19.02.2013 Aufrufe

SMS Meer GmbH - Metall-web.de

SMS Meer GmbH - Metall-web.de

SMS Meer GmbH - Metall-web.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Bild 4: Aluminiumschaumproben<br />

<strong>Metall</strong>ische Hohlkugeln<br />

Gefüllte Hohlkugelstrukturen ermöglichen<br />

die Kombination von geringer Dichte<br />

und hoher Dämpfung. In <strong>de</strong>n meisten Fällen<br />

fin<strong>de</strong>n Stahlhohlkugeln mit Durchmessern<br />

von 2 bis 5 mm Durchmesser<br />

Verwendung. Abhängig von <strong>de</strong>r Verarbeitungsroute<br />

<strong>de</strong>r gefüllten Hohlkugeln<br />

zu Bauteilen variiert die Dichte zwischen<br />

0,6 g/cm3 und 2,3 g/cm 3 .<br />

Die Grundlage <strong>de</strong>r pulvermetallurgischen<br />

Herstellung metallischer Hohlkugeln ist<br />

Bild 5: Hohlkugelproben<br />

die Wirbelbettbeschichtung polymerer<br />

Trägerkugeln (meist Expandiertes Polystyrol<br />

– EPS) mit einer <strong>Metall</strong>pulver-Bin<strong>de</strong>r-Suspension.<br />

Um in die Hohlkugeln<br />

Partikel einschließen zu können, wer<strong>de</strong>n<br />

Trägerkugeln verwen<strong>de</strong>t, die die Dämpfungspartikel<br />

enthalten. Anschließend<br />

erfolgt das Verkleben <strong>de</strong>r beschichteten<br />

Kugeln mit Heißdampf zu Formteilen.<br />

Die Formteile wer<strong>de</strong>n einer anschließen-<br />

Bild 6: Faserproben<br />

METALL | 65. Jahrgang | X-X/2011 1-2/2011<br />

<strong>de</strong>n Wärmebehandlung unterzogen, um<br />

die organischen Bestandteile zu entfernen<br />

und die <strong>Metall</strong>pulverschicht durch Sintern<br />

zu einem festen Gerüst aus geschlossenen<br />

Kugelschalen zu verdichten. Im<br />

Inneren <strong>de</strong>r Hohlkugeln liegen nach <strong>de</strong>r<br />

Wärmebehandlung frei bewegliche Keramikpartikel<br />

vor. Diese wirken als Schwingungsdämpfer.<br />

Die gesinterten Formkörper<br />

können formgebend bearbeitet und<br />

durch Löten o<strong>de</strong>r Kleben zu Sandwiches<br />

verarbeitet wer<strong>de</strong>n. Die Werkstoffauswahl<br />

sowohl für die Deckbleche als auch<br />

die Entscheidung zwischen Löten und<br />

Kleben richten sich nach <strong>de</strong>n Erfor<strong>de</strong>rnissen<br />

