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Sozialbericht 2010 Armut im Kanton Bern Fakten, Zahlen und ...

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Die Existenzsicherung, also die Sicherstellung des Lebensunterhaltes, gewährleisten in<br />

der Schweiz in erster Linie Erwerbstätigkeit <strong>und</strong> familiäre Strukturen. Die Handlungsmöglichkeiten<br />

von Jugendlichen <strong>und</strong> jungen Erwachsenen werden einerseits durch das<br />

Vorhandensein oder den Mangel an best<strong>im</strong>mten Ressourcen geprägt (etwa soziale <strong>und</strong><br />

schulische Kompetenzen). Andererseits sind es aber auch bestehende Rahmenbedingungen,<br />

die mitbest<strong>im</strong>men, wie gut vorhandene Ressourcen zur Existenzsicherung eingesetzt<br />

werden können (individuelle Existenzsicherung).<br />

Wenn die Existenz unter den gegebenen Rahmenbedingungen nicht aus eigener<br />

Kraft gesichert werden kann, kommt eine Vielzahl von Ersatzleistungen unterschiedlicher<br />

privater <strong>und</strong> staatlicher Institutionen zum Tragen (kollektive Existenzsicherung). Die<br />

beiden Teilsysteme der individuellen <strong>und</strong> kollektiven Existenzsicherung sind eng miteinander<br />

verknüpft <strong>und</strong> werden gemeinsam von herrschenden wirtschaftlichen <strong>und</strong> gesellschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen geprägt.<br />

Im Wissen darum, dass Existenzsicherung nicht nur durch das Einkommen einer Person,<br />

sondern zu einem grossen Teil auch durch Zwangsausgaben (insbesondere Steuern,<br />

Krankenversicherungsprämien <strong>und</strong> Wohnungsmieten) definiert wird, beleuchtet das<br />

Modell in erster Linie finanzielle <strong>und</strong> soziale Ressourcen, die unter dem Einfluss der gesellschaftlichen<br />

<strong>und</strong> wirtschaftlichen Rahmenbedingung auf individueller <strong>und</strong> kollektiver<br />

Ebene gestärkt werden <strong>und</strong> zur Existenzsicherung beitragen.<br />

Obwohl der Fokus der kantonalen <strong>Sozialbericht</strong>erstattung auf den staatlichen Leistungen<br />

liegt, darf nicht vergessen werden, dass <strong>Armut</strong>sbekämpfung ohne die Zusammenarbeit<br />

zahlreicher Akteure der Zivilgesellschaft – wie Selbsthilfeorganisationen, Kirchen,<br />

Hilfswerke oder andere nichtstaatliche Organisationen – kaum denkbar wäre. Dies<br />

gilt gerade mit Blick auf die vielfältigen Angebote, die in diesem Rahmen bereitgestellt<br />

werden <strong>und</strong> von der präventiven Beratungsleistung bis zur finanziellen Einzelfallhilfe die<br />

ganze Leistungspalette abdecken.<br />

Abbildung 19<br />

Das schweizerische Modell der Existenzsicherung<br />

Individuelle Existenzsicherung<br />

Erwerbsarbeit Familie / soziales Netz<br />

Pr<strong>im</strong>äre Prävention<br />

Kollektive Existenzsicherung<br />

Sozialversicherungen<br />

<strong>Kanton</strong>ale Leistungen

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