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Jahresbericht 2011 - Landvolk Niedersachsen

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58<br />

Heino Beewen<br />

Teamleiter <strong>Landvolk</strong>dienste<br />

Kompromiss geschlossen. Die in 2010 vereinbarten<br />

Preismodelle werden unverändert fortgeführt. Allerding<br />

besteht die Option für eine jährliche Nachverhandlung<br />

zum Ende der Kampagne auf Basis der aktuellen<br />

Vermarktungslage. Alle Inhaber von fünfjährigen<br />

Industrierübenverträgen erhielten ein Exklusivangebot<br />

zur Zeichnung eines einjährigen Industrierübenvertrages<br />

zum vollen Quotenrübenpreis ohne individuelle<br />

Frachtbeteiligung für 2012. Das Branchenabkommen<br />

zwischen Nordzucker und DNZ sieht ferner vor, dass<br />

die noch vor einem Jahr im Rahmen des Einsparprogramms<br />

vereinbarten Rübengeldkürzungen in Höhe<br />

von 2,8 Mio. Euro in <strong>2011</strong> nicht umgesetzt werden.<br />

Darüber hinaus garantiert Nordzucker eine Beteiligung<br />

der Rübenanbauer an den Zuckererlösen in Höhe<br />

von mindestens fünf Mio. Euro. Ein konkretes Modell<br />

zur Ableitung der endgültigen Erlösbeteiligung befand<br />

sich bei Redaktionsschluss noch in Verhandlung. Der<br />

DNZ strebt eine Orientierung an transparenten Marktdaten<br />

an. Aus Sicht des Verbandes bieten die ausgehandelten<br />

Vertragskonditionen den norddeutschen<br />

Rübenanbauern wirtschaftlich interessante Perspektiven<br />

für den Rübenanbau in <strong>2011</strong> und 2012.<br />

Mit der Rübenernte <strong>2011</strong> wird erneut das große<br />

Potenzial der süßen Feldfrucht deutlich. Nach einer<br />

nur durchwachsenen Getreideernte überzeugt die<br />

Zuckerrübe mit hohen Erträgen und trägt damit weiterhin<br />

zur Stabilisierung des Betriebseinkommens auf<br />

den Marktfrruchtbaubetrieben bei. Der DNZ ist deshalb<br />

zuversichtlich, dass die norddeutschen Zuckerrübenanbauer<br />

die anstehenden Herausforderungen<br />

im Wettbewerb mit anderen Regionen, Feldfrüchten<br />

und Verwertungsmöglichkeiten auch künftig bestehen<br />

können.<br />

Energiewende als Herausforderung<br />

für die Versicherungswirtschaft<br />

Die vielfach beschworene Energiewende ist für „Otto Normalverbraucher“ noch nicht<br />

überall sichtbar und fassbar, aber Gesellschaft und Politik sind sich darüber einig, dass die<br />

Potenziale der erneuerbaren Energien als Schlüsseltechnologie für eine klimafreundliche<br />

und autarke Energieversorgung stärker als bisher genutzt werden müssen. Der Schritt<br />

vom Landwirt zum Energiewirt wird, wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung,<br />

das Bild der zukünftigen Landwirtschaft prägen und ein bedeutendes Moment in der<br />

