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Sozialbericht 2010 Armut im Kanton Bern Fakten, Zahlen und ...

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A 3<br />

Instrumente zur Förderung der individuellen<br />

Existenzsicherung von Jugendlichen <strong>und</strong><br />

jungen Erwachsenen<br />

Berufswahlvorbereitung in der Volksschule<br />

Die Jugendlichen werden frühzeitig – ab dem 7. Schuljahr – in den Ausbildungs- <strong>und</strong><br />

Berufswahlvorbereitungsprozess eingeb<strong>und</strong>en. Die Aufgaben <strong>und</strong> Verantwortlichkeiten<br />

zwischen Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern, Eltern, Lehrpersonen <strong>und</strong> Berufsberatung sind<br />

in einem Rahmenkonzept Berufswahlvorbereitung festgehalten, das <strong>im</strong> ganzen <strong>Kanton</strong><br />

umgesetzt wird. Es enthält verbindliche Standards für die Schulen <strong>und</strong> die Berufs-, Studien-<br />

<strong>und</strong> Laufbahnberatung. Der Leitfaden weist auch auf eine Reihe von Merkblättern<br />

<strong>und</strong> Checklisten hin, welche die Umsetzung in der Praxis erleichtern.<br />

Ziel des Rahmenkonzeptes ist es, die Jugendlichen bei einer opt<strong>im</strong>alen <strong>und</strong> in Selbstverantwortung<br />

getroffenen Berufswahl zu unterstützen. Der Anteil an Jugendlichen, die<br />

keinen oder nur einen verzögerten Einstieg in eine Ausbildung auf Sek<strong>und</strong>arstufe II <strong>und</strong><br />

ins Erwerbsleben finden, soll verringert werden. Der Berufswahlhorizont von männlichen<br />

<strong>und</strong> weiblichen Jugendlichen soll erweitert werden. Und nicht zuletzt soll eine gute<br />

Berufswahlvorbereitung auch dazu beitragen, Lehrvertragsauflösungen zu verhindern.<br />

Die Berufs-, Studien- <strong>und</strong> Laufbahnberatung ist in Absprache mit den Schulleitungen in<br />

allen Regionen vor Ort präsent. Es werden Massnahmen zum Abbau geschlechterspezifischer<br />

Hindernisse ergriffen.<br />

Trotz der professionellen Unterstützung durch Schule <strong>und</strong> der Berufs-, Studien- <strong>und</strong><br />

Laufbahnberatung (BIZ) gelingt es erfahrungsgemäss 5 bis 10 Prozent der Jugendlichen<br />

nicht, den Berufseinstieg aus eigener Kraft zu schaffen. Einige sind auf ein Case<br />

Management <strong>und</strong> zusätzliche Förder- <strong>und</strong> Begleitmassnahmen angewiesen. Das Rahmenkonzept<br />

zieht deshalb auch die Zusammenarbeit mit dem Case Management Berufsbildung<br />

mit ein, das seit Januar 2009 als Folge des «Projektes Take off … erfolgreich<br />

ins Berufsleben» umgesetzt wird.<br />

Die finanzielle <strong>und</strong> operative Zuständigkeit für die Berufswahlvorbereitung liegt bei der<br />

Erziehungsdirektion des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong>.<br />

Case Management Berufsbildung<br />

Jugendliche <strong>und</strong> junge Erwachsene mit erschwerten Startbedingungen erhalten be<strong>im</strong><br />

Einstieg in eine berufliche Gr<strong>und</strong>bildung, während der Ausbildung oder be<strong>im</strong> Übertritt<br />

ins Erwerbsleben gezielte Unterstützung. Wenn schulinterne Massnahmen nicht ausreichen,<br />

unterstützt <strong>und</strong> begleitet das Case Management Berufsbildung Jugendliche <strong>und</strong><br />

junge Erwachsene mit mehrfachen Schwierigkeiten. Mögliche Gründe sind schwache<br />

Schulleistungen, ungenügende Motivation, mangelhaftes soziales Verhalten, zu wenig<br />

Unterstützung durch die Eltern oder ges<strong>und</strong>heitliche Probleme, so dass Berufswahl <strong>und</strong><br />

-entscheid sowie der Einstieg in eine berufliche Gr<strong>und</strong>bildung oder ins Erwerbsleben<br />

nicht gelingen. Unterstützt wird zum Beispiel, wer nach der obligatorischen Schulzeit<br />

keine Lehrstelle findet, nach einem Lehrabbruch keine Anschlusslösung hat oder den<br />

Einstieg ins Erwerbsleben nicht schafft. Das Case Management Berufsbildung kommt<br />

nur dann zum Einsatz, wenn die vielfältigen schulinternen Massnahmen auf Sek<strong>und</strong>arstufe<br />

I <strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>arstufe II nicht zum Erfolg führen. Es richtet sich an Jugendliche ab<br />

dem 7. Schuljahr <strong>und</strong> an junge Erwachsene bis zum 24. Altersjahr. Case Managerinnen<br />

<strong>und</strong> Case Manager begleiten betroffene Jugendliche <strong>und</strong> junge Erwachsene über Stufen<br />

hinweg – zum Beispiel am Ende der Volksschule <strong>und</strong> dann nach Schulaustritt, auf<br />

der Suche nach einer Anschlusslösung oder einer Lehrstelle.<br />

Finanziert wird das Case Management Berufsbildung gemeinsam von B<strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>Kanton</strong>,<br />

die operative Zuständigkeit liegt bei der Erziehungsdirektion des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong>.<br />

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