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Sozialbericht 2010 Armut im Kanton Bern Fakten, Zahlen und ...

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• Bereichsübergreifende Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren (Bildungs-,<br />

Arbeitsmarkt-, Sozialbehörden) ist zentral.<br />

• Die Lehrmeister sollten bei der Unterstützung der Jugendlichen unterstützt werden.<br />

• Brückenangebote sind wichtige Angebote zur Berufsvorbereitung.<br />

Martina Durrer / Marc Lombard<br />

• Präventive Massnahmen <strong>im</strong> Bereich Sozial- <strong>und</strong> Finanzkompetenzen sollten verstärkt<br />

werden <strong>und</strong> Kinder bereits <strong>im</strong> Vorschulalter miteinbezogen werden.<br />

• Pro Juventute lanciert zwei Projekte zum Thema «Geldkompetenz», die sie in Zusammenarbeit<br />

mit Kindergärten <strong>und</strong> Schulen umsetzt.<br />

Jacqueline Fehr<br />

• Massnahmen müssen bereits in der frühen Kindheit beginnen. Denn je länger die<br />

soziale Ungleichheit unkorrigiert bleibt, desto stärker wirkt sie sich aus. Die herkunftsbedingte<br />

Leistungsspanne (z. B. Wortschatz, Sozialkompetenz, motorische Entwicklung)<br />

ist bereits bei Kindern <strong>im</strong> Kindergartenalter so gross, dass sie offenbar später<br />

nicht mehr vollständig korrigiert werden kann.<br />

• Kinderkrippen können den Eltern ganz unterschiedliche Unterstützung bieten: Erziehungsunterstützung,<br />

Früherkennung von Auffälligkeiten, Bestätigung in der Erziehungsfähigkeit,<br />

Sicherheit, Orientierung, echte Kompensation (Kinder, die zu Hause<br />

nicht viel draussen spielen können, können das in der Krippe tun) bis hin zu Alltagsdingen<br />

wie regelmässiges Zu-Bett-gehen. Kinderkrippen sind ein zusätzlicher Erziehungsraum.<br />

• Mütter- <strong>und</strong> Väterberatung ist sehr zentral, beschränkt sich aber leider nur auf Eltern<br />

mit Kleinkindern. Die aufsuchende Mütter- <strong>und</strong> Väterberatung gewinnt wieder<br />

an Bedeutung, vor allem bei Familien, die von sich aus nicht den Kontakt zu Beratungsstellen<br />

suchen. Dabei ist es wichtig, dass die Beratung von den Eltern als echte<br />

Unterstützung <strong>und</strong> nicht als Belehrung empf<strong>und</strong>en wird. Durch eine gezielte Vernetzung<br />

<strong>und</strong> Ausrichtung bestehender Angebote (z. B. MuKi-Turnen, Spielgruppe, Kleinkindberatung)<br />

auf Erziehungskompetenz könnte eine weiterführende Unterstützung<br />

der Eltern ermöglicht werden.<br />

Robert Fluder / Sonia Pellegrini / Renate Salzgeber<br />

• Die Chancenungleichheit in der Bildung könnte durch Förderung von familienergänzender<br />

Kinderbetreuung <strong>im</strong> Vorschulalter <strong>und</strong> Tagesschulen verbessert werden.<br />

• Jugendliche, die aus dem Schulsystem herausfallen, durchlaufen oft einen regelrechten<br />

Desintegrationsprozess <strong>und</strong> gelangen erst nach einigen Jahren wieder durch die<br />

Sozialhilfe ins System. An diesem Punkt ist die berufliche Integration extrem schwierig.<br />

Um diese Zielgruppe zu erreichen, wären vermehrt niederschwellige Massnahmen<br />

nötig, um Jugendliche rechtzeitig an die berufliche Integration heranzuführen.<br />

• Es wäre sinnvoll, die Ausbildungspflicht bis 18 Jahre auszuweiten.<br />

• Das Case Management Berufsbildung ist eine gute Idee, sollte aber früher einsetzen.<br />

• Um den Berufseinstieg nach der Berufsbildung zu erleichtern, könnte die Submissionsverordnung<br />

so angepasst werden, dass die Beschäftigung von Jugendlichen<br />

gleich nach der Berufsbildung als Submissionskriterium aufgenommen wird.<br />

Markus Gander<br />

• Nonformale Bildungsprozesse werden heute mit Ausnahme von «Jugend <strong>und</strong> Sport»<br />

<strong>und</strong> teilweise Pfadi nicht qualifiziert, was in Zukunft verstärkt gemacht werden sollte.<br />

In Jugendtreffs lernen Jugendliche oft Dinge, ohne dass sie sich dies bewusst<br />

sind. Würden diese kleinen, aber häufigen Lernprozesse qualifiziert, würden die Jugendlichen<br />

auch selbst darauf aufmerksam <strong>und</strong> könnten dadurch Selbstbewusstsein<br />

gewinnen <strong>und</strong> zusätzlich motiviert werden. Insbesondere für Jugendliche mit einem<br />

niedrigen formalen Bildungsabschluss wären solche niederschwelligen Qualifizierungen<br />

wichtig.<br />

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