Jahresbericht 2011 - Landvolk Niedersachsen
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Produktion und Vermarktung<br />
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ben. Die neue Regelung hat den Vorteil, dass mit dem<br />
Schwellenwert 2,3 Mio. Nm3/a Biogas nun Wirkungsgradsteigerungen<br />
eines BHKW ausgeschöpft werden<br />
können. Auch gewährleistet er die Teilnahme an den<br />
im EEG neu geregelten Direktvermarktungsmöglichkeiten.<br />
Danach sollen Biogasanlagen bedarfsgerecht<br />
Strom erzeugen, was mehr Flexibilität und die Installation<br />
höherer Generatorleistung voraussetzt.<br />
Aus 2,3 Mio. Nm3 Rohbiogas können in Abhängigkeit<br />
vom Methangehalt sowie von der Betriebsstundenzahl<br />
und des elektrischen Wirkungsgrades unterschiedliche<br />
Schwellenwerte abgeleitet werden. So<br />
liegt bei einem Wirkungsgrad von 40 Prozent, einer Betriebsstundenzahl<br />
von 8.000 pro Jahr und einem Methangehalt<br />
von 53 Prozent der zulässige Schwellenwert<br />
bei 610 kW installierter elektrischer Leistung.<br />
Wenn im Fall der Direktvermarktung mehr Generatorleistung<br />
vorgehalten werden muss, um die<br />
Biogasanlage flexibel fahren zu können, ist man auf<br />
maximal 2 MW Feuerungswärmeleistung begrenzt.<br />
Bei einem elektrischen Wirkungsgrad von 40 Prozent<br />
sind das 800 kW elektrische installierte Leistung. Hier<br />
hätte es noch mehr Flexibilität bedurft, dem hat der<br />
Als gemeinsames Projekt des Landesverbands und<br />
der Kreisverbände wurde die Grüne Buchführung<br />
vor gut drei Jahren aus Hannover angeschoben. Der<br />
Erfolg des Systems spiegelt sich auch in der konstant<br />
wachsenden Teilnehmerzahl wider. Zurzeit nehmen<br />
19 Kreisverbände mit insgesamt 475 Landwirten<br />
am System Grüne Buchführung des <strong>Landvolk</strong>s teil.<br />
Damit stieg die Zahl in den vergangenen Jahren<br />
kontinuierlich. Seit 2009 bietet die Grüne Buchführung<br />
auch die Möglichkeit zum Nährstoffvergleich für<br />
den Einzelbetrieb. Im ersten Jahr haben in neun<br />
Kreisverbänden 783 Betriebe diesen Service in<br />
Anspruch genommen, <strong>2011</strong> waren es 958 Betriebe in<br />
16 Kreisverbänden.<br />
Die Zahl der Betriebe je Kreisverband variiert<br />
genauso wie die Handhabung der Erfassung und Eingabe<br />
der laufenden Maßnahmen, die von den Landwirten<br />
gemeldet werden. Für die Kreisverbände gibt<br />
es grundsätzlich zwei verschiedene Möglichkeiten zur<br />
Teilnahme<br />
Gesetzgeber leider nicht entsprochen. Erweiterungswillige<br />
Anlagenbetreiber müssen sich mit ihrer Genehmigungsbehörde<br />
in Verbindung setzen und die<br />
möglichen Erweiterungsschritte besprechen.<br />
Standortsicherung von Windkraftanlagen<br />
Vor dem Hintergrund des weiteren Ausbaus der erneuerbaren<br />
Energien werden in niedersächsischen<br />
Gemeinden zusätzliche Flächen für Windparks ausgewiesen.<br />
Planer und Entwickler versuchen mit den<br />
Eigentümern in Betracht kommender Flächen Verträge<br />
über deren Nutzung abzuschließen. Diese Verträge<br />
werden mit der erteilten Genehmigung auf Fondsgesellschaften<br />
