Szenario-Planung & Simulation - Haufe.de
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Abb. 6: Zahlenbeispiel Worst-Case-<strong>Szenario</strong> (Plan-GuV)<br />
führt. Diese erste <strong>Planung</strong>srun<strong>de</strong> basiert auf<br />
<strong>de</strong>n Annahmen für ein Basis-<strong>Szenario</strong>. Als Ergebnis<br />
dieser Teilplanungen ergeben sich dann<br />
Plan-GuV, Planbilanz und Plankapitalflussrechnung.<br />
Nachgelagert können diese Rechenwerke<br />
dann als Basis für die Berechnung von<br />
Kennzahlen, für die Unternehmensbewertung<br />
sowie für Szenarien und <strong>Simulation</strong>en verwen<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Letztere müssen nicht auf Detailebene durchgeführt<br />
wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn lassen sich auf Ebene<br />
<strong>de</strong>r integrierten Finanzplanung realisieren,<br />
in<strong>de</strong>m nur aggregierte <strong>Planung</strong>s- und Ergebnisgrößen,<br />
wie zum Beispiel <strong>de</strong>r Umsatz<br />
o<strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>ne Kostenpositionen, verän<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n (siehe Beispiel in Abbildung 6 und Abbildung<br />
7). Das Beispiel zeigt anschaulich, wie<br />
auf Basis weniger Annahmen (Umsatzentwicklung,<br />
konstante Kostenentwicklung) aussagekräftige<br />
Szenarien durchgespielt wer<strong>de</strong>n können.<br />
Schon auf Basis dieser einfachen Betrachtung,<br />
ohne einen Blick in die Planbilanz, lässt<br />
sich eine erste Maßnahme beschreiben: Im<br />
Rahmen <strong>de</strong>s Worst-Case-<strong>Szenario</strong>s sollten die<br />
Fixkosten massiv reduziert wer<strong>de</strong>n, um die Verluste<br />
zu begrenzen.<br />
Doch ab wann müssen diese Kostensenkungen<br />
greifen? Und warum sind diese eigentlich notwendig?<br />
Ein Blick in die Planbilanz (Abbildung 7)<br />
zeigt, warum die Senkung <strong>de</strong>r Fixkosten drin-<br />
gend erfor<strong>de</strong>rlich ist. Wie bei massiven Verlusten<br />
über mehrere Jahre zu erwarten war,<br />
reicht das eigentlich recht komfortable Eigen-<br />
Abb. 7: Zahlenbeispiel Worst-Case-<strong>Szenario</strong> (Planbilanz)<br />
CM Januar / Februar 2011<br />
kapitalpolster (Eigenkapitalquote 30%) <strong>de</strong>s Unternehmens<br />
nur bis in‘s dritte Planjahr (2012).<br />
Die drohen<strong>de</strong> Überschuldung ist nur mit<br />
rechtzeitigen Gegenmaßnahmen abzuwen<strong>de</strong>n.<br />
Doch das heißt nicht, dass sich das Unternehmen<br />
im Worst Case viel Zeit lassen kann: Die<br />
Liquidität geht nämlich schon viel früher zur<br />
Neige, nämlich bereits im ersten Planjahr<br />
2010. Dies liegt im vereinfachten Beispiel nicht<br />
nur an <strong>de</strong>n hohen Verlusten, son<strong>de</strong>rn auch an<br />
<strong>de</strong>r in Krisenzeiten typischen Steigerung <strong>de</strong>s<br />
Umlaufvermögens (Vorräte wegen Absatzeinbruch,<br />
For<strong>de</strong>rungen wegen sinken<strong>de</strong>r Zahlungsmoral)<br />
im Verhältnis zum Umsatz, so dass<br />
zusätzliche negative Liquiditätseffekte eintreten.<br />
Neben <strong>de</strong>n bestenfalls mittelfristig wirken<strong>de</strong>n<br />
Maßnahmen zur Senkung <strong>de</strong>r Fixkosten<br />
sollten <strong>de</strong>shalb auch bereits kurzfristig<br />
wirksame Maßnahmen zur Optimierung <strong>de</strong>s<br />
Net Working Capitals, z. B. Maßnahmen <strong>de</strong>s<br />
For<strong>de</strong>rungsmanagements o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Bestandsabbaus,<br />
getroffen wer<strong>de</strong>n 4 .<br />
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