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Sozialbericht 2010 Armut im Kanton Bern Fakten, Zahlen und ...

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Einstiegs ins Erwerbsleben sollte verstärkt darauf geachtet werden, die beruflichen<br />

wie ausserberuflichen Handlungskompetenzen Jugendlicher <strong>und</strong> junger Erwachsener<br />

rechtzeitig zu stärken <strong>und</strong> so eine mögliche <strong>Armut</strong>sgefährdung abzuwenden.<br />

• Erstes Handlungsfeld: ausserberufliche Handlungskompetenzen stärken: Die<br />

grosse Bedeutung der Erwerbsarbeit für die Existenzsicherung darf nicht darüber<br />

hinwegtäuschen, dass neben beruflichen auch ausserberufliche Kompetenzen gefordert<br />

sind, um prekäre finanzielle Lebenssituationen zu vermeiden. Im Vordergr<strong>und</strong><br />

stehen dabei insbesondere Finanz- <strong>und</strong> soziale Kompetenz, die es besonders – <strong>und</strong><br />

früh – zu fördern gilt. Für den Erwerb dieser <strong>und</strong> anderer ausserberuflichen Kompetenzen<br />

spielen die familiären <strong>und</strong> sozialen Netze <strong>im</strong> Einzelfall eine entscheidende<br />

Rolle.<br />

• Zweites Handlungsfeld: Integration in den Arbeitsmarkt: Die zentrale Bedeutung<br />

der Erwerbsarbeit für die Existenzsicherung verleiht auch den beiden Übergängen,<br />

die Jugendliche <strong>und</strong> junge Erwachsene für eine erfolgreiche Integration in den<br />

Arbeitsmarkt meistern müssen, ein besonderes Gewicht. Ziel muss es daher sein,<br />

die Übergänge zwischen Schule <strong>und</strong> Ausbildung sowie zwischen Ausbildung <strong>und</strong><br />

Erwerbsleben weiter zu opt<strong>im</strong>ieren <strong>und</strong> auch Personen, die nicht in der Lage sind,<br />

eine formalisierte nachobligatorische Ausbildung zu absolvieren, eine berufliche <strong>und</strong><br />

soziale Integration zu ermöglichen.<br />

Ausblick<br />

Gestützt auf die Analysen der <strong>Sozialbericht</strong>erstattung ist die Politik, in einem ersten<br />

Schritt der Regierungsrat, zu prüfen aufgefordert, ob – <strong>und</strong> wenn ja: in welche Richtung<br />

– gr<strong>und</strong>sätzliche oder zielgruppenspezifische Massnahmen ergriffen werden sollen, um<br />

das System der Existenzsicherung für die <strong>Bern</strong>er Bevölkerung zu opt<strong>im</strong>ieren. Opt<strong>im</strong>ieren<br />

deshalb, weil der <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> nicht am Anfang seiner <strong>Armut</strong>spolitik steht, sondern<br />

bereits eine breite Palette an Massnahmen der <strong>Armut</strong>sbekämpfung kennt. Was dem<br />

<strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> allerdings fehlt, ist eine konsolidierte Massnahmenplanung, die verschiedene<br />

Politikbereiche (u. a. Bildungs-, Finanz-, Arbeitsmarkt-, Familien-, Migrationspolitik)<br />

umfasst. Denn nur mit einer konsolidierten, politikbereichsübergreifenden Massnahmenplanung,<br />

die stärker auf die <strong>Armut</strong>sprävention fokussiert <strong>und</strong> verwaltungsexterne<br />

Partner einbezieht (NGO, Sozialpartner), ist eine zielgerichtete <strong>Armut</strong>sbekämpfung möglich.<br />

Dieser nächste Schritt in der <strong>Armut</strong>spolitik des <strong>Kanton</strong>s wird der Regierungsrat,<br />

unter anderem gestützt auf die <strong>Sozialbericht</strong>erstattung, <strong>im</strong> Rahmen eines konsolidierten<br />

Massnahmenplans an die Hand nehmen, der in einer überwiesenen Motion (Motion<br />

Lüthi M044/<strong>2010</strong>) 6 , die auch der Regierungsrat unterstützt hatte, gefordert worden war.<br />

Dieser zielt darauf ab, die <strong>Armut</strong> <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> innerhalb von 10 Jahren zu halbieren.<br />

Folgerichtig erklärt der Regierungsrat in seinem Richtlinienbericht 2011– 2014 7 die Bekämpfung<br />

von <strong>Armut</strong> zu einer Gesamtaufgabe der Regierung.<br />

Hinweise für eilige Leserinnen <strong>und</strong> Leser<br />

• In der Einleitung wird der Aufbau des Berichtes, mit den entsprechenden inhaltlichen<br />

Hinweisen, erläutert.<br />

• Die wichtigsten empirischen Resultate sind jeweils am Anfang des entsprechenden<br />

Kapitels in aller Kürze zusammengefasst.<br />

• Anhang A5 beinhaltet ein Glossar, in dem die wichtigsten <strong>im</strong> Text verwendeten<br />

Begriffe kurz erläutert werden.<br />

6 Tagblatt des Grossen Rates des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong> <strong>2010</strong>: 483 ff.<br />

7 Regierungsrat des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong> <strong>2010</strong>: 13.<br />

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