übertragen, die mit der Stromproduktion<br />
erzielte Wertschöpfung bleibt damit nicht in der Region.<br />
Die <strong>Landvolk</strong>kreisverbände führen daher die<br />
Grundstückseigentümer zusammen, um gemeinsam<br />
gegenüber Investoren deren Positionen durchsetzen.<br />
Die Wertschöpfung soll über „Bürgerwindparks“ möglichst<br />
in der Region verbleiben. Einige <strong>Landvolk</strong>kreisverbände<br />
haben damit bereits hervorragende Erfolge<br />
erzielt und ihren Mitgliedern zu zusätzlichen Einnahmemöglichkeiten<br />
verholfen.<br />
Dokumentationsaufwand für<br />
Landwirte reduzieren<br />
Die gesetzlichen Dokumentationsanforderungen für Landwirte sind in den vergangenen<br />
Jahren stetig gestiegen. Neben der eigentlichen Bewirtschaftung des landwirtschaftlichen<br />
Betriebs verbringt jeder Landwirt immer mehr Zeit am Schreibtisch mit der Aufzeichnung<br />
von Arbeitsprozessen auf seinem Betrieb. Dies ist in der Vergangenheit immer wichtiger<br />
geworden, da eine fehlerhafte oder unzureichende Dokumentation sogar zu einer<br />
Verringerung der Betriebsprämie führen kann. Das <strong>Landvolk</strong> <strong>Niedersachsen</strong> bietet seinen<br />
Mitgliedern seit einigen Jahren ein erprobtes System zur Grünen Buchführung an, es soll<br />
den Landwirt bei der Dokumentationsarbeit entlasten.<br />
– der Kreisverband bucht seine Betriebe durch eigenes<br />
Personal oder<br />
– der Kreisverband nutzt die Dienstleistung eines anderen<br />
Kreisverbandes und lässt die Daten seiner<br />
Mitglieder dort eingeben. Die drei großen Eingeber<br />
betreuen jeweils mehr als 90 Betriebe, davon viele<br />
im Auftrag für andere Kreisverbände. In Gifhorn und<br />
der Lüneburger Heide werden die Daten für vier weitere<br />
Kreisverbände erfasst, in Wesermünde für drei.<br />
Der Landesverband bietet den Mitgliedern wichtige<br />
Nachrichten aus Politik, Gesetzgebung und den<br />
Märkten über verschiedene Info-Briefe. Sie decken die<br />
Bereiche Milch, Pflanze, Schwein/Geflügel im einwöchigen<br />
Rhythmus, Ökolandbau einmal im Monat sowie<br />
Bioenergie und Umwelt nach Bedarf ab. Interessierte<br />
Landwirte können die entsprechenden Info-Briefe bei<br />
ihrem Kreisverband bestellen und erhalten sie per E-<br />
Mail oder Fax. Zusätzlich werden die Info-Briefe im<br />
Mitgliederbereich auf der Homepage unter www.landvolk.net<br />
eingestellt. Zurzeit werden regelmäßig etwa<br />
30.500 Info-Briefe an registrierte Landwirte in ganz<br />
<strong>Niedersachsen</strong> verschickt, davon 16.772 per Fax und<br />
13.663 per E-Mail.<br />
Über eine Leserbefragung wurde die Zufriedenheit<br />
mit dem Inhalt der Rundschreiben ermittelt. Von<br />
7.582 Abonnenten des Info-<br />
Briefs haben über 400 Leser an<br />
der Befragung teilgenommen.<br />
Die Ergebnisse beruhen auf<br />
der Auswertung von 406 Fragebögen,<br />
davon haben 177 Teilnehmer an der online-<br />
Umfrage teilgenommen und 229 an der schriftlichen<br />
Befragung.<br />
Das durchschnittliche Alter beträgt danach 50,2<br />
Jahre. 91,1 Prozent der Befragten sind aktive Landwirte<br />
und bewirtschaften schwerpunktmäßig Ackerbaubetriebe<br />
