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Risikoadjustierte Vergütung
Zum Zeitpunkt t+1 wird aufgrund der Fundingmechanismen der Bonuspool für das Jahr 1 bestimmt. Der Funding Pool berücksichtigt alle
Arten von Risiken, die zu diesem Zeitpunkt bekannt sind. Dies führt zu einem Pool von CHF 90. Aufgrund der Auszahlungsbestimmungen wird
nun CHF 30 ausbezahlt. Die Risikolimite wurden im Jahr 1 allesamt eingehalten, deshalb kommt der volle Anteil zur Auszahlung. Damit bleibt
nach der Auszahlung eine Anwartschaft von CHF 60 auf den Bonuspool für das Jahr 1. Diese Anwartschaft ist jedoch nicht absolut: Sie ist
davon abhängig, wie hoch die Kapitalkosten unter Berücksichtigung aller Risiken (und deren Veränderung) zum Zeitpunkt t+2 ausfallen.
Ergibt die Funding Formel zum Zeitpunkt t+1 für Serie 1 mit den Informationen zum Zeitpunkt t+2 nicht CHF 90, sondern nur CHF 80, dann
verbleibt CHF 80 – CHF 30 = CHF 50 zur Auszahlung. Die verbleibende Anwartschaft in Höhe von CHF 60 wird also auf CHF 50 reduziert
und die Auszahlung in den verbleibenden zwei Jahren je zur Hälfte vorgesehen. Von den verbleibenden CHF 50 wird also CHF 25 ausbezahlt
(wenn wiederum alle Risikolimiten eingehalten wurden). Die restlichen CHF 25 bleiben am Risiko und sind abhängig von den Kapitalkosten
zum Zeitpunkt t+3 und der Einhaltung der Risikolimite.
Abb. 1: Mechanik risikobereinigter Vergütungssysteme
samen Beurteilung muss dem Aufsichtsrat zudem
ein umfassendes Informationssystem zur
Verfügung stehen, welches über Entwicklungen
und Veränderungen im Bereich Kompensation
wie auch Risikomanagement informiert.
Gute Risk Governance stärkt den
Unternehmenserfolg
Mit risikoadjustierten Lohnanreizen können
Mitarbeitende gezielt gefördert und im
Sinne eines nachhaltigen Unternehmenserfolgs
eingesetzt werden. Befürchtungen
während der Finanzkrise, dass ausufernde
Einzelfälle mit überhöhten Boni leistungsorientierte
Lohnsysteme gefährden könnten,
sind bisher nicht eingetreten. Ganz im Gegensatz:
Die Berücksichtigung der Risiken wird
vermehrt auch von den Regulatoren gefordert
– und bietet dabei mit der Koppelung an die
Vergütung der Unternehmensleitung ein
neues Führungsinstrument. Die grundlegende
Definition einer Risikostrategie und der dazu-
gehörigen Risikolimiten stellt das Unternehmen
auf eine stabile Basis. Zudem steht mit
der risikoadjustierten Vergütung dem Arbeitgeber
im Arbeitsmarkt ein modernes, wettbewerbsfähiges
Vergütungsmodell zur
Verfügung – welches langfristig gute Führungskräfte
und entsprechenden Unternehmenserfolg
bringen kann.