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Sozialbericht 2010 Armut im Kanton Bern Fakten, Zahlen und ...

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der derart definierten <strong>Armut</strong>sgefährdungs- <strong>und</strong> <strong>Armut</strong>squoten <strong>im</strong> Zeitraum von 2001<br />

bis 2008 auf. Die Tendenz ist deutlich: Die beiden Quoten steigen kontinuierlich an, die<br />

<strong>Armut</strong>sgefährdungsquote von 10,8 Prozent (2001) auf 12,5 Prozent (2008). Insgesamt<br />

befanden sich <strong>im</strong> Jahr 2008 somit 57 000 Haushalte unter der <strong>Armut</strong>sgefährdungsgrenze;<br />

in diesen Haushalten lebten r<strong>und</strong> 97 000 Personen. Die <strong>Armut</strong>squote erhöhte sich <strong>im</strong><br />

selben Zeitraum von 6,4 Prozent auf 7,7 Prozent.<br />

Abbildung 6<br />

Anteile armer <strong>und</strong> armutsgefährdeter Haushalte, 2001– 2008<br />

14 %<br />

12 %<br />

10 %<br />

8 %<br />

6 %<br />

4 %<br />

0 %<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

<strong>Armut</strong>sgefährdungsquote<br />

(60 % des Medianeinkommens)<br />

Gr<strong>und</strong>gesamtheit: Haushalte mit Dossierträgern ab 26 Jahren.<br />

Eine Datentabelle zu dieser Abbildung befindet sich <strong>im</strong> Anhang A 2.<br />

Quelle: Steuerverwaltung des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong><br />

<strong>Armut</strong>squote<br />

(50 % des Medianeinkommens)<br />

Lesebeispiel: Im Jahr 2008 betrug der Anteil armutsgefährdeter Haushalte 12,5 Prozent (obere Linie).<br />

Der Anteil armer Haushalte betrug <strong>im</strong> selben Jahr 7,7 Prozent (untere Linie).<br />

<strong>Armut</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Armut</strong>sgefährdungsgrenzen, die <strong>im</strong> Verhältnis zum Medianeinkommen definiert<br />

werden, sind in der internationalen <strong>Armut</strong>sberichterstattung breit etabliert <strong>und</strong><br />

dennoch nicht ganz unumstritten. Kritische St<strong>im</strong>men geben zu bedenken, dass es sich<br />

um eine relative Grenze handelt, deren Veränderung von der Entwicklung der Einkommensverteilung<br />

abhängt. Gelingt es breiten Kreisen des Mittelstandes, ihr Einkommen<br />

von einem Jahr zum nächsten massgeblich zu steigern, so erhöhen sich <strong>Armut</strong>s- <strong>und</strong><br />

<strong>Armut</strong>sgefährdungsgrenze. Dies kann dazu führen, dass (einkommensschwache) Haushalte<br />

neu als arm oder armutsgefährdet gelten, obwohl sich ihr Lebensstandard nicht<br />

verändert hat. Um solche Effekte zu kontrollieren, sind zusätzliche Analysen durchgeführt<br />

worden:<br />

• Erstens wurden <strong>Armut</strong>squoten berechnet, die sich am sozialen Existenzmin<strong>im</strong>um der<br />

Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe (SKOS) orientieren. 36 Die Auswertungen<br />

bestätigen die Zunahme der <strong>Armut</strong>squote von 2001 bis 2008. Unterschiede zeigen<br />

Verpachtung über 6000 CHF pro Jahr). Unter allen armutsgefährdeten Personen ist der Anteil derjenigen<br />

Personen, die mindestens eines der drei Kriterien für einen hohen Lebensstandard erfüllen, mit r<strong>und</strong> 2 %<br />

gering. Auf die Berechnung der <strong>Armut</strong>squoten hat diese Anzahl kaum einen Einfluss.<br />

36 Auch das soziale Existenzmin<strong>im</strong>um stellt streng genommen eine relative <strong>Armut</strong>sgrenze dar, weil sich<br />

der Gr<strong>und</strong>bedarf der SKOS am Konsumverhalten der einkommensschwächsten 10 Prozent der Bevölkerung<br />

orientiert. Der Gr<strong>und</strong>bedarf wird jedoch nicht jährlich neu berechnet, sondern ist aufgr<strong>und</strong> einer<br />

wissenschaftlichen Analyse festgelegt worden <strong>und</strong> wird seither der Teuerung angepasst.

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