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Jahresbericht 2011 - Landvolk Niedersachsen

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Produktion und Vermarktung<br />

28<br />

ben. Die neue Regelung hat den Vorteil, dass mit dem<br />

Schwellenwert 2,3 Mio. Nm3/a Biogas nun Wirkungsgradsteigerungen<br />

eines BHKW ausgeschöpft werden<br />

können. Auch gewährleistet er die Teilnahme an den<br />

im EEG neu geregelten Direktvermarktungsmöglichkeiten.<br />

Danach sollen Biogasanlagen bedarfsgerecht<br />

Strom erzeugen, was mehr Flexibilität und die Installation<br />

höherer Generatorleistung voraussetzt.<br />

Aus 2,3 Mio. Nm3 Rohbiogas können in Abhängigkeit<br />

vom Methangehalt sowie von der Betriebsstundenzahl<br />

und des elektrischen Wirkungsgrades unterschiedliche<br />

Schwellenwerte abgeleitet werden. So<br />

liegt bei einem Wirkungsgrad von 40 Prozent, einer Betriebsstundenzahl<br />

von 8.000 pro Jahr und einem Methangehalt<br />

von 53 Prozent der zulässige Schwellenwert<br />

bei 610 kW installierter elektrischer Leistung.<br />

Wenn im Fall der Direktvermarktung mehr Generatorleistung<br />

vorgehalten werden muss, um die<br />

Biogasanlage flexibel fahren zu können, ist man auf<br />

maximal 2 MW Feuerungswärmeleistung begrenzt.<br />

Bei einem elektrischen Wirkungsgrad von 40 Prozent<br />

sind das 800 kW elektrische installierte Leistung. Hier<br />

hätte es noch mehr Flexibilität bedurft, dem hat der<br />

Als gemeinsames Projekt des Landesverbands und<br />

der Kreisverbände wurde die Grüne Buchführung<br />

vor gut drei Jahren aus Hannover angeschoben. Der<br />

Erfolg des Systems spiegelt sich auch in der konstant<br />

wachsenden Teilnehmerzahl wider. Zurzeit nehmen<br />

19 Kreisverbände mit insgesamt 475 Landwirten<br />

am System Grüne Buchführung des <strong>Landvolk</strong>s teil.<br />

Damit stieg die Zahl in den vergangenen Jahren<br />

kontinuierlich. Seit 2009 bietet die Grüne Buchführung<br />

auch die Möglichkeit zum Nährstoffvergleich für<br />

den Einzelbetrieb. Im ersten Jahr haben in neun<br />

Kreisverbänden 783 Betriebe diesen Service in<br />

Anspruch genommen, <strong>2011</strong> waren es 958 Betriebe in<br />

16 Kreisverbänden.<br />

Die Zahl der Betriebe je Kreisverband variiert<br />

genauso wie die Handhabung der Erfassung und Eingabe<br />

der laufenden Maßnahmen, die von den Landwirten<br />

gemeldet werden. Für die Kreisverbände gibt<br />

es grundsätzlich zwei verschiedene Möglichkeiten zur<br />

Teilnahme<br />

Gesetzgeber leider nicht entsprochen. Erweiterungswillige<br />

Anlagenbetreiber müssen sich mit ihrer Genehmigungsbehörde<br />

in Verbindung setzen und die<br />

möglichen Erweiterungsschritte besprechen.<br />

Standortsicherung von Windkraftanlagen<br />

Vor dem Hintergrund des weiteren Ausbaus der erneuerbaren<br />

Energien werden in niedersächsischen<br />

Gemeinden zusätzliche Flächen für Windparks ausgewiesen.<br />

Planer und Entwickler versuchen mit den<br />

Eigentümern in Betracht kommender Flächen Verträge<br />

über deren Nutzung abzuschließen. Diese Verträge<br />

werden mit der erteilten Genehmigung auf Fondsgesellschaften<br />

übertragen, die mit der Stromproduktion<br />

erzielte Wertschöpfung bleibt damit nicht in der Region.<br />

Die <strong>Landvolk</strong>kreisverbände führen daher die<br />

Grundstückseigentümer zusammen, um gemeinsam<br />

gegenüber Investoren deren Positionen durchsetzen.<br />

Die Wertschöpfung soll über „Bürgerwindparks“ möglichst<br />

in der Region verbleiben. Einige <strong>Landvolk</strong>kreisverbände<br />

haben damit bereits hervorragende Erfolge<br />

erzielt und ihren Mitgliedern zu zusätzlichen Einnahmemöglichkeiten<br />

verholfen.<br />

Dokumentationsaufwand für<br />

Landwirte reduzieren<br />

Die gesetzlichen Dokumentationsanforderungen für Landwirte sind in den vergangenen<br />

Jahren stetig gestiegen. Neben der eigentlichen Bewirtschaftung des landwirtschaftlichen<br />

Betriebs verbringt jeder Landwirt immer mehr Zeit am Schreibtisch mit der Aufzeichnung<br />

von Arbeitsprozessen auf seinem Betrieb. Dies ist in der Vergangenheit immer wichtiger<br />

geworden, da eine fehlerhafte oder unzureichende Dokumentation sogar zu einer<br />

Verringerung der Betriebsprämie führen kann. Das <strong>Landvolk</strong> <strong>Niedersachsen</strong> bietet seinen<br />

Mitgliedern seit einigen Jahren ein erprobtes System zur Grünen Buchführung an, es soll<br />