<strong>de</strong>r Anwendung.<br />

In Bild 3 ist schematisch in einem Ausschnitt<br />

<strong>de</strong>r Aufbau eines Leichtbauverbundwerkstoffes<br />

mit partikelgefüllten<br />

Hohlkugeln dargestellt. Auf die Matrix<br />

übertragene Schwingungen wer<strong>de</strong>n<br />

abhängig vom gewählten Matrixwerkstoff<br />

leicht gedämpft. Sobald die Schwingung<br />

die Hohlkugelschalen erreicht, bewegen<br />

sich Abschnitte <strong>de</strong>r Kugelschalen. Diese<br />

Bewegungen geben die Energie an die<br />

Partikel weiter. Die Schwingungsenergie<br />

wird zu einem großen Teil als Bewegungsenergie<br />

<strong>de</strong>r Partikel zwischengespeichert<br />

und anschließend durch Reibung und<br />

teilelastische Stöße in Wärmeenergie<br />

umgewan<strong>de</strong>lt. Dieser Prozess ist nicht<br />

temperaturabhängig. Deshalb ist <strong>de</strong>r<br />

Einsatz partikelgefüllter Hohlkugelstrukturen<br />

zur Schwingungsdämpfung<br />

im Leichtbau nicht auf Raumtemperaturanwendungen<br />

beschränkt [7, 8].<br />

Faserstrukturen<br />

Die metallischen Faserstrukturen wer<strong>de</strong>n<br />

aus Kurzfasern durch Schütten, Pressen<br />

und Sintern hergestellt. Bei <strong>de</strong>r Herstellung<br />

<strong>de</strong>r Kurzfasern wur<strong>de</strong> auf das am IFAM<br />

Dres<strong>de</strong>n betriebene Schmelzextraktionsverfahren<br />

zurück gegriffen, da hochfeste<br />

Fasern aus <strong>de</strong>m aushärtbaren Stahl 1.4542<br />

(17-4 PH) verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n sollten, die<br />

han<strong>de</strong>lsüblich nicht erhältlich sind. Eine<br />

Beson<strong>de</strong>rheit <strong>de</strong>r Faserstrukturen ist ihre<br />

ausgeprägte Anisotropie [9]. Die Verbindung<br />

<strong>de</strong>r Kernlagen mit <strong>de</strong>n Deckblechen<br />

kann sowohl in einem Schritt durch<br />

Versintern erzielt wer<strong>de</strong>n als auch nach<br />

<strong>de</strong>r Herstellung <strong>de</strong>r Faserstruktur durch<br />

Anlöten. Abhängig von <strong>de</strong>n Herstellungsparametern<br />

wer<strong>de</strong>n Porositäten zwischen<br />

50 % und 95 % erreicht, das entspricht <strong>de</strong>r<br />

0,05 bis 0,5fachen Dichte <strong>de</strong>s verwen<strong>de</strong>ten<br />

Kompaktmaterials.<br />

METALL-FORSCHUNG<br />

METALL-RUBRIK<br />

Bild 7: Biegeschwingung einer RFDA-Probe<br />

(schematisch)<br />

Eigenschaften im Vergleich<br />

Zur Demonstration dieser Eigenschaften<br />

wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Spin<strong>de</strong>lträger einer Hochleistungsfräsmaschine<br />

ausgewählt. Der<br />

vormals aus Gusseisen hergestellte Spin<strong>de</strong>lträger<br />

sollte zum Vergleich <strong>de</strong>r Machbarkeit<br />

und <strong>de</strong>r Dämpfungseigenschaften<br />

als Sandwichkonstruktion ausgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n. Es wur<strong>de</strong>n zwei Demonstratoren<br />

gebaut. Einer enthält als Kernlagen <strong>de</strong>r<br />

Sandwichbauteile Aluminiumschaum,<br />

für <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren sollte unter <strong>de</strong>n übrigen<br />

ZMW (Zellulare <strong>Metall</strong>ische Werkstoffe)<br />

<strong>de</strong>rjenige Werkstoff mit <strong>de</strong>r höchsten<br />

Dämpfung <strong>de</strong>r Eigenfrequenzen ausgewählt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Dazu wur<strong>de</strong>n vier unterschiedliche Arten<br />

von Kernlagen untersucht: Aluminiumschaum,<br />

metallische Faserstrukturen,<br />

metallische Hohlkugelstrukturen mit<br />

und ohne Partikelfüllung. Beispiele für<br />

die untersuchten Proben sind in <strong>de</strong>n Bil<strong>de</strong>rn<br />

4 bis 6 zu sehen.<br />

Bestimmung mechanischer Kennwerte<br />

mittels RFDA-Messungen<br />

Die Resonanzfrequenz- und Dämpfungsanalyse<br />

(RFDA) ist eine zerstörungsfreie<br />

Testmetho<strong>de</strong>, um die Resonanzfrequenzen<br />

und die Dämpfung dieser Resonanzfrequenzen<br />

eines Probekörpers zu bestimmen.<br />

Die Resonanzfrequenzen einer Pro-<br />

Bild 8: Frequenzspektrum <strong>de</strong>r Eigenschwingung<br />

einer Aluminiumschaumprobe<br />

33

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!