(88,2 Prozent). Weitere Betriebszweige waren<br />
Schweinemast (26,92 Prozent) und Milchviehhaltung<br />
(20,5 Prozent). Drei von vier Befragten gaben an, den<br />
Info-Brief regelmäßig zu lesen, jeder<br />
Fünfte liest ihn meistens. Der überwiegende<br />
Teil der Info-Briefe erreicht<br />
die Leser per Fax (61,4 Prozent), gut<br />
ein Drittel (37,1 Prozent) per E-Mail.<br />
Nur sehr wenige Landwirte lesen die<br />
Info-Briefe im Mitgliederbereich unter<br />
www.landvolk.net. Viele Landwirte<br />
erhalten einen oder mehrere<br />
Info-Briefe: 37,4 Prozent den Schwerpunkt<br />
Schwein/Geflügel, 32,4 Prozent<br />
Milch/ Rind, 9,1 Prozent Ökolandbau,<br />
9,3 Prozent Bioenergie und 15,2 Prozent<br />
Umwelt. Die Befragten ergänzen<br />
die Marktinformationen des <strong>Landvolk</strong>es<br />
durch weitere Informationen.<br />
Im Schnitt nutzen sie dabei 2,3 andere<br />
Organisationen.<br />
Wie die Tabelle „Zufriedenheit“<br />
zeigt, sind 89,8 Prozent der Leser mit<br />
dem Info-Brief „Pflanze“ zufrieden;<br />
ein Drittel sogar voll und ganz. 64,6<br />
Prozent denken nicht, dass der Inhalt<br />
des Info-Briefes zu schwer zu verstehen<br />
ist, während jeder Vierte diese<br />
Aussage mit teils/teils beantworten.<br />
13,1 Prozent der Landwirte stuft das<br />
Rundschreiben als zu allgemein ein,<br />
knapp die Hälfte der Landwirte stimmt<br />
dieser Einschätzung nicht zu. Insgesamt<br />
bescheinigt mit 90,2 Prozent eine<br />
große Mehrheit der Befragten dem<br />
Info-Brief eine hohe Aktualität und<br />
kann die Informationen für Entscheidungen<br />
im Betrieb nutzen. Insgesamt<br />
stimmen 21,4 Prozent der Landwirte<br />
voll und ganz zu, dass der Info-Brief<br />
sie bei betrieblichen Entscheidungen<br />
unterstützt, 29,8 Prozent stimmen<br />
eher zu und 44,5 teilweise. Für 4,3 Prozent<br />
der Befragten bieten die Informationen<br />
des Info-Briefs keine Entscheidungsgrundlage.<br />
Neben dem Inhalt<br />
sind die Leser sowohl mit der Länge<br />
als auch mit dem wöchentlichen Erscheinungsrhythmus<br />
zufrieden.<br />
„Die Zufriedenheit mit dem<br />
Info-Brief Pflanze ist groß.“<br />
Aus der Tabelle „Informationsbedarf“ lassen sich<br />
Themen ablesen, die nach Einschätzung der Leser stärker<br />
aufgegriffen werden sollten. Grundsätzlich setzen<br />
die Autoren die Schwerpunkte offensichtlich richtig.<br />
Ein zusätzlicher Informationsbedarf besteht jedoch für<br />
mehr als 70 Prozent der Nutzer<br />
im Bereich Düngemittel. Auch<br />
zu Mühlen, dem Agrarhandel<br />
und den nachgelagerten Stufen<br />
werden mehr Informationen<br />
gewünscht. Zu Futtermitteln wünschen sich 43 Prozent<br />
mehr Informationen, jedem Fünften reicht das Angebot.<br />
Die Berichte zu Änderungen auf gesetzgeberischer Ebene<br />
werden von 43,7 Prozent als zu umfassend eingestuft.<br />
Der Landesverband bedankt sich bei allen Lesern,<br />
die an der Befragung zum Info-Brief Pflanze teilgenommen<br />
haben, und wird die Wünsche und Anregungen<br />
der Leser aufgreifen.<br />
Dr. Friederike Albersmeier<br />
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