den Landwirt bei der Dokumentationsarbeit entlasten.<br />

– der Kreisverband bucht seine Betriebe durch eigenes<br />

Personal oder<br />

– der Kreisverband nutzt die Dienstleistung eines anderen<br />

Kreisverbandes und lässt die Daten seiner<br />

Mitglieder dort eingeben. Die drei großen Eingeber<br />

betreuen jeweils mehr als 90 Betriebe, davon viele<br />

im Auftrag für andere Kreisverbände. In Gifhorn und<br />

der Lüneburger Heide werden die Daten für vier weitere<br />

Kreisverbände erfasst, in Wesermünde für drei.<br />

Der Landesverband bietet den Mitgliedern wichtige<br />

Nachrichten aus Politik, Gesetzgebung und den<br />

Märkten über verschiedene Info-Briefe. Sie decken die<br />

Bereiche Milch, Pflanze, Schwein/Geflügel im einwöchigen<br />

Rhythmus, Ökolandbau einmal im Monat sowie<br />

Bioenergie und Umwelt nach Bedarf ab. Interessierte<br />

Landwirte können die entsprechenden Info-Briefe bei<br />

ihrem Kreisverband bestellen und erhalten sie per E-<br />

Mail oder Fax. Zusätzlich werden die Info-Briefe im<br />

Mitgliederbereich auf der Homepage unter www.landvolk.net<br />

eingestellt. Zurzeit werden regelmäßig etwa<br />

30.500 Info-Briefe an registrierte Landwirte in ganz<br />

<strong>Niedersachsen</strong> verschickt, davon 16.772 per Fax und<br />

13.663 per E-Mail.<br />

Über eine Leserbefragung wurde die Zufriedenheit<br />

mit dem Inhalt der Rundschreiben ermittelt. Von<br />

7.582 Abonnenten des Info-<br />

Briefs haben über 400 Leser an<br />

der Befragung teilgenommen.<br />

Die Ergebnisse beruhen auf<br />

der Auswertung von 406 Fragebögen,<br />

davon haben 177 Teilnehmer an der online-<br />

Umfrage teilgenommen und 229 an der schriftlichen<br />

Befragung.<br />

Das durchschnittliche Alter beträgt danach 50,2<br />

Jahre. 91,1 Prozent der Befragten sind aktive Landwirte<br />

und bewirtschaften schwerpunktmäßig Ackerbaubetriebe<br />

(88,2 Prozent). Weitere Betriebszweige waren<br />

Schweinemast (26,92 Prozent) und Milchviehhaltung<br />

(20,5 Prozent). Drei von vier Befragten gaben an, den<br />

Info-Brief regelmäßig zu lesen, jeder<br />

Fünfte liest ihn meistens. Der überwiegende<br />

Teil der Info-Briefe erreicht<br />

die Leser per Fax (61,4 Prozent), gut<br />

ein Drittel (37,1 Prozent) per E-Mail.<br />

Nur sehr wenige Landwirte lesen die<br />

Info-Briefe im Mitgliederbereich unter<br />

www.landvolk.net. Viele Landwirte<br />

erhalten einen oder mehrere<br />

Info-Briefe: 37,4 Prozent den Schwerpunkt<br />

Schwein/Geflügel, 32,4 Prozent<br />

