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SPEZIAL Kreuzfahrten/Fähren<br />

David Finnegan, Deutschland-Repräsentant<br />

von Hoverspeed,<br />

bringt die Stimmungslage<br />

im Englandverkehr<br />

auf den Punkt. »Bei der Fracht<br />

sind alle am Jubeln,<br />

aber das<br />

Passage-Geschäft<br />

ist nicht berauschend«,<br />

weiß er.<br />

Mit dem Ergebnis<br />

der Schnellfähren<br />

von Hoverspeed,<br />

die ausschließlich<br />

von der Passage<br />

leben, ist er den-<br />

David Finnegan:<br />

Konkurrenz durch<br />

Billigflieger<br />

Konkurrenzdruck<br />

auf dem Kanal<br />

England-Fähren ■ Die Reedereien versuchen mit Sonderpreisen<br />

und Kapazitätsreduzierung die Auslastung zu verbessern.<br />

noch zufrieden.<br />

Zwar generierte<br />

das Unternehmen<br />

2004 aus<br />

dem deutschen<br />

Markt etwas weniger Gäste als im<br />

Vorjahr, aber das Ergebnis von<br />

2002 wurde übertroffen.<br />

Rund 65 Prozent des Aufkommens<br />

wird laut Finnegan<br />

über Reisebüros gebucht, die<br />

meisten nutzen DerTraffic. »Wir<br />

haben eine deutliche Zunahme<br />

der Internet-Buchungen. Aber<br />

das sind Leute, die vorher auf anderen<br />

Wegen direkt gebucht haben.<br />

Der Anteil der Reisebüros<br />

hat sich bei uns kaum verändert«,<br />

unterstreicht Finnegan, der seit<br />

Jahren Hoverspeed als deutschen<br />

Ableger der Reederei Sea Containers<br />

betreut.<br />

Die Hauptkonkurrenz für<br />

den Fährenmarkt sieht Finnegan<br />

in den Lowcost-Airlines. Denn<br />

Großbritannien kann ein Plus bei<br />

den Besucherzahlen aufweisen,<br />

während die Fähranreise verliert.<br />

Die Reaktion auf den kleiner werdenden<br />

Markt sind bei den meis-<br />

ten Anbietern ähnlich: Über<br />

günstigere Tarife versuchen sie<br />

die Gäste zurück auf die Schiffe<br />

zu locken. Gleichzeitig wird die<br />

Kapazität verringert, um so die<br />

Auslastung zu verbessern.<br />

Hoverspeed stellt den Betrieb<br />

der Strecke zwischen Calais und<br />

Dover wie im Vorjahr über den<br />

Winter ein. Dann wird die Zahl<br />

der Abfahrten reduziert, größere<br />

Schiffe kommen zum Einsatz.<br />

P&O hat angekündigt, 2005<br />

zwei Schiffe von dieser Route abzuziehen.<br />

Ohnehin befindet sich<br />

die Reederei in einem Maße auf<br />

dem Rückzug, dass sich mancher<br />

in der Branche verwundert die<br />

Augen reibt. Nach jahrelangen<br />

Preiskämpfen mit Brittany Ferries<br />

im westlichen Kanal zieht sich<br />

P&O dort völlig zurück und über-<br />

lässt die Strecken dem ehemaligen<br />

Konkurrenten. Zwei der dort<br />

eingesetzten Schiffe werden an<br />

Brittany Ferries verchartert. Die<br />

Routen von Cherbourg und Le<br />

Havre nach Portsmouth werden<br />

von P&O nicht mehr bedient.<br />

Auch auf der Langstrecke<br />

zwischen Rotterdam und Hull hat<br />

die Reederei Probleme: Die beiden<br />

2001 in Dienst gestellten<br />

Neubauten sind im Passagierbereich<br />

überdimensioniert.<br />

FACTS<br />

Fähren nach Großbritannien<br />

In diesem Umfeld wirkt der<br />

Schritt von Speed-Ferries auf den<br />

ersten Blick riskant: Das junge<br />

Unternehmen hat mit zunächst<br />

einem Katamaran den Dienst<br />

zwischen Boulogne und Dover<br />

aufgenommen. Seit Mai fährt die<br />

Schnellfähre bis zu fünfmal täglich.<br />

2005 soll ein zweites Schiff<br />

hinzukommen.<br />

Bereits im ersten Jahr eroberte<br />

Speed-Ferries einen Marktanteil<br />

von drei Prozent. Die Reederei<br />

versucht mit Erfolg, das Konzept<br />

der Billigflieger auf die Fährschifffahrt<br />

zu übertragen. Es gibt<br />

keine Ticketschalter in den Häfen,<br />

keine Verkaufsbüros und keinen<br />

Vertrieb über Reisebüros. Die<br />

preiswerten Tickets sind nur über<br />

das Internet erhältlich. Die Philosophie<br />

scheint zu funktionieren:<br />

Niedrige Overhead- und Vertriebskosten,<br />

aber an Bord ein guter<br />

Service auf Augenhöhe mit<br />

den Mitbewerbern.<br />

Ralf Schröder<br />

■ P&O schließt Routen von Le Havre und Boulogne nach Portsmouth;<br />

2005 Reduzierung der Abfahrten auf der Stecke Calais-Dover<br />

■ Hoverspeed macht vom 23. Dezember bis 16. März Winterpause auf<br />

der Strecke Calais-Dover; 2005 dort Reduzierung der Abfahrten;<br />

Supersaver-Tarife, Frühbucher-Tarife werden 2005 günstiger<br />

■ Speed Ferries ist nur über das Internet buchbar<br />

30 TRAVEL ONE 24.11.2004

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