zukünftigen Entwicklung der Betriebe ausmachen.<br />

Schätzungen zu Folge sind 20 Prozent aller<br />

installierten Leistung von Photovoltaikanlagen<br />

auf den Gebäuden landwirtschaftlicher Betriebe.<br />

Ende 2010 waren ca. 6.000 Biogasanlagen bundesweit<br />

am Netz und lieferten eine elektrische Leistung von<br />

insgesamt 2,279 Megawatt, das entspricht der Leistung<br />

von 1,5 Kernkraftwerken. Wie wichtig die pflanzliche<br />

Produktion für den zukünftigen Energiemix ist, wird<br />

schon daran deutlich, dass bereits jetzt mehr als 65<br />

Prozent der erneuerbaren Energien, angefangen von<br />

der Wärmeproduktion bis hin zu Biokraftstoffen, aus<br />

Biomasse stammen. Die zukünftige Energiewende<br />

wird von dem weiteren Ausbau der Photovoltaik und<br />

Windenergie sowie der Nutzung von Biomasse geprägt<br />

sein, auf die landwirtschaftlichen Betriebe wird eine<br />

Schlüsselrolle zukommen.<br />

Diese große Herausforderung, die gleichermaßen<br />

ein Stück der zukünftigen Existenzsicherung<br />

darstellt, ist gleichzeitig verbunden mit einer Vielzahl<br />

von Veränderungen in den Abläufen der Betriebe.<br />

Einerseits wird die klassische Urproduktion<br />

ein Stück weit verlassen, andererseits gibt es neue<br />

Handelspartner wie z.B. die Energiewirtschaft, die<br />

mit anderen und vielfach verbindlicheren vertraglichen<br />

Regelungen aufwarten. Fragen zur Gründung<br />

von Kapitalgesellschaften, von vertraglicher Haftung,<br />

Liefergarantien und vielem mehr werden die<br />

Landwirtschaft zukünftig prägen. Möglicherweise<br />

wird auch der Klimawandel in der Diskussion um<br />

die Produktion von Biomasse eine neue oder andere<br />

Stellung einnehmen.<br />

Am Ende muss sich dann noch der Versicherungsschutz<br />

des Betriebes den sich verändernden<br />

Rahmenbedingungen anpassen. Neue Haftungsfragen<br />

sollten berücksichtigt werden, betriebliche Umstrukturierungen<br />

nach großen Schadenereignissen,<br />

aber auch die Absicherung des Betriebsleiters und<br />

Geschäftsführers einer Kapitalgesellschaft stellt neue<br />

Herausforderungen an die Versicherungsprodukte.<br />

Die <strong>Landvolk</strong>dienste sehen ihre Aufgabe nicht nur in<br />

der unabhängigen Beratung, sondern auch darin, die<br />

veränderten Anforderungen an die Versicherungswirtschaft<br />

weiterzugeben und die Produktentwicklung der<br />

Häuser positiv für die landwirtschaftlichen Betriebe zu<br />

beeinflussen.<br />

In diesem Jahr stand die Qualifizierung der<br />

Rechtsschutzpolicen, der Haftpflichtversicherung<br />

und der Tierversicherung im Vordergrund. Im Nachgang<br />

zum Dioxinskandal wurden für tierhaltende Betriebe<br />

besondere Informationen zusammengestellt. In<br />

der zweiten Jahreshälfte und für das kommende Jahr<br />

standen und stehen versicherungstechnische Anpassungsmöglichkeiten<br />

an die Folgen des Klimawandels<br />

im Fokus.<br />

Hoch motivierte Obstbauern<br />

Das Jahr <strong>2011</strong> brachte den niedersächsischen Obstbauern viele Neuerungen. Der Bund<br />

der deutschen Blaubeererzeuger ist mit in das berufsständische Boot der Fachgruppe<br />

Obstbau gestiegen, die Sommertagung der Bundesfachgruppe Obstbau gastierte in<br />

<strong>Niedersachsen</strong>, und der Bundesfreiwilligendienst ist im Obstbau gestartet. Der erste<br />

freiwillige Obstbauhelfer in Deutschland kommt aus dem Alten Land und leistet eine<br />

hervorragende Hilfe für in Not geratene Obstbaubetriebe.<br />

Gut besucht wurde von den norddeutschen<br />

Obstbauern das Seminar „Saisonarbeitskräfte“ im<br />

Alten Land in Jork-Wisch zum Jahresauftakt. Vorgestellt<br />

wurden die aktuellen Hinweise zur Sicherstellung<br />

des Arbeitskräftebedarfs<br />

im laufenden Jahr. Die<br />

Referenten aus dem Team<br />

des Landesbauernverbandes,<br />

der Land- und forstlichen<br />

Arbeitgebervereinigung, der<br />

Deutschen Rentenversicherung und der Agentur<br />

für Arbeit gaben wieder praxisnahe und wichtige<br />

Hinweise. Das Saisonarbeiterseminar 2012 findet am<br />

16.Januar statt.<br />

Die Norddeutschen Obstbautage setzten mit der<br />

Meisterehrung der jungen Obstbauern ein Zeichen<br />

für den qualifizierten Nachwuchs. Am verbandspolitischen<br />

Tag hatten Jens Stechmann, Vorsitzender der<br />

Bundesfachgruppe, und <strong>Niedersachsen</strong>s Landwirtschaftsminister<br />

