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Sozialbericht 2010 Armut im Kanton Bern Fakten, Zahlen und ...

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• Die <strong>Armut</strong> von Jugendlichen ist gr<strong>und</strong>sätzlich kein persistentes Problem, das zwingend<br />

für ihr späteres Leben bestehen bleibt, sondern ein zeitlich beschränktes Phänomen,<br />

das sich mit zunehmendem Alter (<strong>und</strong> Ausbildung) wieder verliert. Findet<br />

jedoch ein Jugendlicher aufgr<strong>und</strong> einer schlechten Wirtschaftslage keinen Ausbildungsplatz,<br />

kann dies zur Folge haben, dass er oder sie langfristig armutsgefährdet<br />

ist.<br />

• Bei den jugendlichen Arbeitslosen ist der Anteil der Ausländer höher als derjenige der<br />

Schweizer.<br />

Künftige Entwicklungen <strong>und</strong> Herausforderungen<br />

Hugo Barmettler<br />

• Obwohl die Berufsbildung eine sehr breite Integrationskraft hat, wird es <strong>im</strong>mer einen<br />

Teil junger Erwachsener geben, die keine nachobligatorische Ausbildung absolvieren.<br />

• Die Situation der fünf Prozent junger Erwachsener ohne Berufsausbildung wird sich<br />

durch die Entwicklung auf dem Lehrstellenmarkt nicht entschärfen. Es wird unabhängig<br />

von gesellschaftlichen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Entwicklungen einen gewissen Teil<br />

Jugendlicher <strong>und</strong> junger Erwachsener geben, die ohne Berufsbildung bleiben. Je<br />

kleiner dieser Anteil ist, desto besser, aber auch desto teurer wird die Integration der<br />

verbleibenden Fälle.<br />

Martina Durrer / Marc Lombard<br />

• Die Werbeaktivität von Kreditinstituten, der Umgang mit dem Internet <strong>und</strong> Handys<br />

sind für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche grosse Herausforderungen. Die Konsumorientierung<br />

kann zu einer völligen Überforderung führen.<br />

• In der Phase der Berufsbildung sind die Wahlmöglichkeiten für viele Jugendliche nicht<br />

so vielfältig, wie sie auf den ersten Blick erscheinen, was zu Frustration führen kann.<br />

Jacqueline Fehr<br />

• Der Zusammenhang zwischen Schulerfolg <strong>und</strong> späterem Erfolg <strong>im</strong> Berufsleben ist<br />

enger geworden, da zum einen Stellen für schlecht oder überhaupt nicht ausgebildete<br />

Personen seltener geworden sind. Zum anderen ist die Toleranz für nicht leistungsmässiges<br />

Normverhalten kleiner geworden.<br />

• Die Perspektiven von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen bezüglich ihrer beruflichen Laufbahn,<br />

Lebensform (familiäre Beziehungen/Zivilstand) <strong>und</strong> Wohnort sind unsicherer.<br />

Heute ist die Möglichkeit des sozialen Abstiegs real, was vor einer Generation noch<br />

nicht denkbar war.<br />

• Der Wandel des Umfeldes führt bei einigen Jugendlichen auch zu einer gewissen<br />

Krisenfestigkeit <strong>und</strong> Flexibilität, was für ihre Entwicklung sehr positiv sein kann.<br />

• Jugendliche, die dem gewandelten gesellschaftlichen Umfeld gewachsen sind, werden<br />

dadurch gestärkt. Jugendliche jedoch, die ihm nicht gewachsen sind, fallen<br />

durch die Maschen.<br />

Robert Fluder / Sonia Pellegrini / Renate Salzgeber<br />

• Ungleichheit <strong>und</strong> mangelnde Information der Eltern über die institutionellen Gegebenheiten<br />

in der Schweiz sind eine grosse Herausforderung für die Entwicklung der<br />

Situation.<br />

• Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind schwieriger geworden, insbesondere<br />

in Krisenzeiten ist es für Jugendliche besonders schwierig, den Einstieg in die Erwerbsarbeit<br />

zu finden. Die Leistungsanforderungen haben zugenommen, während<br />

die Anstellungsverhältnisse prekärer wurden.

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