Milch/ Rind, 9,1 Prozent Ökolandbau,<br />

9,3 Prozent Bioenergie und 15,2 Prozent<br />

Umwelt. Die Befragten ergänzen<br />

die Marktinformationen des <strong>Landvolk</strong>es<br />

durch weitere Informationen.<br />

Im Schnitt nutzen sie dabei 2,3 andere<br />

Organisationen.<br />

Wie die Tabelle „Zufriedenheit“<br />

zeigt, sind 89,8 Prozent der Leser mit<br />

dem Info-Brief „Pflanze“ zufrieden;<br />

ein Drittel sogar voll und ganz. 64,6<br />

Prozent denken nicht, dass der Inhalt<br />

des Info-Briefes zu schwer zu verstehen<br />

ist, während jeder Vierte diese<br />

Aussage mit teils/teils beantworten.<br />

13,1 Prozent der Landwirte stuft das<br />

Rundschreiben als zu allgemein ein,<br />

knapp die Hälfte der Landwirte stimmt<br />

dieser Einschätzung nicht zu. Insgesamt<br />

bescheinigt mit 90,2 Prozent eine<br />

große Mehrheit der Befragten dem<br />

Info-Brief eine hohe Aktualität und<br />

kann die Informationen für Entscheidungen<br />

im Betrieb nutzen. Insgesamt<br />

stimmen 21,4 Prozent der Landwirte<br />

voll und ganz zu, dass der Info-Brief<br />

sie bei betrieblichen Entscheidungen<br />

unterstützt, 29,8 Prozent stimmen<br />

eher zu und 44,5 teilweise. Für 4,3 Prozent<br />

der Befragten bieten die Informationen<br />

des Info-Briefs keine Entscheidungsgrundlage.<br />

Neben dem Inhalt<br />

sind die Leser sowohl mit der Länge<br />

als auch mit dem wöchentlichen Erscheinungsrhythmus<br />

zufrieden.<br />

„Die Zufriedenheit mit dem<br />

Info-Brief Pflanze ist groß.“<br />

Aus der Tabelle „Informationsbedarf“ lassen sich<br />

Themen ablesen, die nach Einschätzung der Leser stärker<br />

aufgegriffen werden sollten. Grundsätzlich setzen<br />

die Autoren die Schwerpunkte offensichtlich richtig.<br />

Ein zusätzlicher Informationsbedarf besteht jedoch für<br />

mehr als 70 Prozent der Nutzer<br />

im Bereich Düngemittel. Auch<br />

zu Mühlen, dem Agrarhandel<br />

und den nachgelagerten Stufen<br />

werden mehr Informationen<br />

gewünscht. Zu Futtermitteln wünschen sich 43 Prozent<br />

mehr Informationen, jedem Fünften reicht das Angebot.<br />

Die Berichte zu Änderungen auf gesetzgeberischer Ebene<br />

werden von 43,7 Prozent als zu umfassend eingestuft.<br />

Der Landesverband bedankt sich bei allen Lesern,<br />

die an der Befragung zum Info-Brief Pflanze teilgenommen<br />

haben, und wird die Wünsche und Anregungen<br />

der Leser aufgreifen.<br />

Dr. Friederike Albersmeier<br />

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