de</strong>n (siehe Bild).<br />
Typische Werte sind z. B. aus <strong>de</strong>m thermischen<br />
Wärmeinhalt <strong>de</strong>r Ofenabgase von<br />
ca. 800 kW auf einem Temperaturniveau<br />
von ca. 550 °C ist eine Kälteleistung von ca.<br />
350 kW bei ca. 5 °C gewinnbar.<br />
Dabei wird das Ofenabgas auf ca. 150 °C<br />
abgekühlt. Das Kaltwasser kann dann zur<br />
Klimatisierung von Arbeitsräumen o<strong>de</strong>r<br />
für Kühlprozesse z.B. in Presshärtewerkzeugen<br />
und Wärmetauschern von Kühlzonen<br />
benutzt wer<strong>de</strong>n. Die Kältemaschine<br />
hat einen Stromanschluss von lediglich ca.<br />
3 kW für die interne gekapselte Umwälzpumpe.<br />
Wür<strong>de</strong> diese Kälteleistung mit einer<br />
üblichen Kompressionsanlage erzeugt,<br />
wären ca. 150 kW Leistungsanschluss<br />
erfor<strong>de</strong>rlich. Bei einer jährlichen Betriebszeit<br />
von 6.000 Stun<strong>de</strong>n und 0,12 Euro/kWh<br />
be<strong>de</strong>utet das ca. 108.000 Euro/a Stromkosten.<br />
Für die neue Lösung sind lediglich<br />
ca. 2.100 Euro/a fällig. Bei einer Investitionssumme<br />
von ca. 150.000 Euro wäre<br />
eine Amortisation innerhalb zwei Jahren<br />
zusammen mit einem guten Gewissen fällig.<br />
Der Vollständigkeit halber muss <strong>de</strong>r in<br />
je<strong>de</strong>m Fall erfor<strong>de</strong>rliche Wärmetauscher<br />
sowie die ortsbedingte Verrohrung noch<br />
berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />
CO2COOL® ist zu<strong>de</strong>m noch wirtschaftlich<br />
und umweltschonend. Geht man von<br />
0,6 kg CO 2 je kWh im <strong>de</strong>utschen Strommix<br />
aus, so spart eine einzige CO2COOL®-<br />
Anlage mehr als 500 Tonnen CO 2 pro Jahr.<br />
Laut Fraunhofer Institut Karlsruhe beträgt<br />
<strong>de</strong>r Energieverbrauch <strong>de</strong>r Industrieöfen in<br />
2005 in Deutschland 810 PJ = 0,225x106<br />
GWh pro Jahr. Wenn nur 1 % <strong>de</strong>r Abgase<br />
<strong>de</strong>r Industrieöfen in Kälte umgesetzt wür<strong>de</strong>n,<br />
sparte das gigantische 125.000 Tonnen<br />
CO 2 pro Jahr allein in Deutschland.<br />
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