Gert Lindemann das Wort.<br />

Die Motivation der Obstbauern und der Fachgruppe<br />

Obstbau wird getragen vom Wunsch der Verbraucher<br />

nach frischem gesundem Obst. Er bestimmt<br />

das Handeln beim Einkauf. Krisenstimmungen mit<br />

Kaufzurückhaltung können so bald überwunden<br />

werden. Das motiviert den Obstbauern jeden Tag<br />

und hilft über die wirtschaftliche Entwicklung in der<br />

diesjährigen Obstvermarktung hinweg. Die Preissenkungswellen<br />

des Lebensmitteleinzelhandels (LEH)<br />

treffen auch immer wieder den Obstbau. Wenn der<br />

Discounter mit Aktionspreisen von weniger als 90<br />

Cent für zwei kg Äpfel wirbt, ist das für den Erzeuger<br />

mehr als deprimierend. Für die Fachgruppe Obstbau<br />

ergibt sich daraus immer wieder ein Ansatzpunkt, mit<br />

den bundesweiten Entscheidern im Einkauf des LEH<br />

in die Diskussion zu kommen. Argumente gegen ein<br />

Verschleudern von Obst und anderen Lebensmitteln<br />

gibt es genug. Fordern wir den Verbraucher also auf,<br />

die Chance des günstigen Preises zu nutzen und zum<br />

gesunden heimischen Apfel zu greifen.<br />

Der Apfel ist der Werbeträger schlechthin. Seine<br />

Natürlichkeit nutzen viele Branchen, gerne auch im<br />

Dienstleistungsbereich oder für Werbebotschaften.<br />

Der heimische Apfel ist der Inbegriff für eine natürliche<br />

und gesunde Ernährung und seine Herkunft aus<br />

der unmittelbaren Region für den bewussten Konsumenten<br />

ein starkes Kaufargument. Das sollte analog<br />

für den Apfelsaft gelten. Sorgfältig gepresst, liefern die<br />

vielen heimischen Apfelsorten ein schmackhaftes, gesundes<br />

und obendrein preiswertes Getränk, Genuss<br />

aus der Region auch nach dem Bearbeitungsprozess in<br />

der Saftpresse! Das schafft Vertrauen und Sicherheit.<br />

„Der heimische Apfel ist der<br />

Inbegriff für eine natürliche<br />

und gesunde Ernährung.“<br />

Ein guter Apfelsaft braucht eine guten Apfel, und der<br />

wächst in der Nähe.<br />

Gemeinsam sucht die Fachgruppe Obstbau nach<br />

Lösungsansätzen für neue Probleme. Dazu zählen die<br />

Elbvertiefung und die damit<br />

steigende Salinität des Elbwassers,<br />

Fragen des Risikomanagements,<br />

sei es durch<br />

Klimaextreme wie Frost oder<br />

Hagel oder auch andere Katastrophen<br />

wie die durch EHEC-Keime ausgelöste. Die<br />

ewig komplizierte Situation bei der Genehmigung notwendiger<br />

Pflanzenschutzmittel muss in jedem Frühjahr<br />

erneut als fast dramatisch beschrieben werden<br />

und stellt für alle Beteiligten eine nervenaufreibende<br />

und anstrengende Situation dar. Nur der unermüdliche<br />

Einsatz der Fachgruppe Obstbau und die struktive<br />

Zusammenarbeit mit den Fachberatern und den<br />

Bundesbehörden ermöglichen eine befriedigende<br />

Lösung. Es bleibt die zwingende Aufgabe, intelligente<br />

und akzeptierte Strukturen zur Lückenschließung zu<br />

schaffen. Nur dann hat der Obstbau in Deutschland<br />

eine Zukunft.<br />

Der deutsche Obstbau hat starke Argumente, die<br />

Qualität, Sicherheit und Naturschutz im Anbau garantieren<br />

Die Einzelheiten der Erzeugungsmethoden<br />

sind in bundeseinheitlichen Richtlinien festgeschrieben,<br />

die von Jedermann eingesehen werden können.<br />

Die Obstbauern laden jedes Jahr wieder dazu ein, den<br />

Obstbau bei den Altländer Apfeltagen und dem Tag<br />

des offenen Hofes lebendig mit einer Tour durch die<br />

Obstplantagen zu erleben.<br />

Bernd Eckhoff,<br />

Fachgruppe Obstbau<br />

Gut gelaunt präsentiert<br />

sich DBV-Präsident<br />

Gerd Sonnleitner mit<br />

Apfelkönigin Laura<br />

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